0083 - Hallo Topsid, bitte melden!
unserer Verfügung zu halten. Im Namen des Großen Koordinators verlange ich, daß innerhalb einer Stunde eine Regierungsbotschaft bekannt wird, in der alle Topsider aufgefordert werden, uns bei der Suche nach alten Unterlagen und Augenzeugen nach besten Kräften zu unterstützen. Tgex-go, ich möchte dir sagen, daß ich in zwei Tagen mit diesem Auftrag fertig sein muß. Habe ich länger auf Topsid zu bleiben, dann kostet euch jede Stunde dreitausend raumflugerfahrene Piloten, die sofort zur Front abgestellt werden!"
Das war eine harte Drohung. Es war Perry Rhodan nicht leichtgefallen, sie auszusprechen, aber wenn er sein Gesicht als Arkonide wahren wollte, dann mußte er in dieser Art reden. Arkoniden baten nie! Arkoniden forderten!
„Großer Arkonide", erwiderte Tgex-go, der durch die rätselhaften Vorgänge immer noch erschüttert war, „das Volk der Topsider und seine Regierung werden alles tun, um die Aufgabe, welche der Große Koordinator uns allen gestellt hat, schnellstens zu erfüllen. Darf ich mich mit dem Rat des Volkes zurückziehen und alles Erforderliche veranlassen?"
Perry Rhodans Kopfnicken war kaum angedeutet, aber niemand hatte es übersehen. Als Rhodan, Atlan und die Mutanten dann für kurze Zeit allein waren, sagte Rhodan: „Ich habe das Gefühl, auf einem Pulverfaß zu sitzen!"
Vierundzwanzig Stunden lang sah es so aus, als ob Perry Rhodan mit seinem verzweifelten Großeinsatz auf Topsid der Geschichte des Universums in die Arme fallen könnte, um eine vor siebzig Jahren übersehene und vergessene Angelegenheit zu seinen Gunsten verfälschen zu können. Vierundzwanzig Stunden lang lief alles wie am Schnürchen.
Sogar die Roboter der beiden Arkon-Raumer, die ins Zweisonnensystem gekommen waren, um raumflugerfahrene Echsen für die Front zu rekrutieren, hatten nach erneutem Verlust von dreiunddreißig Kampfmaschinen ihre Neugier in bezug auf die ON-THARU eingestellt.
Vierundzwanzig Stunden lang hatte sich der Mausbiber Gucky dem unbeschreiblichen Genuß hingegeben, stärker gewesen zu sein als Arkons neueste Kampfmaschinen, und in seiner ausgeprägten Phantasie stellte er sich immer wieder vor, wie er diese Roboter mittels seiner Telekinese unschädlich gemacht hatte.
Vierundzwanzig Stunden lang hatte die Spezialistenbesatzung der KUBLAI KHAN, bis auf den Teil, der unbedingt an Bord bleiben mußte, unter Leitung der Mutanten einen Erfolg nach dem anderen vorweisen können.
Acht Topsider lebten noch, die aktiv und an verantwortlicher Stelle den Einsatz im Wega-Sektor mitgemacht hatten. Zwei von diesen acht gehörten zu jener Funkpeilstation, die damals den Telekom-Hilferuf des auf dem Mond notgelandeten Arkon-Forschungsraumers aufgefangen und ausgemessen hatte.
Kaum waren diese beiden Topsider einem Mutanten-Verhör unterzogen worden, als schon eine Gazelle zum Südpol des Planeten aufflog, überfallartig die Peilstation besetzte und acht Terraner in der Maske von Arkoniden das Funkarchiv mitsamt der Speicherpositronik auf den Kopf stellten.
John Marshall leitete diesen Einsatz selbst! Ihm stiegen die Haare zu Berge!
„Noch mal vorspielen!" ordnete er mit heiserer Stimme an, obwohl er wußte, daß er sich nicht verhört hatte.
Wieder kam die Wiedergabe. Ein knapp drei Millimeter langes Band lief erneut ab.
Der an der Endstufe angehängte Automatübersetzer formulierte jedes Wort präzise in englischer Sprache. Und da kam es wieder: „Phi 43:72,6458 ... Chi 09:79,3852 ... Psi 18:00,9851 Telekomfrequenz: 47630086... bis 0999 Frequenzen galaktischer Forschungsschiffe. Zeit: 456, 735.886, berechnet nach Arkonstandardzeit und astronomischem Fehlerausgleich von 000.031. Feldstärke des Einganges: 3 d±2. Topsidstandort bei 456, 735.886: Phi..."
„Danke!" hatte Marshall gesagt, und Doktor Benthuys schaltete die Wiedergabe schnell ab. Benthuys war nicht nur Besitzer des Kapitänspatentes für Leichte Kreuzer, nicht nur Fachmann für Intervall-Positronik, einem Grenzgebiet der allgemeinen Positronik, er war auch Astronavigator der 1. Klasse, und sein Hobby hieß Hyper-Mathematik der Arkoniden. Dabei sah Benthuys mit seinem ewig roten und ständig schlecht rasierten Gesicht wie ein einfältiger Bauer aus, der wohl immer die dicksten Kartoffeln zog, aber davonlief, wenn an seine Intelligenz Ansprüche gestellt werden sollten.
Doch Doktor Benthuys lief hier nicht davon. Er hockte neben John Marshall, hatte einen altmodischen Notizblock auf den Knien liegen und hielt einen noch
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