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0097 - Preis der Macht

Titel: 0097 - Preis der Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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der Soltenermaske herauszukommen. Jeder war froh, jetzt auch dem Aussehen nach nicht mehr zu jenen bedauernswerten Männern des soltenischen Volkes zu zählen. Aber während noch Bioplastiker ihnen die Masken sorgfältig entfernten, gab Rhodan dem neben ihm liegenden Bully den Auftrag: „Du regelst auf Solten den Ersatz für die LORCH-ARTO und auch die Angelegenheit für die siebzehn Soltener, die sich noch auf der DRUSUS befinden. Ich möchte weder, daß sie unseretwegen vom Rat der Großen Mütter Prügelstrafe erhalten noch finanzielle Einbußen erleiden."
    „Warum schickst du Gucky nicht hin, Perry? Die ganze Geschichte ist doch seine Kateridee gewesen!" wehrte Bully energisch ab. Für die nächsten zwanzig Jahre wollte er nicht einmal mehr an die Soltener erinnert werden.
    „Unter anderen Umständen hätte ich Gucky hingeschickt, Bully. Aber zum einen hast du ihm ja den wenig schönen Kraftausdruck Trobbel beigebracht und zum anderen dich von ihm auch noch erpressen lassen! Was meinst du, was Allan D. Mercant von dir denkt, wenn Gucky ihm verrät, was dieses Wort aus der olgetschen Sprache..."
    „Ich dreh ihm den Hals um, wenn er mich verrät!" drohte Bully.
    „Dann fliege nach Solten und regele alles mit dem Rat der Großen Mütter, und ich werde Gucky ans Herz legen, dich bei Mercant nicht zu verraten!"
    „Na", maulte Bully, „wenn das von deiner Seite jetzt keine Erpressung ist, dann weiß ich gar nicht mehr, was ich darunter noch zu verstehen habe! Aber gut, ich fliege nach Solten."
    „Dann paß nur auf, daß du keine Prügel bekommst!"
    Reginald Bull reagierte darauf nur mit einem tiefen Seufzer.
     
    *
     
    Rhodan stand Rhodan gegenüber - der Vater dem Sohn. Der Suggestivblock, den Ishibashi Cardif mitgegeben hatte, war von ihm genommen worden. Er war wieder er selbst. Er war der von unversöhnlichem Haß beseelte junge Mann, der im eigenen Vater den Mörder seiner Mutter sah.
    „Thomas ..." machte Rhodan nun den letzten Versuch, eine Brücke zu schlagen. „John Marshall hat mir vor gar nicht langer Zeit gesagt: Am Mausoleum auf dem Mond hätte ich Ihnen als Thomas Cardif auch nicht die Hand gegeben! Und als Begründung für diesen Satz, der mich sehr getroffen hatte, sagte er: Sie haben Cardif als Administrator die Hand gereicht, nicht als Vater, sonst wären Sie sich als Administrator untreu geworden! Und jetzt, Thomas ... ja, ich habe zum erstenmal in den vielen Jahrzehnten meine Macht benutzt, um Gesetze, die ich geschaffen habe, zu übertreten, damit ich den Weg zu dir finde und du ihn zu mir ..."
    „Billig!"
    Das war Thomas Cardifs Antwort. Rhodan glaubte einen Schlag ins Gesicht erhalten zu haben.
    „Thomas, überlege bitte, was du sagst."
    „Und wer hat meine Mutter ermordet, Administrator? Wem war sie zu alt, und wer hat sie nach Arkon geschickt, damit sie als Tote nach Terra zurückkam? Du! Das bist du doch gewesen! Du allein! Du wolltest sie loswerden, die alternde Frau! Du feiger ..." Eine Hand klatschte! Thomas Cardifs linke Wange rötete sich.
    „Es tut mir leid, daß ich dich geschlagen habe ..." Klanglos kamen diese Worte über Rhodans Lippen.
    Als er der Tür zuging, schwankte er leicht.
     
    *
     
    „Ja!" sagte der Erste Administrator des Solaren Imperiums, und mit diesem Ja begrub er eine Hoffnung.
    Sein Ja hatte über Thomas Cardif entschieden.
    „Freund ..." sagte Atlan und legte einen Arm um ihn. „Was haben wir von unserer Macht, wenn wir doch Menschen bleiben? Man müßte eine Maschine werden, kalt, herzlos, brutal! Dann wäre es doch eine Bagatelle, den eigenen Sohn zum Tode zu verurteilen!
    Aber so ... so glaubt man, die Welt müßte auseinanderfliegen und alles unter sich begraben. Aber sie tut es nicht, Freund! Sie zwingt uns, weiterzuleben und mächtig zu sein. Das ist der Preis der Macht... Freund. Perry!"
    Sie standen unter der Riesenkuppel der Positronik auf Arkon III, während Thomas Cardif unter dem Hypnotron lag und zu schlafen schien. Behutsamer denn je verfuhr das gewaltige Hypno-Aggregat mit diesem Terraner. Schicht um Schicht legte es den Hypnoblock in seinem Gehirn an. Und mehr und mehr vergaß Thomas Cardif, wer er war, woher er kam und wer seine Eltern waren. Doch alles andere blieb unangetastet; seine Intelligenz, sein Wissen, seine Anlagen. Und er bemerkte Stunden später auch nicht, daß er aus einem Loch herausgetreten war, um von einem bestimmten Moment an mitten im Leben zu stehen.
    Seine Gedanken fragten nie: Woher bin ich gekommen, oder

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