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0082a - Amoklauf in der Todeszelle

0082a - Amoklauf in der Todeszelle

Titel: 0082a - Amoklauf in der Todeszelle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amoklauf in der Todeszelle
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Raum, von dessen offenstehender Tür ich höchstens einen Yard entfernt war.
    Ich hob die Waffe, blieb stehen und wartete.
    Und auf einmal standen wir uns gegenüber. Auf einen einzigen Yard. Ein Mann, den ich nie zuvor in meinem Leben gesehen hatte. Aber ein Mann, der ein ausgebrochener Zuchthäusler war. Und er hatte eine schwere, eiserne Stange in der Hand, die er weiß der Teufel woher hatte.
    »Lassen Sie’s sein«, warnte ich. »Eine Kugel ist schneller.«
    Er schien es einzusehen. Zögernd trat er einen halben Schritt vor. Ich mußte ihn im Auge behalten, aber auch die Tür hinter ihm, denn er hatte sich doch mit jemandem in dem Zimmer unterhalten. Und das war der gefährliche Moment an der Sache. Ich sah einen Schatten in der Tür auftauchen und blickte natürlich dorthin. Aber aus den Augenwinkeln bekam ich noch mit, daß neben mir eine hastige Bewegung ausgeführt wurde.
    Ich warf mich zur Seite und drückte gleichzeitig ab.
    Der Kerl mit der Eisenstange hatte ausgeholt. Meine Kugel traf ihn von rechts her in den Arm. Der erhobene Arm mit der schweren Stange ragte eine Sekunde in sinnloser Haltung empor, während sich die Stange aus seinen Fingern löste und dumpf polternd auf den Boden fiel.
    Im Zimmer polterte etwas. Ich schob mich bis dicht an die Tür heran und lauschte. Wieder war das leichte Poltern zu hören. Ich grinste grimmig. Damit konnte man mich nicht hereinlegen. Ich kann ein absichtlich hervorgerufenes Poltern noch von einem unbeabsichtigten unterscheiden.
    Ich hatte Zeit. Ich konnte warten.
    Aber während ich lauschte, ging auf der Rückseite des Hauses wieder die Knallerei los. Und auf einmal gellte ein furchtbarer Schrei aus dem Obergeschoß in meinen Ohren. Ich fuhr unwillkürlich ein Stück zurück. Und da sah ich durch das Flurfenster die stürzende Gestalt eines Mannes von oben herabkommen.
    Einen Augenblick blieb ich stehen und holte tief Luft. Dann war ich entschlossen, diesem sinnlosen, verrückten Abenteuer ein Ende zu machen. Koste es, was es wolle. Diese Burschen zur Übergabe aufzufordern, war so sinnlos wie einen hungrigen Tiger um Waffenstillstand zu bitten.
    Ich sprang vor und preschte in das Zimmer hinein. Ich stolperte über einen Berg von Tischdecken und Kissenbezügen, die .mitten im Zimmer lagen. Aber ich blieb auf den Beinen.
    Am Fenster stand ein Mann, der nur der Rumäne sein konnte. Er hatte ein langes Messer in der Hand. Und er hatte das Fenster geöffnet und sprang in dem Augenblick hinaus, als ich ihn anrufen wollte, es zu lassen.
    Ich stürzte zum Fenster hin. Und ich brüllte aus Leibeskräften, er sollte zurückkommen. Er hörte nicht. Er preschte .quer über die Weide. Aber er kam keine zwanzig Schritte weit. Plötzlich richtete sich im Grase ein Ungetüm auf, schnaufte laut, stampfte und scharrte mit dem rechten Vorderhuf und preschte vor.
    Antonescu machte kehrt und rannte, wie von Furien gehetzt, davon. Er lief Phil genau in die Arme…
    Ich wandte mich ab. Mit schleppenden Schritten ging ich durch das Zimmer zurück und auf die Tür zu, die hinaus in den Flur führte. Als der Mann mit dem Gewehr in der Hand darin auftauchte, standen meine Chancen fünfundneunzig gegen fünf. Denn er hatte das Gewehr bereits im Anschlag, während meine Hand mit dem Revolver schlaff nach unten hing.
    Aber er hatte nur geschossen und nicht ans Laden gedacht. Und meine Waffe war noch ausreichend mit Geschossen versehen. Es gab das kurze, harte Geräusch, als der Schlagbolzen ins Leere stieß. Im letzten Augenblick konnte ich meinen Finger am Druckpunkt halten.
    Er war so verblüfft, daß er eine halbe Sekunde zu spät reagierte. Er sah fassungslos auf das Gewehr, riß den Kopf wieder hoch — und da war ich auch schon bei ihm. Mit dem Revolverlauf schlug ich ihm auf die Finger, daß er das Gewehr fallen ließ. Dann setzte ich ihm die Mündung auf die Rippen. Es war, als ob die Berührung mit dem kühlen Metall alle Energie in ihm auslöschte. Zögernd krochen die Arme von Jack Wright in die Höhe.
    Ich schob ihn vor mir her. Eine Minute später ergab sich Johnny, als er von einem Fenster im Obergeschoß aus sah, daß wir seinen Bruder hatten. Herbert Stein lag auf der Rückseite des Hauses. Eine Kugel von Phil hatte ihn in die Schulter getroffen.
    ***
    Die Hinrichtung der Gebrüder Wright wurde auf elf Uhr zwanzig festgesetzt.
    Der Zuchthausdirektor kam mit dem Staatsanwalt um elf Uhr siebzehn in die Zelle. Mit je zwei Mann mußten sie die beiden Brüder durch den Gang

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