Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0097 - Preis der Macht

Titel: 0097 - Preis der Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
du und Thora, ihr beide habt einmal versagt! Wer hat euch schuldig gesprochen? Nur euer Gewissen?
    Aber ist damit alles erledigt, alter Junge? Ist das nicht etwas zu bequem? Doch Thomas soll die volle Schwere der Strafe treffen? Perry, das sehe ich nicht ein, das will ich nicht einsehen, und das kann ich nicht einsehen!
    Tu etwas für deinen Jungen! Soll denn dein Sohn, der so begnadet ist wie du, einfach vor die Hunde gehen...?"
    Es gab ein Echo in diesem großen, nüchternen Raum innerhalb der Riesenkuppel. Es war ein Echo von gespenstischer Wirkung.
    Es brüllte Reginald Bulls erregte Worte zurück, nur dumpfer, aber um so packender: „... einfach vor die Hunde gehen?"
    Atlan trat zwischen die beiden Männer und trennte sie. In seinen Augen lag das fassungslose Staunen eines von Gefühlen geschüttelten Mannes. „Mister Bull", sagte er, und es klang bittend. Er hatte für den erregten, untersetzten Mann ein verstehendes Kopfnicken, und bei Perry Rhodan schob er seine Hand unter dessen Arm. „Perry, mit uns Arkoniden und den Springern, den Aras, Druuf und Topsidern, und wie sie alle noch heißen, bist du fertig geworden, und mit deinem Jungen wirst du auch fertig! Denn seit wann ist das Ei klüger als die Henne?"
    „Was wollt ihr?"
    Rhodans Frage war scharf. Plötzlich war wieder dieser stahlharte Blick in seinen grauen Augen, aber zu einer zweiten Frage ließ Atlan ihn nicht kommen.
    „Perry, du stehst bei der Auseinandersetzung mit deinem Sohn mitten in der Sache! Bully und ich, wir sehen vom Rande her zu! Du mußt zu uns kommen und unseren Standort einnehmen, und dann findest du eine Möglichkeit, eine Brücke zu bauen, die dich zu Thomas führt! Du bist der Ältere, der Mann mit Erfahrungen, ich habe dich doch Jahre hindurch beobachtet und dich um deine Fähigkeit beneidet, wie du Menschen führen kannst. Laß dein Können spielen, du Barbar ... Suche und finde einen Weg, aber der Weg muß deinem Sohn eine Chance offenlassen!"
    Ein riesiges Sternenreich drohte nach mehr als fünfzehntausend Jahren Bestand in Trümmer zu gehen; jene drei Männer aber, in deren Händen mehr oder weniger noch das Geschick dieses Imperiums lag, unterhielten sich in erregter Form über einen desertierten Leutnant der Solaren Flotte - Thomas Cardif, Perry Rhodans Sohn!
    Atlan und Bully wußten, wie schwer Rhodan daran trug, daß sein einziger Sohn zugleich sein erbittertster und auch gefährlichster Gegner war. Sie waren die einzigen im Sternenreich M-13 und im Solsystem, welche die Tragik in ihrer ganzen Bedeutung erkannt hatten.
    Perry Rhodan war kein Übermensch; er brauchte, um sein altes Format wiederzufinden, innerliche Ruhe und Ausgeglichenheit. Beides besaß er nicht mehr, aber immer noch seine bewundernswerte Selbstbeherrschung. Er atmete schwer und sagte dann: „Ja, ich will es tun!"
     
    2.
     
    Die Innengärten des Trichterpalastes waren von berauschender Schönheit, wie alles auf der Kristallwelt oder Arkon l danach strebte, schön zu sein.
    Auf diese Welt sah Perry Rhodan hinab, aus einer Flucht von Räumen, die alle nur die eine Aufgabe zu besitzen schienen, die Sorgen des Alltags fernzuhalten.
    Hinter seinem Rücken räusperte sich Atlan - Gonozal VIII., Imperator des Großen Imperiums. Perry wandte sich ihm zu. Ein dünnes Lachen umspielte seinen Mund. „Diese Kristallwelt ist Gift, Atlan. Sie erzeugt Phlegma und ..."
    „Ich bin deiner Meinung, Barbar", fiel ihm der Imperator ins Wort, „und darum werde ich verfügen, daß so wenig Neu-Arkoniden wie möglich diesen Planeten kennenlernen. Ich glaube, daß ich hier auf Arkon l vom Heimweh nach der Erde überfallen werde."
    „Was? Du? Ein Erzarkonide? Du sprichst von Heimweh? Du, der du zwischen den Sternen groß geworden bist?" staunte Perry Rhodan.
    Atlan nickte. „Jede Welt hat ihr Gift oder erzeugt Sucht. Terra erzeugt Heimweh nach Terra! Und wenn ich etwas nie bereue, Freund, dann die Tatsache, zehntausend Jahre unter euch gelebt zu haben. Darum ist es mir auch nicht besonders schwergefallen, Thomas Cardif zu verstehen! Darum glaube ich auch zu wissen, warum er die Idee bekommen mußte, mir meinen Zellaktivator stehlen zu lassen. Und wäre ich ein Terraner, dann müßte ich, eurer Mentalität nach, deinen Sohn hassen. Glücklicherweise bin ich aber Arkonide geblieben, und trotz seines Schachzuges, mich durch den Diebstahl des Zellaktivators mit einem Schlag matt zu setzen, bewundere ich ihn. Nur die Galaktischen Händler scheinen nichts Bewundernswertes

Weitere Kostenlose Bücher