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0097 - Preis der Macht

Titel: 0097 - Preis der Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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für intergalaktischen Handel, Jean de Canin: „Du schöner Saturnring, wo bekomme ich nur die Unterlagen über den Lizenzvertrag der Soltener mit dem Springerboß Cokaze her? Nie etwas davon gehört! Sie vielleicht, Townless?"
    Nein, der hatte darüber auch noch nie ein Wort gehört; er schüttelte stumm den Kopf und kaute dabei weiter an seinem Stift herum. Die Stimmung in dieser Abteilung bewegte sich tief unter dem Nullpunkt.
    „Der Chef wird toben, wenn ich mit leeren Händen zu ihm komme, Townless!" glaubte de Canin zu ahnen.
    „Darum kann ich es mir doch nicht aus den Fingern saugen, de Canin", erwiderte Townless gelassen.
    „Ich rufe einmal die Völkerkundler an. Vielleicht wissen die mehr. Handelseigenschaften eines Volkes sind doch typische Merkmale. Mal sehen, was die wissen ..."
    Die Zentrale des Interkoms kam. Townless verlangte Doktor Olundson zu sprechen. Vor Townless wurde der Schirm stabil. Olundsons unzufriedenes Gesicht erschien. Auf seinem Schirm sah er Townless. Beide kannten sich persönlich nicht.
    Townless stellte sich vor. „Vielleicht können Sie uns helfen, Doktor. Wir benötigen dringend Unterlagen über die Soltener."
    „Über die Lügner?" platzte Olundson dazwischen.
    „Über wen ...?" Jean de Canin hatte diese Frage ausgestoßen und befand sich mit einem Satz neben Townless. „Wer sind Lügner, Doktor?"
    Ungerührt erwiderte Doktor Orge Olundson: „Die Soltener sind Lügner! Das behauptet wenigstens der arkonidische ethnologische Katalog. Aber wir wissen auch nichts. Wir schwimmen..."
    „Uns steht das Wasser schon am Hals!" gab de Canin zu. „Doch halt! Ich hab's! Ich rufe die Solare Abwehr an. Die muß Unterlagen haben. Doktor, ich gebe Ihnen danach sofort Bescheid. Abgemacht?"
    Sie zogen ja alle an einem Strick, und Doktor Olundson nickte erfreut.
    Die Verbindung zur Archivstelle der Solaren Abwehr kam. Auf dem Bildschirm erschien eine weibliche Schönheit. In Jean de Canin wurde der Franzose wach. Er ließ seine Bewunderung über so viel Schönheit offen erkennen, aber sie wirkte nicht aufdringlich; sie mußte der jungen strahlenden Dame im Archiv der Abwehr schmeicheln. Trotzdem war de Canins Stimme sachlich, als er um Auskunft über die Soltener im Vierplaneten-System der Foritsonne bat.
    „Geben Sie uns alles, was Sie an Unterlagen besitzen. Wir haben einen Auftrag vom Chef vorliegen mit höchster Dringlichkeitsstufe, und wir können ihn nicht ausführen, weil kein Material vorhanden ist. Aber Sie werden uns helfen, ja?"
    Sie versprach es; ihr Bild verschwand, aber die Verbindung blieb. Townless sah de Canin an und meinte: „Ich lasse mich ins Archiv versetzen! Donnerwetter, ich habe gar nicht gewußt, daß es in Terrania so schön ist!"
    „So?" erwiderte de Canin und schwieg sich dann aus.
    Sie warteten. Langsam verrann die Zeit. Dann tauchte das Bild der jungen Dame wieder auf. Ihr bezauberndes Lächeln war verschwunden. Ihre Stimme hatte den glockenhellen Klang verloren. „Es tut mir leid", begann sie, „aber wir besitzen auch keine Unterlagen über das Foritsystem, bis auf die Angaben der Arkoniden. Die aber werden Sie ja selbst vorliegen haben."
    „Ja", erwiderte Jean de Canin, „die haben wir. Nur können wir damit nichts anfangen. Sitzt denn auf Solten keiner unserer Leute?"
    „Auf dieser unbedeutenden Welt? Sie überschätzen das Vermögen der Solaren Abwehr oder unterschätzen die Größe des Arkon-Imperiums", sagte sie mit leichtem Tadel.
    Jean de Canin schmunzelte. „Können wir beide uns heute abend nicht einmal eingehender darüber unterhalten ...?“
    Weiter kam er nicht. Mit gleichbleibendem, charmantem Lächeln unterbrach sie ihn: „Mein Jüngster von acht Monaten erlaubt es seiner Mutter nicht. Noch eine Auskunft gefällig?"
    Ihr Lachen war das Letzte, was der Bildschirm wiedergab.
     
    *
     
    Um 14.20 Uhr Standardzeit hatte sich Doktor Orge Olundson ein Herz gefaßt und eine Verbindung mit Reginald Bull verlangt.
    „Ja, natürlich ist es dringend!" hatte er seiner Forderung Nachdruck verliehen. „Es ist sehr wichtig. Es handelt sich um eine Arbeit höchster Dringlichkeitsstufe und ..."
    „Ach, die Sache Solten?" war er unterbrochen worden.
    Olundson kannte die Geheimhaltungsvorschriften. „Bitte, verbinden Sie mich sofort mit Mister Bull!"
    Wenig später tauchte auf seinem Bildschirm Bullys Gesicht auf. Rhodans Freund besaß ein ausgezeichnetes Gedächtnis für Gesichter und Namen. Irgendwann war er einmal mit Doktor Olundson

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