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0089 - Guckys große Stunde

Titel: 0089 - Guckys große Stunde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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nicht vor, den Diktator abzugeben! Er bestätigt meinen Mitarbeitern und mir sogar ausdrücklich, daß wir die Macht, die wir durch das Notstandsgesetz besitzen, niemals zu unserem Vorteil mißbrauchten. Vor der Anklage, Verrat geübt zu haben, scheute er nicht zurück ..."
    „Verrat...! Verrat!" sagte Bully verärgert. „Das ist der größte Unsinn und der für uns gefährlichste Unsinn ..."
    „ ... ja, weil wir auch in dieser Hinsicht die Bevölkerung unzureichend informierten. Und darum begrüße ich es einerseits, wenn die Abgeordneten sich erinnern sollten, das Recht zu besitzen, uns vor das Parlament zu laden. Andererseits fürchte ich allerdings, damit die unterschwellige Revolution zu entfachen..."
    Bully sah ihn an. „Unterschwellig? Habe ich dich richtig verstanden? Die Revolution soll schon da sein?"
    „Da, bediene dich...!" Damit griff Perry Rhodan nach links, nahm eine Zeitung fort, die über einem kleinen Stapel lag, und schob dem überraschten Bully einen Stoß Meldungen zu.
    Je länger er las, um so länger wurde sein Gesicht. „Das reicht mir", sagte Bully schließlich. „Und alle beziehen sich auf Nicktowns Leitartikel. Aber habe ich nicht recht gehabt, mich seit Silvester vor diesem Jahr 2044 zu fürchten, als ich mir an einem Kognakschwenker aus garantiert unzerbrechlichem Glas und seinen Scherben, die garantiert ..."
    „Hör auf!" bat Perry Rhodan, aber Bully war nicht zu stoppen.
    „Warum? Es ist doch so! An den Scherben habe ich mir die Daumenkuppe abgeschnitten, und wenn man sich überlegt ..."
    „Du würdest besser deine geistigen Anstrengungen den Problemen zukehren, die auf uns zukommen, Dicker", mahnte Rhodan ihn wenig freundlich. „Rufe bitte Hank Donneid von der Informationsabteilung. Ab sofort muß unsere Nachrichtenpolitik von Grund auf umgestellt werden, oder wir erleben in absehbarer Zeit eine Wiederholung dieser Ereignisse. Und was dann passieren könnte, wage ich nicht auszudenken '
     
    *
     
    „Hat uns Nicktown damit nicht jede Möglichkeit genommen, das erweiterte Notstandsgesetz zu veröffentlichen? Denn wenn neben der Presse auch noch die Schwerindustrie aufbegehrt und dadurch die Banken kalte Füße bekommen, stimmt der Endverbraucher mit in dieses Gezeter ein, und wir haben das, was wir gerade jetzt nicht gebrauchen können, solange der Sternenzigeuner Cokaze sich häuslich auf Erde, Mars und Venus niedergelassen hat - die Revolution!"
    „Endlich", sagte Perry Rhodan stöhnend und legte sich weit in seinen Sessel zurück. Er lächelte Bully an. „Endlich bewegen sich deine Gedanken in den richtigen Bahnen. Und darum muß ich eigentlich Mister Nicktown dankbar sein, daß er seinen aggressiven Artikel geschrieben hat..."
    „Moment mal", bat Bully, und wieder zeigte er, daß er verwirrt war. „Sprichst du heute eine Fremdsprache, Perry, oder läßt mein Verstand nach? Was hast du gerade gesagt? Meine Gedanken bewegen sich in den richtigen Bahnen, und du müßtest Nicktown dankbar ...?"
    „Ja! Wir brauchen das erweiterte Notstandsgesetz, um noch mehr Handlungsfreiheit zu haben. Wenn wir es jetzt nur im Staatsanzeiger veröffentlichen, was dem Gesetz nach möglich ist, dann rufen wir damit die Menschen im Solaren System auf die Barrikaden. Wenn wir es aber durch das Parlament verabschieden lassen, dann haben wir uns in aller Form eine Basis geschaffen, auf der wir uns viel freier bewegen können als bisher."
    „Damit verstehe ich immer noch nicht, warum du Nicktown dankbar sein mußt, Perry", sagte Bully kopfschüttelnd.
    „Sein Leitartikel wird das Parlament zusammentreten lassen! Er hat die Abgeordneten damit gezwungen, nachzudenken, welche Rechte sie besitzen, und selbst wenn es eine Kampfabstimmung geben sollte ... Bully, besser ein Ringen und Kämpfen um jeden Preis, als nur in den Verdacht kommen, den Diktator zu spielen und ..."
    Der Lautsprecher des Interkom krachte.
    Als Perry Rhodan und Reginald Bull sich vor einer Stunde zu ihrer Besprechung zusammensetzten, hatte Rhodan sich ausdrücklich jede Störung verbeten. Nur Solarmarschall Allan D. Mercant, der den Solaren Abwehrdienst leitete oder John Marshall, Chef des Geheimen Mutantenkorps, waren es die sich um diese Anordnung nicht zu kümmern brauchten.
    Der Bildschirm flackerte. Das Grau verschwand, Farben kamen, flossen noch hin und her, stabilisierten sich und zeigten Allan D. Mercants Gesicht.
    „Sir, gerade laufen sehr wichtige Meldungen ein. Leider ist die wichtigste bis jetzt nur ein Gerücht.

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