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0097 - Preis der Macht

Titel: 0097 - Preis der Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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seine eigene Tasche. Es ist ihm ja eingepaukt worden. Kaltschnäuzig, skrupellos ..."
    „Perry, komm, setz dich!" unterbrach Bully ihn fast befehlend. Als er Rhodans Zögern bemerkte, wies er mit einer Armbewegung auf den freien Sessel.
    Atlan schob ihm ein Glas mit einem alkoholischen Getränk zu. Rhodan nahm Platz und trank einen Schluck.
    „Perry", sagte Atlan zu ihm, und er beugte sich dabei leicht vor, „wir müssen warten. Die Positronik rechnet gerade etwas mehr als vier Milliarden Möglichkeiten durch. Wir werden noch einige Stunden in Ungewißheit schweben."
    „Aber du kennst das Auswertungsergebnis jetzt schon, Admiral!" erwiderte Rhodan offensichtlich deprimiert.
    Da schnaufte Bully so laut, daß Atlan und Rhodan ihn ansahen. Demonstrativ zeigte er ihnen seine rechte Daumenkuppe, doch bevor einer der beiden Männer ein Wort sagen konnte, sprach der untersetzte, rothaarige Mann schon.
    „Nun laßt mich einmal reden, und ihr beide sollt nicht durch meinen Daumen kopfscheu gemacht werden!
    Seit der letzten Silvesterfeier bin ich abergläubisch! In der gesamten Milchstraße gibt es keinen zweiten Fall, daß unzerbrechliches Glas doch zerbricht und Verletzungen verursacht.
    Ich habe den Kognakschwenker zerbrochen; ich habe mir an den Scherben die Daumenkuppe aufgeschnitten und seit dieser Minute höllische Angst vor diesem Jahr 2044. Na, bis auf vierzig Tage genau haben wir es mit Ach und Krach hinter uns gebracht. Unsere Positionen ... Ihre, Atlan, sowie Perrys ... grob gesagt: Das ist Seiltanzen in hundert Meter Höhe ohne Netz, und statt Zuschauer zu haben, die vor Spannung nicht mehr zu atmen wagen, sitzen da unten lauter Burschen, die euch auch noch vom Seil abzuschießen versuchen!
    Doch unter diesen Zuschauern befindet sich nicht der Mann, der Thomas Cardif heißt!
    Das sage ich euch trotz meines aufgeschnittenen Daumens und meines Aberglaubens! Denn so gemein, so verbrecherisch kann Thomas Cardif nicht sein, weil sein Vater Perry Rhodan heißt!"
    Das war wieder typisch für Reginald Bull; er hatte sich nicht besonders gewählt ausgedrückt, aber unmißverständlich, und er war überzeugt von dem, was er gerade gesagt hatte.
    Den rechten Daumen zeigte er Rhodan und Atlan immer noch.
    „Mister Bull", sagte Atlan scharf, „stecken Sie Ihren Daumen weg! Die halbe Galaxis spricht schon von Ihrem Tick! Wir ..."
    „Tick ist gut!" unterbrach Bully ihn energisch. „Dabei sitzen wir doch alle auf dem tiefsten Punkt unserer bisherigen Laufbahn, nur will ich nicht auch noch wahrhaben, und es entspricht auch nicht den Tatsachen, daß Thomas an diesem Mordanschlag schuldig ist!
    Ich will keine alte Wäsche aus dem Schrank holen; damit ist uns nicht gedient. Uns ist nur allein damit gedient, einen fünfundzwanzigjährigen Mann in der Rolle zu sehen, die er im Augenblick spielt! Diese raffinierten Sternenzigeuner, diese Galaktischen Händler, haben den kleinen Gernegroß Cardif doch längst an die Wand gespielt! Das sage ich euch! Und wenn Thomas den Springern hundertmal die Angaben gemacht hat, die vor zwei Stunden dazu führten, daß der Wagen in die Luft flog, so hat der Junge aber nicht gewußt, daß auf Grund seiner Informationen du, Perry, in die Luft gehen solltest!"
    „Woher nehmen Sie dieses Wissen?" spottete Atlan.
    Bully musterte Perry, der den mit Nachdruck vorgebrachten Worten seines Freundes nachlauschte. Dann glitt sein Blick ab und traf den Admiral.
    „Atlan, mein Wissen kommt nicht von hier!" Und Reginald Bull tippte mit der Hand gegen seinen Kopf.
    Nun führte er die Hand tiefer und legte sie auf sein Herz. „Aber es kommt von da. Sie kennen uns romantisch veranlagten Terraner ja gut genug, wahrscheinlich noch besser als wir uns selbst. Mein Herz - so närrisch es sich vielleicht anhören mag - hat mir gesagt, daß Thomas Cardif keines Mordes fähig ist, und wenn Ihr positronisches Ungeheuer das Gegenteil behauptet, dann erbringe ich den Beweis, daß ich recht habe, und das Ding unrecht!"
    Trotz des Ernstes der Situation lachte Atlan. Impulsiv streckte er Bully die Hand entgegen, und als dieser sie ergriff und drückte, sagte er: „Mister Bull, was gäbe ich darum, wenn wir Arkoniden auch etwas romantisch veranlagt wären und ab und zu hören könnten, was unser Herz uns sagt. Aber ich habe die Befürchtung, daß ein arkonidisches Herz gar nicht mehr sprechen kann."
    Bully wehrte sich auf seine Art gegen Atlans Offenheit. „Nun fangen Sie auch noch mit Gefühlen an! Verraten Sie mir

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