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0084 - Er starb an meiner Stelle

0084 - Er starb an meiner Stelle

Titel: 0084 - Er starb an meiner Stelle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Er starb an meiner Stelle
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herum durch den ganzen Komplex«, sagte Crack. »Wir stehen der Halle dort am nächsten, und ich denke, wir machen dort weiter.«
    »Okay, einverstanden.«
    Sie schlichen sich nach rechts, bis sie an die südliche Hofmauer stießen. In deren Schutz huschten sie auf die Halle zu. Vorn war eine breite, doppelflügelige Metalltür. Rechts davon führte eine eiserne Leiter hinauf zu einer Art Galerie, die an der vorderen Giebelseite entlanglief.
    Crack deutete hinauf und raunte Caleday zu: »Wenn sie drin sind, werden sie wahrscheinlich oben keine Posten ausgestellt haben, denn so viele sind sie nicht. Versuchen wir’s von oben?«
    Caleday nickte und bückte sich, um sich leise die Schuhe auszuziehen.
    Crack tat es ihm nach. Mit den Schnürbändern knoteten sie die Schuhe zusammen und hängten sie sich um den Hals. Dann kletterten sie die Leiter hinauf.
    Auf der Galerie fanden sie eine offenstehende Schiebetür, die ins Innere der Halle führte. Noch bevor sie den Fuß auf die innere Galerie gesetzt hatten, zuckte der erste grelle Blitz erlösend aus der schwarzen Schwüle.
    Für eine Viertelminute war alles schlagartig erhellt. Crack sah große Metallschienen zwischen den einzelnen Trägern der Halle herlaufen. Die Galerie selbst war sehr schmal und von einem Geländer begrenzt.
    Als sich die Dunkelheit nach dem Blitz wieder verdichtet hatte, erkannten sie einen Lichtschein, der mitten aus einem Berg aufgestapelter Kartons heraus nach oben fiel.
    »Da müssen sie sein!« raunte Caleday.
    Und da hörten sie auch schon den gellenden Schrei einer Frau.
    ***
    Wir hatten ergebnislos die erste Fabrikhalle durchsucht. Es war eine reichlich mühsame Beschäftigung gewesen. Da wir nicht wissen konnten, ob die Gangster nicht vielleicht hinter der nächsten Maschine oder dem nächsten Pfeiler mit schußbereiten Waffen auf uns warteten, wagten wir nicht, unsere Taschenlampen einzuschalten, um ihnen nicht ein zu gutes Ziel zu bieten.
    Wir waren mehr als einmal in der Finsternis gegen einen Pfeiler, eine Kiste oder einen Teil irgendeiner Maschine gerannt und hatten uns blaue Flecken an sämtlichen Körperteilen geholt.
    Als wir wieder im Freien standen, seutzte Phil: »Puh! Das ist vielleicht eine Arbeit! Als ob man ein Maulwurf wäre, der im Dunkeln sehen kann!«
    »Oder eine Eule«, ergänzte ich.
    »Sollten wir nicht doch lieber Verstärkung heranholen?« meinte Phil.
    Ich überlegte. Dann schüttelte ich den Kopf.
    »Sinnlos. Das gesamte Fabrikgelände ist so groß, daß wir ein paar hundert Mann brauchten, um es umstellen zu können. Wo willst du die alle hernehmen?«
    »Naja«, brummte Phil nicht sehr begeistert. »Also machen wir’s selber.«
    Wir huschten auf die nächste Halle zu. An der großen Metalltür blieben wir einen Augenblick stehen, um zu lauschen.
    »Da!« hauchte Phil tonlos.
    Tatsächlich! Im Innern der Halle waren Stimmen zu vernehmen.
    »Schuhe ausziehen!« flüsterte ich.
    Wir taten es aund hängten sie uns zum zweiten Mal um den Hals. Auf allen vieren krochen wir dann ins Innere der großen Halle hinein. Nachdem wir die Tür durchquert hatten, verhielten wir einen Augenblick und sahen uns um. Auch unsere Augen hatten sich jetzt an die Dunkelheit gewöhnt.
    Diese Halle unterschied sich von der ersten, die wir durchsucht hatten, dadurch, daß man hier schon die Maschinen abtransportiert hatte. Weite, gähnende Leere lag vor uns.
    Irgendwo in der Mitte der Halle ragte ein unregelmäßiger schwarzer Umriß empor. Man hatte dort irgend etwas gelagert. Und mitten aus diesem Berg oder hinter ihm kam ein Lichtschein hervor, der nach oben zur Decke leuchtete.
    Und von dort kamen auch die Stimmen, die wir allerdings noch nicht verstehen konnten.
    »Wir bleiben auf dem Bauch«, raunte ich Phil zu. »Langsam vorwärts rutschen, bis wir möglichst nahe herangekommen sind.«
    »Okay! Aber die Schuhe sollten wir hierlassen. Mir baumeln die Dinger dauernd vor dem Kopf herum.«
    »Okay, einverstanden.«
    Leise nahmen wir uns die Schuhe ab und stellten sie beiseite. Dann begannen wir unsere Kriechpartie. Stückweise schoben wir uns vorwärts, immer auf Geräuschlosigkeit bedacht.
    Wir mochten vielleicht die halbe Entfernung zwischen dem eigentümtlichen Berg und der Tür zurückgelegt haben, als ich das rotglimmende Pünktchen einer brennenden Zigarette sah.
    Ich stieß Phil leise an.
    Er gab einen kleinen Stoß zurück.
    Jetzt hieß es, noch vorsichtiger zu sein. Fast nur millimeterweise krochen wir über den Boden. Dabei

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