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0084 - Er starb an meiner Stelle

0084 - Er starb an meiner Stelle

Titel: 0084 - Er starb an meiner Stelle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Er starb an meiner Stelle
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lief uns der Schweiß aus allen Poren, denn die Schwüle war so drückend, daß einem schon das Atmen schwer wurde.
    Endlich waren wir nahe genug heran, daß wir uns den Angriff überlegen mußten. Ich schätzte, daß er vielleicht noch drei oder vier Yard von uns entfernt war. Wenn er an der Zigarette zog, konnte man sein rötlich angestrahltes Gesicht und die Hand sehen, mit der er die Zigarette hielt.
    Wahrscheinlich sollte er Posten stehen. Aber er war ein dummer Anfänger, sonst hätte er seine Zigarette in der hohlen Hand verborgen.
    Ich gab Phil durch einen leichten Druck zu verstehen, daß er liegenbleiben sollte. Ich selbst schob mich unendlich behutsam noch ein paar Zoll nach vorn, dann blieb ich regungslos liegen.
    Vorsichtig schob ich meine linke Hand in die Hosentasche. Mit dem Zeigefinger stieß ich ganz langsam in der Hosentasche die Streichholzschachtel zur Hälfte auf.
    Mit den Fingerspitzen zog ich ein paar Streichhölzer heraus. Behutsam brachte ich dann meine Hand wieder aus der Hosentasche zum Vorschein.
    Über meinen Kopf hinweg warf ich die Streichölzer nach rechts, während ich mit angezogenen Knien sprungbereit hockte.
    Mit einem leisen Geräusch fielen die Streichhölzer irgendwo auf den Boden.
    Der Gangster stand sofort auf. Man sah cs an der Glut seiner Zigarette, die jetzt höher in der Ddnkelheit stand.
    Er schien zu lauschen. Aber er tat mir nicht den Gefallen, ein bißchen näher zu kommen.
    Da raschelte hinter mir ganz leise etwas. Entweder war es eine Maus, oder Phil hatte meine Absicht auch ohne Worte verstanden und versuchte, die Aufmerksamkeit des Postens leise auf sich zu lenken.
    Er setzte sich in Bewegung. Langsam und unschlüssig.
    Das Rascheln wurde stärker. Phil erzählte mir später, daß er einfach mit dem Revolverkolben über den Boden gekratzt hätte. Da aber Stroh vom Verpacken der abtransportierten Maschinen herumlag, raschelte es wunderbar.
    Jetzt sah ich bereits den schattenhaften Umriß des Postens. Er tastete sich langsam in die Richtung, in der das Rascheln zu hören war.
    Ich drückte mich eng an den Berg, der neben mir aufragte. Meine Finger fühlten, daß es Kartons waren, die man übereinandergestapelt hatte. Wahrscheinlich Schuhkartons.
    Jetzt war er dicht bei mir. Ich schoß hoch und warf ihm meinen linken Unterarm von hinten vor Mund und Nase. Der Ärmel meines Jacketts nahm ihm die Luft. Nur ein ganz schwaches Röcheln drang unter dem Ärmel hervor, aber bevor er noch zu irgendeiner Abwehrbewegung gekommen war, hatte ich ihm den Kolben meines Revolvers auf den Hinterkopf gesetzt.
    Ich hatte vorsichtig zugeschlagen, weil ich nicht wußte, ob er einen Hut trug oder nicht. Auf den nackten Schädel ist ein kräftiger Schlag mit einem Revolverkolben leicht lebensgefährlich.
    Er wurde schlaff in meinem linken Arm, mit dem ich ihn dicht an mich gepreßt hielt. Leise und vorsichtig ließ ich ihn zu Boden sinken. Phil war plötzlich neben mir und half. Er hatte gesehen, wie dem Posten die Zigarette aus dem Mund fiel, und sich den Grund dafür gedacht.
    Wir ließen ihn liegen und krochen in den Gang zwischen den Kartonstapeln hinein, der sich dort öffnete, wo der Posten gehockt hatte.
    Plötzlich flammte der erste Blitz auf. Für ein paar Sekunden war alles taghell erleuchtet. Wir sahen rechts und links die fast doppelt mannshohen Stapel der weißen Schuhkartons, dazwischen einen Gang, und weiter hinten das rötliche Licht, dessen Schein wir schon beim Betreten der Halle oben an der Decke gesehen hatte. Die Stimmen waren inzwischen deutlicher geworden, weil wir uns ihnen mehr genähert hatten, aber wir verstanden nur einzelne Wortfetzen. Allerdings schien es mir, als ob manchmal eine weibliche Stimme beteiligt sei.
    Noch bevor der Blitz verzückt war, hatten wir uns aufgerichtet und schritten in den Gang hinein. Unsere Tritte blieben unhörbar, denn wir gingen ja auf Socken.
    Als uns die Dunkelheit nach dem Blitz wieder in greifbarer Dichte umgab, gellte plötzlich ein lauter Schrei durch die Halle.
    Der Schrei einer Frau.
    Jetzt mochte alle Vorsicht zum Teufel fahren.
    »Los, Phil!« rief ich leise.
    Wir liefen vor, bis links ein zweiter Gang abbog. Keine sechs Yard von uns entfernt war das Lager der Gangster. Mitten zwischen den Schuhkartons.
    Auf einem Tisch stand eine Petroleumlampe und erleuchtete die gespenstische Szene mit einem gelbrötlichen Licht. Stühle standen herum, eine Frau hatte den Kopf auf der Seite hängen und schluchzte leise. Aus ihrem

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