Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0095 - Yama, der Totengott

0095 - Yama, der Totengott

Titel: 0095 - Yama, der Totengott Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Wolf Sommer
Vom Netzwerk:
kamen ranghöhere Vertreter der finsteren Dämonen an die Reihe.
    Ein schakalartiges Ungeheuer nahte. Der Dämon kam aufrecht daher. Seine Vorderfüße waren zu Armen geworden, die Krallen zu messerbewehrten Händen.
    In schleichender Haltung machte er sich an den Professor heran. Gut zwei Meter vor ihm blieb er stehen. Er öffnete seine Schnauze und entblößte gelbe, faulende Zähne. Widerwärtiger Aasgeruch schlug Zamorra entgegen.
    Wieder stieg der Ekel in dem Parapsychologen auf. Er rettete sich in die Meditation. Für einen Augenblick war er dabei unaufmerksam. Das rächte sich sofort. Der Schakaldämon schlug nach ihm. Und er hatte Erfolg damit. Einer seiner Messerfinger ritzte den Professor an der Schulter. Sofort floss Blut hervor.
    Es war keine ernsthafte Verletzung, nur eine oberflächliche Fleischwunde. Dennoch war der Schmerz furchtbar.
    Zamorra biss die Zähne zusammen.
    Dieser Gegner war gefährlicher als alle, denen er bisher gegenübergestanden hatte. Er musste sehr aufpassen und sich auf alle seine Kräfte besinnen.
    Auf alle - auch auf sein Amulett.
    Er griff danach, zog die Kette über den Kopf und nahm den Talisman wie einen Faustkeil in die Hand.
    Jetzt konnte der räudige Schakal kommen.
    Und er kam. Wieder ließ er eine seiner Messerhände nach vorne fliegen. Durch gedankenschnelles Wegtauchen entging der Professor den verderbenbringenden Stichen der fünf stehenden Messer, die unweigerlich seine Kehle durchbohrt hätten.
    Dann schlug Zamorra zurück. Der Dämon war nicht in der Lage, seinem geschickt angebrachten Haken auszuweichen. Der Professor traf ihn mit dem Amulett auf der Brust, dort, wo das höllische Herz der Kreatur des Bösen saß.
    Der Schakaldämon stieß einen schrillen Schrei aus und taumelte zurück. Unerbittlich setzte Zamorra nach. Wieder und wieder schlug er auf den Vertreter der Finsternis ein, so lange bis dieser heulend und jaulend, davonlief.
    Zamorra atmete nicht mehr ganz so leicht wie am Anfang der Kämpfe! Dieser Gegner war ziemlich unangenehm gewesen. Und von nun an würde es immer schwieriger werden, die Dämonen zu besiegen. Die Kräfte des Lichts, die in seinem Amulett schlummerten, waren nicht unbegrenzt. Er musste sparsam mit ihnen umgehen, damit sie sich nicht frühzeitig erschöpften.
    Und weiter gingen die Kämpfe.
    Ein Spinnenmonster mit dem Kopf eines schönen Jünglings kam, dann Yeti, das Ungeheuer der Berge, danach ein amorphes Geschöpf mit zahllosen Saugrüsseln, weitere Schreckensdämonen mehr. Jeder von ihnen war gefährlicher, mächtiger und bösartiger als sein Vorgänger.
    Aber der Professor besiegte sie alle, auch den elften, einen Vogeldämon mit drei menschlichen Köpfen. Seiner Kraft, seiner Geschicklichkeit, seinem unbeugsamen Siegeswillen und nicht zuletzt seinem Amulett mussten sie sich alle beugen.
    Zamorra war nicht ungeschoren davongekommen. Er blutete aus zahlreichen Wunden und spürte nahezu überall furchtbare Schmerzen. Auch sein Amulett hatte gelitten. Es strahlte längst nicht mehr so silbern wie gewohnt. Die Kräfte des Lichts bedurften dringend einer Regeneration.
    Angst oder Verzweiflung jedoch empfand er nicht. Er vertraute auf seine Stärke. Und der Gedanke, dass er um Nicoles willen siegen musste, verdrängte jede Anwandlung von Verzagtheit.
    Nun aber kam die letzte Prüfung, kam der Gegner, an dem schon so viele gescheitert waren.
    Yama, der Totengott.
    Yama, der Dämon, den die Tibeter den Fürchterlichen nannten.
    Yama, der Herr des Bardo.
    Ganz langsam schritt er auf den Professor zu. - Ein riesenhaftes Skelett mit einem mächtigen Totenkopf. Drei schreckliche Augen aus purem Feuer loderten Zamorra entgegen. Die knöchernen Gliedmaßen des Dämonenfürsten schimmerten grünlich, wie mit Fäulnis überzogen. Und sie klapperten bei jedem Schritt, den der Unhold machte. Aus der fleischlosen Mundhöhle kam der eisige Hauch des Todes. Dem Professor war so, als sei er mitten in das Zentrum eines Schneesturms versetzt worden.
    Aber noch immer verspürte er keine Furcht. Auch den fürchterlichen Yama musste er besiegen, wenn er Nicole retten wollte.
    Der Kampf begann.
    Yama hob einen seiner Knochenarme und ließ ihn knarrend nach vorne fliegen. Seine schaufelgroße Hand wollte Zamorra fangen wie ein Mensch eine Fliege fängt.
    Aber der Professor war keine Fliege. Er ließ sich im richtigen Moment fallen, so dass die riesige Hand über ihn hinwegsauste. Sofort war er wieder auf den Füßen. Seiner erfolgreichen Taktik treu

Weitere Kostenlose Bücher