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0086 - Der Schlüssel zur Macht

Titel: 0086 - Der Schlüssel zur Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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verschlossene Panzertore erlaubten den Durchgang in Räumlichkeiten, die wahrscheinlich seit Jahrtausenden nur noch von Spezialrobotern betreten wurden.
    In diesen Hallen, die nach unseren Berechnungen direkt unter dem Rand der Oberflächen-Energieglocke liegen mußten, liefen mächtige Stromreaktoren.
    Die Tatsache allein hätte mich noch nicht davon überzeugen können, daß es sich um die Kraftstationen des Gehirns handelte, wenn die verbotenen Hohlräume nicht noch zusätzlich durch Abwehrschirme gesichert gewesen wären. Ich wußte genau, daß dies sonst nicht üblich war. Die Stromversorgung der vielen Raumschiffswerften und Bandstraßen erfolgte jeweils zentral von einem Sternwerk aus. Dort hatte es noch niemals verschlossene Panzertore oder gar Schutzschirme gegeben. Demnach mußte es mit den von Tschubai und Kakuta entdeckten Werken eine ganz besondere Bewandtnis haben.
    Nachdem wir keine andere Möglichkeit gefunden hatten, den Robotregenten zu beseitigen, waren wir entschlossen, ihn am Lebensnerv direkt zu packen. Drei Minuten später betrat Leutnant Stern erneut den Saal. Ein Soldat der Wache schrie um Ruhe. Wir standen auf und nahmen Haltung an. Stern erklärte laut: „Urlaub für einen Teil der Besatzung. Die von mir Aufgerufenen vortreten und Urlaubsscheine in Empfang nehmen!"
    Rhodan, Bull und ich wurden zuerst genannt. Wir marschierten nach vorn, nahmen die von mir vorher unterzeichneten Leuchtschilder an uns und hängten sie befehlsgemäß an den dünnen Schnüren um den Hals. Die zahlreichen Robotwächter in den weiten Wohnhallen tasteten die Impulse der Plaketten ab. Wer eine trug, wurde niemals belästigt, vorausgesetzt, die mit einem Kodeschlüssel einprogrammierten Daten stimmten. Ich hatte das kleine Gerät von einem Robot erhalten, als wir das Quartier betreten hatten. In der Hinsicht schien alles in Ordnung zu sein.
    Schließlich standen zehn Mann vor dem Leutnant. Die Mutanten Tschubai, Kakuta, Seiko und Okura gehörten dazu. Sergeant Husters Kommando schloß sich an.
    Es wäre sinnlos gewesen, mit mehr als zehn Männern das Unternehmen ausführen zu wollen. Schließlich mußten wir in die Kraftwerke hineinkommen.
    Stern ging um uns herum und mustert uns kritisch. Drohend sagte er: „Ich bitte mir aus, daß Sie sich draußen anständig benehmen. Keine Schlägerei, verstanden! In acht Stunden sind Sie wieder hier. Folgen Sie mir."
    Er drehte sich abrupt um und ging hinaus.
    „Wieso kriegen die Urlaub und wir nicht?" grollte ein Mann der Besatzung. „Eh, bringt uns etwas mit."
    Ich verzichtete auf eine Antwort. Bull und Huster erledigten das bereits. Wir gelangten in die große Vorhalle und fuhren mit dem Lift nach unten, wo wir die Robot-Wachstation zu passieren hatten. Stern wartete bereits. Er ließ uns antreten und klärte uns nochmals darüber auf, wie wir uns zu verhalten hätten.
    „Ich möchte keine Klagen hören", endete er. „Los, nun verschwinden Sie."
    Wir passierten die Robotschleuse, ohne, daß wir angehalten wurden. Ich bemerkte lediglich, daß sich die Identifizierungstaster der Maschinen auf unsere weithin sichtbaren Plaketten richteten.
    Draußen wurden wir vom Lärm der unterarkonidischen Stadt empfangen. Andere Zaliterbesatzungen strömten aus den umliegenden Blocks. Erste Gespräche klangen auf. Man versuchte, sich zu orientieren.
    Wir reihten uns unauffällig in das Gewimmel ein. An Rhodans starrem Gesicht bemerkte ich, daß er mit dem zurückgebliebenen Mutanten Marshall Verbindung aufgenommen hatte. Es schien gut zu gelingen, obwohl Rhodans Gaben nur schwach ausgebildet waren. Dafür war Marshall um so stärker.
    „Okay, alles klar im Bau", sagte Rhodan. „Fangen wir an. Ras, gehen Sie voran."
    Der hochgewachsene Afrikaner, nun ebenso rothäutig wie wir, sah sich flüchtig um. Wagen oder sonstige Fahrzeuge gab es hier unten kaum. Lediglich Arkoniden war die Benutzung eines Gleiters gestattet. Wir waren auf die zahlreichen Transportbänder angewiesen, die aber auch ihren Dienst erfüllten. Mir waren sie sogar noch lieber als Fahrzeuge, da wir uns somit noch unauffälliger bewegen konnten.
    Ras gab uns einen Wink. Der Marsch ins Ungewisse begann.
     
    4.
     
    Die großen Hinweisschilder waren eindeutig. Man hatte sie nicht beschriftet, aber jedes einigermaßen intelligente Lebewesen mußte sofort wissen, was die aufgemalten Symbole zu bedeuten hatten. Es waren grellrote Blitze, wie sie auch auf der fernen Erde als Warnung verwendet wurden. Hier endete die

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