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0084 - Er starb an meiner Stelle

0084 - Er starb an meiner Stelle

Titel: 0084 - Er starb an meiner Stelle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Er starb an meiner Stelle
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für die Schlappen, die Sie ihm vielleicht zugefügt haben?«
    Crack seufzte.
    »Nehmt’s mir nicht übel, Boys«, sagte er, »aber ihr geht mir auf die Nerven! Ich gebe euch ja so weit recht, daß in meiner früheren Branche ein Menschenleben nicht immer für sehr bedeutend gehalten wurde. Aber daß man mich hier, mitten in New York, aus solchen Gründen umlegen will, das ist ein bißchen sehr romantisch. Wenn man in unserem Geschäft immer gleich jeden gegnerischen Agenten umlegen wollte, nur weil der Bursche mal Erfolg gehabt hat, dann müßte es auf der ganzen Welt täglich krachen.«
    Ich zuckte die Achseln.
    »Wir haben keinerlei Behauptungen dieser Art aufgestellt. Wir stellten lediglich fest, daß Sie von einer Gangsterbande überfallen worden sind und halb tot auf der Strecke blieben, weil Gott sei Dank zwei Streifenwagen zufällig in der Nähe waren und rechtzeitig anrückten, um Ihre völlige Erledigung zu verhindern. Nun versuchen wir ’ herauszufinden, warum dieser Überfall veranstaltet wurde. Und dazu äußern wir Vermutungen. Sie müssen allerdings zugeben, daß Sie sich nicht sonderlich bemühen, uns zu helfen.«
    Crack fingerte zu seinem Nachttisch und angelte sich eine Zigarette aus dem Päckchen, das auf dem Nachttisch lag.
    »Also gut, Boys«, sagte Crack nach dem zweiten oder dritten Zug. »Ich will euch die Geschichte erzählen…«
    ***
    Bob Crack war 54 Jahre alt, als er nach 18järiger Abwesenheit von einer PAA-Maschine aus New Yorker Boden wieder betrat. Nach seinen Ausweispapieren war er sechs Fuß und ein paar Zoll groß und wog 82 Kilo. Ein ganz stabiler Busche also. Und ein trainierter Bursche. Das machte ihn geradezu gefährlich für jeden, der sich mit ihm anlegen wollte.
    Hinzu kam, daß er an sämtlichen herkömmlichen Waffen ausgebildet war. Er schoß vorzüglich mit der Pistole, handhabte ein Gewehr fast wie ein Kunstschütze, kannte Tricks mit dem Messer, die ihm noch Chancen gaben, wenn er einer vierfachen Übermacht gegenüberstand. Und wenn er gar nichts mehr in den Händen hatte, dann wußte er noch immer genug raffinierte Schläge, Hiebe, Griffe und Tricks, daß es wirklich keinem zu empfehlen war, mit ihm anzubinden.
    Wie jeder gute Agent sah er absolut nichssagend aus. Er war Durchschnittsmensch, unauffälliger Durchschnittstyp — im Aussehen und Benehmen. Trotz seiner Kräfte trat er immer bescheiden auf, und wie jeder, der die Gefahr kennt, bemühte er sich immer bis zum letzten, alles in Güte und friedlich zu regeln. Nur dumme Schlägerfiguren knallen immer gleich die Faust auf den Tisch.
    Crack fürchtete sich nicht, als er am Abend des 6. Mai seine Schwester aufsuchen wollte, die in einem nicht gerade angenehmen Viertel der Bronx wohnte. Er war in dieser Gegend geboren. Deshalb kürzte er den Weg ab, indem er einige unbeleuchtete Gassen durchquerte.
    Nach einer gewissen Zeit merkte er, daß er verfolgt wurde. Mit irgendeinem seiner Agententricks stellte er unauffällig fest, wie viele es waren: vier oder fünf.
    Nun, dachte er, damit läßt sich fertig werden, wenn die Brüder wirklich etwas von mir wollen. Nach seinen eigenen Aussagen konnte er sich aber keinen Grund dafür denken, warum man ihn verfolgen oder eventuell gar überfallen sollte. Er hätte seit seiner Ankunft in New York mit niemandem Streit gehabt, versicherte er. Nicht einmal im Scherz.
    Crack ging weiter. Aber er lauschte jetzt auf die Schritte der Männer hinter ihm. Er wußte, daß er kaum eine Chance hatte, wenn sie plötzlich von hinten auf ihn schießen' sollten. Höchstens konnte ihm in diesem Falle die Dunkelheit von Nutzen sein. Vielleicht trafen sie nicht gleich mit dem ersten Schuß tödlich. Andererseits sind auch die rauflustigsten Gangster nicht so ohne weiteres mit dem Schießeisen bei der Hand. Schon gar nicht, wenn sie sich ohnehin stark fühlen, weil sie in eindeutiger Überzahl sind. Während ihm diese Gedanken durch den Kopf gingen, setzte er in gleichmäßigem Rhythmus seine Füße voreinander.
    Die Männer blieben hinter ihm. An der Tatsache, daß sie hinter ihm her waren, konnte kein Zweifel mehr bestehen, als sie ihm auch noch in eine Einfahrt folgten, die keine Straße war und nur auf einen Hof führte.
    Crack kannte diesen Hof, denn hier hatte er jahrelang mit seinen Schulgefährten gespielt. Und aus jahrelanger Erfahrung wußte er, wie wichtig es sein kann, die Örtlichkeiten zu kennen, wenn Gefahr droht.
    Er ging schnell um die Hausecke und preßte sich dicht an die

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