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0082 - Schach dem Universum

Titel: 0082 - Schach dem Universum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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sich neben ihn. Der andere setzte sich hinter das Steuer und ließ das Fahrzeug anrollen, als der kleine Bildschirm des Mikrowelleninterceptors, der die Besetzung der Leitbänder mit anderen Fahrzeugen registrierte, zeigte, daß die Bahn frei war. Er fuhr geradewegs zu einem der schnellsten Bänder hinüber, das fast in der Mitte der breiten Straße lag, und überließ dort den Wagen sich selbst. Er hatte bisher noch kein Fahrprogramm gewählt. Das und die Tatsache, daß er ein Innenband gewählt hatte, überzeugten Julian Tifflor davon, daß das Ziel weit entfernt lag, wahrscheinlich außerhalb der Stadt.
    Er versuchte, den Mann neben sich auszufragen. Zuerst stellte er direkte Fragen, und als er darauf nicht einmal eine einzige Antwort bekam, ging er zu Sticheleien über. Der Mann jedoch schien gegen jede Art psychologischer Taktik gefeit. Er blieb stumm wie ein Fisch.
    Tifflor überlegte, wieviel Chancen er hätte, unbemerkt an die Waffe heranzukommen, die er in einer Halfter unter dem Uniformjackett trug. Er versuchte nur ein einziges Mal, in die Tasche zu greifen, durch deren Futter ein Schlitz bis direkt zum Kolben des kleinen Strahlers führte. Da ruckte der Mann neben ihm nach vorne, hielt ihm den Lauf seiner Waffe dicht vors Gesicht und erklärte ruhig:
    "Lassen Sie die Hände im Schoß liegen, Mister. Wir wissen ganz genau, wie die Flottenuniformen geschnitten sind!" Julian Tifflor gab auf. Einige Bedenken kamen ihm, die sich auf die Meinung bezogen, die er im ersten Augenblick über die beiden Männer gehabt hatte. Sie machten den Eindruck, als wüßten sie genau, was sie wollten. Sein Rang und die Gewißheit, daß sie in spätestens fünf Stunden die Polizei und den Geheimdienst im Nacken sitzen haben würden, schienen sie nicht zu beeindrucken. Tifflor war nicht mehr ganz sicher, ob die beiden wirklich gewöhnliche Straßenräuber seien. Er erinnerte sich an die Unruhen, die bis vor wenigen Wochen, als Perry Rhodan noch für tot galt, die Erde in Atem gehalten hatten. Die Unruhen waren vorüber. Sie waren in dem Augenblick erloschen, als Perry Rhodan wieder aufgetaucht war und der Menschheit zu verstehen gegeben hatte, daß zur Aufregung kein Grund vorhanden sei. Aber es mochte immer noch Hitzköpfe geben, die darauf aus waren, ihre politischen Ansichten zur Geltung zu bringen auf welchem Weg auch immer.
    War er solchen Leuten in die Hände gefallen? Der Gedanke schien ihm absurd. Schon - er war Oberst. Aber wer, um des Himmels willen, war so dumm zu glauben, daß Perry Rhodan und der Solare Rat ihre Entschlüsse ändern würden, nur weil die politischen Gegner einen Oberst der Flotte als Geisel hatten?
    Die Lage war verworren und unerfreulich. Julian Tifflor kam zu der Erkenntnis, daß er vorhin, in der Goshun Road, besser daran getan hätte, mehr Lärm zu schlagen.
    Es sah nicht so aus, als würde er in naher Zukunft eine ähnlich günstige Gelegenheit bekommen, die Umwelt auf seine Verschleppung aufmerksam zu machen.
     
    *
     
    Julian Tifflor hatte seine eindrucksvollsten Abenteuer in den Tiefen des galaktischen Raumes erlebt. Mit irdischen Gangstern war er bisher noch nie zusammengeraten. Er hatte die Vorstellung, daß die Fahrt, die die beiden Kidnapper mit ihm und in seinem eigenen Wagen unternahmen, irgendwo in der Einöde der Steppe vor einem baufälligen, alten, windumtosten Haus enden müsse.
    Nun - an dem Haus war, von Tifflors Vorstellung ausgehend, nichts auszusetzen. Es stand da, als sei es vor vier Jahrhunderten als Unterkunft räuberischer Nomaden errichtet worden. Tifflor wußte, daß es bis vor knapp siebzig Jahren in dieser Gegend kein einziges Haus gegeben hatte, aber das störte den Eindruck nicht, den das eigenartige Gebäude auf ihn machte.
    Er revidierte jedoch seine Ansicht, als er das Innere des Hauses betrat. Er glaubte, in ein modernes Hospital geraten zu sein. Die Gänge blitzten vor Sauberkeit, die Beleuchtung war hell, und der Raum, in den man ihn schließlich führte, war mit Geräten ausgestattet, die zu dem Modernsten gehörte, was die Psychophysik zu bieten hatte. Julian Tifflor erkannte die Funktion der Geräte und sah ein, daß er sofort etwas unternehmen müsse, wenn er je seine Freiheit wiedererlangen wollte. Hatte man ihn erst unter einem der Geräte behandelt, dann war er nicht mehr Herr seines Willens, sondern mußte tun, was ihm mit starker posthypnotischer Wirkung eingeflößt worden war.
    Jetzt war der Augenblick. Und Julian Tifflor bewies seinen Mut, indem

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