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0092 - Geheimmission Moluk

Titel: 0092 - Geheimmission Moluk Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Fortbestand jener Spezies, deren kometenhafter Aufstieg jäh gestoppt worden war: der Menschheit.
     
    2.
     
    Wenn Poul Weiß sich über das Schutzgitter der Plattform hinausbeugte, konnte er mühelos zu den anderen Startplätzen hinübersehen. Die Wolken eines erfrischenden Gewitters hatten sich verzogen, und die Sonne spiegelte sich in den polierten Metallplatten der Raumschiffe. Weiter unten sah Weiß die Monteure bei der Überprüfung der hydraulischen Teleskop-Landestützen des Kugelraumers. Wie große Käfer krochen sie in ihren weißen Anzügen umher.
    Der Montageaufzug kam neben Weiß zum Stehen. Werner Sternal trat ebenfalls auf die Plattform vor der großen Luftschleuse. Seine Tasche war, wie üblich, weit über das zulässige Gewicht gefüllt.
    „Ist die Prominenz schon versammelt?" erkundigte er sich.
    „Die Prominenz sind wir", erklärte Weiß mit einem Seitenblick auf Sternals Gepäck. „Es sei denn, wir wollten diesen unerträglichen Zivilisten, Dr. Morton, der vor wenigen Minuten an Bord ging, so bezeichnen."
    Sternal verschwand in der Luftschleuse des nagelneuen Kreuzers der Staatenklasse. Die superschnelle MEXICO hatte, wie alle Schiffe ihrer Klasse, einen Durchmesser von hundert Metern. Einhundertfünfzig Männer waren notwendig, dieses wunderbare Schiff durch den Kosmos zu steuern.
    Weiß kannte den Spezialauftrag, den sie zu erfüllen hatten. Unter dem Kommando von Oberst Marcus Everson würden sie nach drei Transitionen, 20000 Lichtjahre von der Erde entfernt, im Raum materialisieren. Es galt auf dem zweiten Planeten der Sonne Greenol zu landen, um nach den Molekularverformern zu forschen, die nach den Ergebnissen der positronischen Auswertung der Solaren Abwehr dort leben mußten.
    Weiß dachte nur ungern an die Erlebnisse zurück, die er zusammen mit seinen Kameraden an Bord der Kaulquappe durchgestanden hatte. Er konnte sich schlecht vorstellen, wie man sich mit einem Wesen wie Mataal verständigen wollte, ohne dabei Nachteile zu erleiden.
    Er sah Everson und Scoobey über den Landeplatz kommen. Zehn Mann der alten Kaulquappen-Besatzung würden an Bord der MEXICO gehen. Dank ihrer Erfahrungen würden sie die Elite der Mannschaft bilden.
    Der Aufzug glitt nach unten. Weiß verließ die Plattform mit einem letzten Blick auf die Umgebung.
    „Raumfahrer sein, heißt immer neuen Abschied nehmen", dachte er. Trotzdem konnte er sich nicht vorstellen, daß er jemals in seinem Leben etwas anderes tun würde, als in eine Luftschleuse zu treten, um sich wenig später in jenen Raum tragen zu lassen, der keinen Anfang und kein Ende hat.
     
    *
     
    Die MEXICO brach aus dem Hyperraum und beendete jenen phantomähnlichen Flug, der ihr gestattete, Lichtjahre zu überwinden. Die Auswirkungen des Verzerrungseffektes ließen nach. Poul Weiß richtete sich auf. Er rieb seine Augen.
    Der Lautsprecher knackte. „Die dritte Transition ist beendet." Es war Eversons Stimme. „Wir befinden uns im Zielsystem. Unsere Entfernung zur Sonne Greenol beträgt jetzt einhundertsiebzig Millionen Kilometer. Der Planet Moluk, den wir anfliegen werden, befindet sich auf seiner Umlaufbahn gerade hinter der Sonne. Zunächst werden wir uns auf Fernuntersuchungen beschränken um die Angaben des Arkonkataloges zu überprüfen."
    Weiß schwang seine Beine von der Pneumo-Liege. Pentsteven, einer der Astronomen, betrat ohne anzuklopfen die kleine Kabine. Seine Mausaugen richteten sich auf den gähnenden Weiß.
    „Es ist das erste Mal, daß ich einen solchen Einsatz fliege", verkündete er. „So?" brummte Weiß ohne Interesse. „Warum geht der Kommandant nicht näher an Moluk heran? Von unserer Position aus kann er nicht viel feststellen."
    Pentsteven schien, außer mit der verständlichen Neugier eines Greenhorns, noch mit einer gehörigen Portion Hartnäckigkeit ausgerüstet zu sein.
    „Bisher", erklärte Weiß, „war dieses System von Menschen unberührt. Wir wissen kaum etwas über die sechs Planeten. Es ist vollkommen sinnlos, auf gut Glück sofort irgendwo zu landen. Während wir auf dem zweiten Planeten umherspazieren, kann es uns passieren, daß man uns von der Nummer Vier eine kleine Armada auf den Hals schickt. Deshalb verschaffen wir uns zunächst einen Gesamtüberblick, bevor wir uns speziell mit Moluk beschäftigen."
    „Natürlich", sagte Pentsteven einfältig.
    Weiß warf ihm einen mißbilligenden Blick zu.
    „Wie lange wird es dauern, bis wir auf Moluk landen?" wollte der Astronom wissen. „Für mich ist das

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