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0082a - Amoklauf in der Todeszelle

0082a - Amoklauf in der Todeszelle

Titel: 0082a - Amoklauf in der Todeszelle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amoklauf in der Todeszelle
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Zuchthausdirektor, ein Staatsanwalt und ein Priester bei der Katastrophe ums Leben gekommen.«
    »Sollte eine Hinrichtung stattfinden?« erkundigte ich mich.
    »Sie hatte vorher schon stattgefunden. Vier Minuten vorher, wenn sie genau zum festgesetzten Termin erfolgte. Eine Doppelhinrichtung sogar. Die beiden Wrights. Die hatten schon alles hinter sich, als die Maschine in den Block hineinraste.«
    »Sind Gefangene dabei freigeworden?« fragte Phil.
    »Ja. Sechs oder sieben, wir wissen auch das noch nicht genau. Der stellvertretende Direktor hat Urlaub und wird geholt. Aber er wohnt hundertsechzig Meilen entfernt. Es wird wohl noch eine gute Stunde dauern, bis er hier sein kann. Die Sekretärin war so unvorsichtig, vom Büro drüben im Verwaltungsblock herüberzulaufen und sich die Unglücksstelle aus der nächsten Nähe anzusehen. Sie hat einen Nervenzusammenbruch erlitten und wird für die nächsten Tage nicht vernehmungsfähig sein. Die Aufseher dieses Blocks sind entweder tot oder schwer verletzt, so daß auch von ihnen keine klaren Auskünfte zu kriegen sind.«
    Ich steckte mir eine Zigarette an. »Aber daß man nicht weiß, wer freikam, das ist gefährlich.«
    »Natürlich, Jerry. Wir geben uns alle Mühe. Aber von einigen Zellen sind nur noch Mauerreste da, und selbst die liegen zum Teil weitverstreut in der Gegend. Die Toten müssen geborgen werden. Es ist nicht schneller zu machen. Sie geben sich alle die größte Mühe.«
    Wir gingen mit dem Chef zusammen wieder zurück an die Katastrophenstelle. Es sah furchtbar aus. Worte reichen nicht aus, das grauenhafte Bild zu beschreiben.
    Als wir ein paar Minuten schweigend alles gemustert hatten, erschien plötzlich ein beleibter, untersetzter Mann bei uns und wandte sich an Mr. High.
    »Sir, Sie müssen mir ein paar Mann beschaffen für den Notfall. Wir müssen in jedem Augenblick damit rechnen, daß jemand unsere Polizeistation anruft, weil er einen oder gar mehrere von den Burschen gesichtet hat, die freigekommen sind. Aber die Station ist im Augenblick nur noch mit drei Mann besetzt. Davon muß mindestens einer am Mikrophon und am Telefon bleiben. Und einer muß unbedingt als Reserve für den allerletzten Notfall bereitstehen. Ich kann also praktisch nur einen einzigen Mann abstellen. Es sei denn, daß ich hier ein paar Leute von mir wieder herausziehen kann.«
    »Ziehen Sie hier zwei von Ihren Detektiven ab«, sagte der Chef. »Außerdem werden Ihnen diese beiden G-Men, Mr. Cotton und Mr. Decker, vorübergehend überstellt. Aber nur für die Flüchtigen! Schicken Sie meine Leute ja nicht zu einem Verkehrsunfall oder so was!«
    »Natürlich nicht! Kommt, Jungs!«
    Wir folgten dem Dicken zu einer schwarzen Limousine. Er bat uns, eine Minute zu warten. Schweigend blieben wir bei der Limousine stehen. Der Dicke kam bald darauf zurück und brachte zwei Männer mit, deren Hände und Gesichter staub- und rußbedeckt waren. Sie atmeten keuchend. Ich hielt ihnen schweigend die Zigarettenschachtel hin, und sie bedienten sich sichtlich erfreut. Phil reichte Feuer.
    »Ihr fahrt rein zur Wache«, sagte der Dicke. »Für den Fall, daß irgendwo die Flüchtigen gemeldet werden. Wenn ihr einen oder mehrere einkassieren geht, denkt dran, daß es samt und sonders schwere Jungs sind! Dies war der Block für die Lebenslänglichen und Todeskandidaten! Wer von denen freigekommen ist, hat nichts mehr zu verlieren, nur noch alles zu gewinnen! Verhaltet euch danach!«
    »Okay«, sagten wir vier gleichzeitig. »Der Dicke nickte und verschwand wieder drüben bei der Katastrophenstelle, wo das Gewimmel eines Ameisenhaufens herrschte. Wir machten uns mit den beiden Detektiven bekannt, die Joss Regner und Oie Lindquist hießen und zur Stadtpolizei der nächsten Kleinstadt gehörten, zu der auch das Zuchthaus gerechnet wurde.«
    »Sie können mit unserem Streifenwagen mit reinfahren«, sagte Lindquist, während er sich mit seinem Taschentuch oberflächlich das Gesicht säuberte.
    »No«, sagte ich mit schwachem Lächeln. »Wir haben was Besseres da.«
    Phil zeigte auf den Jaguar.
    »G-man müßte man sein«, seufzte Lindquist. »Okay, fahren Sie hinter uns her, damit Sie den Weg finden.«
    Eine Dreiviertelstunde später waren wir endlich am Ziel. In den Straßen drängten sich die Leute, namentlich vor den Zeitungen des Ortes und vor den Radiogeschäften. Denn in deren Schaufenstern standen bereits Fernsehgeräte, die Direktübertragungen von den Aufräumungsarbeiten brachten. Die Jungs der

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