Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0097 - Preis der Macht

Titel: 0097 - Preis der Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
lieber, wie ein Springer nach Arkon III hat kommen können. Es muß doch einer von diesen Sternenzigeunern hier gewesen sein um die Ladung am Fahrzeug anzubringen und..."
    „Kann es nicht auch ein Mensch aus dem Solsystem gewesen sein, Mister Bull?"
    Dafür hatte Bully nur ein Wort als Erwiderung übrig: „Verdammt!"
    Perry Rhodans Kommentar war länger.
    „Allan D. Mercant glaubt, uns in einigen Stunden sagen zu können, ob Atlans Verdacht zu Recht besteht."
    „Dann will ich mich auf einige Überraschungen vorbereiten", knurrte Bully, und es war ihm deutlich anzusehen, daß er in dem Bombenleger nun auch einen Menschen aus dem Solsystem vermutete. „Ja, ja ... Ein Segen, daß wir heute den 21. November schreiben und das Jahr 2044 in vierzig Tagen vorüber ist!"
     
    *
     
    Zu dritt standen sie im Auswertungstrakt des Mammutcomputers und warteten hier die letzten Minuten ab. Durch eine Kurzmeldung der Positronik waren sie vor etwa zehn Minuten benachrichtigt worden, daß in kurzer Zeit die Durchrechnung von etwas mehr als vier Milliarden Möglichkeiten beendet wäre.
    Jeder einzelne, ob Atlan, Rhodan oder Bull, war es gewohnt, komplizierteste Fragen an eine Positronik zu stellen, aber selten war einem Computer ein Fragenkomplex von diesem Umfang und von dieser schicksalhaften Bedeutung vorgelegt worden. Dazu hatte sich dann auch noch ergeben, daß über vier Milliarden Möglichkeiten gegeneinander abzuwägen waren. Nur arkonidische Hypermathematik konnte sich überhaupt an eine solche Aufgabe wagen.
    Der Raum, in dem die drei Männer sich aufhielten, war von nüchterner Zweckmäßigkeit beherrscht.
    Aber selbst der Technik in ihrer kalten Form hatten jene arkonidischen Spitzenwissenschaftler, die vor Jahrtausenden dieses Mammutgebilde erbaut und programmiert hatten, einen zeitlosen Stil mitgegeben, der gefühlsmäßig erkennen ließ, daß zu der Zeit der Erbauer der Arkonide die Technik beherrschte, nicht aber ihr Sklave gewesen war.
    Aus diesem Empfinden heraus, weil inzwischen längst das Umgekehrte im Arkonreich der Fall war, rührte auch Reginald Bulls feindselige Einstellung zu diesem einmaligen Wundergebilde arkonidischer Hochleistung.
    Er hatte sich immer dagegen aufgelehnt, daß eine Positronik ein Sternenreich von der Größe des Arkon-Imperiums regierte, und niemand kannte Bullys Einstellung besser als Atlan.
    Daran dachte der Admiral, und ein Gefühl der Leere überkam ihn und so etwas wie Angst vor der Zukunft.
    Seinen Zellaktivator besaß er wieder. Sein Leben auf weitere Jahrhunderte, vielleicht auf Jahrtausende hinaus, schien gesichert zu sein, doch er hatte zu lange auf der Erde gelebt, um nur an sich zu denken.
    Hunderttausend Arkoniden, aktiv, vital, aus der Blütezeit des Arkonvolkes stammend, standen ihm jetzt zur Seite. In zwei oder drei Jahren würde jeder eine Kapazität auf dem Platz sein, wohin er gestellt worden war. Aber was bedeuteten hunderttausend aktive, energiegeladene Arkoniden, wenn das Volk als Ganzes immer stärker degenerierte und seine schlechten Eigenschaften regelrecht großzüchtete und nur darauf bedacht war, jedem Hindernis auszuweichen, um ein träges und pflichtenloses Leben zu führen.
    Atlan fühlte eine Hand auf seiner Schulter. Neben ihm stand Bully, und der hatte ihm etwas zu sagen. „Imperator, wir haben eine Kleinigkeit übersehen! Ganze hunderttausend Arkoniden!"
    „Übersehen, wann?" fragte Atlan verärgert, weil er weder Bullys erste noch zweite Anspielung verstanden hatte.
    „Wir haben übersehen, daß von den hunderttausend ehemaligen Zeitschläfern sich auch einige auf Arkon III aufhalten. Könnte nicht einer davon diese Bombe unter dem Wagen angebracht haben? Warum soll sich immer nur unter uns Terranern das schwarze Schaf befinden?"
    Reginald Bulls Gesicht war ernst. Seine letzte Frage hatte er betont ausgesprochen und dabei den Admiral durchdringend angesehen.
    „Warten wir ab, was die Positronik darüber auszusagen weiß", erwiderte der Arkonide jetzt ausweichend.
    Deutlich entgegnete Bully: „Das hört sich nicht besonders gut an, Arkonide! Solche lahmen Antworten passen nicht recht zu Ihnen."
    „Mister Bull, ich dürfte wohl der letzte sein, der eine Anstrengung unternimmt, um Thomas Cardif zu verteidigen und..."
    „Ewige Milchstraße!" fuhr Bully verärgert dazwischen. „Wer redet oder verlangt hier, daß Thomas verteidigt werden soll? Jemand verteidigen hieße, daß er angeklagt ist, und so weit sind wir ja noch nicht! Jetzt fehlt mir nur

Weitere Kostenlose Bücher