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0099 - Gangster, Erben und Verwandte

0099 - Gangster, Erben und Verwandte

Titel: 0099 - Gangster, Erben und Verwandte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erben und Verwandte Gangster
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ja«, sagte Phil. »Ich bedaure, daß gerade wir —«
    Er kam nicht weiter. Blewfields Hand tastete auf einmal an der Brust hoch zur Herzgegend, er rang nach Luft, sein Gesicht verfärbte sich, und auf einmal ging ein schlagartiges Zucken durch seinen Körper.
    Ich sprang auf und lief zurück in die Halle.
    »Herzanfall!« rief ich dem verstörten Diener zu. »Den Hausarzt, schnell!«
    Ich lief zurück ins Wohnzimmer. Phil hielt den Kranken vorsichtig fest. Ich beugte mich über ihn. Und ich sah in ein Paar gebrochene Augen.
    »Sinnlos«, sagte ich, und meine Stimme klang mir selber fremd. »Sinnlos, Phil. Der Mann ist tot.«
    ***
    Der Hausarzt wohnte ganz in der Nähe und war schon nach wenigen Minuten da. Er konnte nur noch konstatieren: Herzschlag infolge eines großen seelischen Schocks.
    Im Hause herrschte eine ziemliche Aufregung. Ein ungefähr dreißig Jahre alter Mann erschien kreidebleich und stellte sich als Neffe des Verstorbenen vor. Kinder gab es nicht, aber insgesamt sieben Bedienstete.
    Wir wollten die Dienstboten und den Neffen verhören, wann und bei welcher Gelegenheit Mrs. Blewfield das letzte Mal gesehen worden war, aber die allgemeine Aufregung war so groß, daß alle ganz verwirrt v/aren. Es war keine brauchbare Aussage zu erhalten. Also schlossen wir die Sache vorläufig ab, indem ich sie für den nächsten Vormittag zwischen halb elf und zwölf ins Districtsgebäude bestellte. Sie sollten unter sich ausmachen, wer früher und wer später kommen wollte, damit die Villa nicht völlig leer stand.
    Als wir ins Districtsgebäude zurückkamen, war es mittlerweile fast vier Uhr früh geworden. Wir gingen in unser Office und sahen noch die wenigen Protokolle durch, die vom Spurensicherungsdienst und aus der Werkstatt bereits heraufgeschickt worden waren.
    Am Wagen hatte man Fingerabdrücke von mindestens neun verschiedenen Personen festgestellt. Die Abdrücke waren ins Archiv gegeben worden, damit man dort nachsah, ob einige der Abdrücke in unserer Verbrecherkartei enthalten waren. Was bei uns nicht registriert war, würde nach Washington an die Zentralkartei geschickt werden, wo immerhin die Kleinigkeit von einhundertdreißig Millionen Fingerabdrücken registriert ist.
    Die beiden vorderen Wagentüren waren nicht abgeschlossen und auch nicht anderweitig versperrt gewesen. Daß Mordiek auf die Tour »Autounfall« hatte umgebracht werden sollen, verlor demnach an Wahrscheinlichkeit. Allerdings mußte man noch den Untersuchungsbefund des Arztes abwarten. Wenn der etwa feststellte, daß Mordiek zum Zeitpunkt seines Todes betäubt gewesen war, dann sah die Sache wieder nach Mord aus.
    Eine kleine Tabelle zeigte Kraftstoffreserve und Ölstand des Wagens an. Aus dem Fotolabor lagen sogar schon einige Hochglanzfotos von der Unglücksstelle vor. Sie waren zum Teil noch feucht von der Entwicklerflüssigkeit.
    Wir sichteten das ganze Material rasch, um uns einen Überblick zu verschaffen. Dann sagte ich:
    »Komm, Phil! Wir machen Schluß für heute. Jetzt ist es halb fünf. Um zehn müssen wir spätestens wieder im Office sein. Legen wir uns ein paar Stunden im Bereitschaftsraum auf die Feldbetten! Etwas Wesentliches können wir jetzt ja doch nicht mehr unternehmen.«
    »Das ist ein sehr vernünftiger Gedanke«. Phil gähnte. »Los, ab zum Bett!«
    Wir schliefen unruhig bis gegen neun. Dann duschten wir, zogen uns an, rasierten uns und fuhren mit dem Lift hinauf in die Kantine, um uns ein Frühstück einzuverleiben.
    Als wir kurz vor dem letzten Stück Ei waren, ertönte in der Kantine der Lautsprecher:
    »Cotton und Decker werden vom Chef gewünscht!«
    Ich stand auf, ging an das Haustelefon, das an einer Wand der Kantine hing, und rief Mister High an:
    »Chef, wir sind gerade beim Frühstücken«, sagte ich nach der Begrüßung. »No, in der Kantine, nicht zu Hause. Wir sind heute nacht gleich hiergeblieben.«
    Mister High sagte, wir sollten erst zu Ende frühstücken. Dann möchten wir uns bei ihm einfinden.
    Wir erstatteten ihm Bericht' über den Verlauf der Nacht. Er hörte sich alles interessiert an. Zum Schluß sagte er: »Es war gut, daß ihr den Fall gleich übernommen habt. Da es sich um die Gattin eines unserer Finanzgewaltigen handelt, hätten wir uns auf jeden Fall einschalten müssen. Bei solchen Kreisen kann oft Politik oder Wirtschaftsverbrechen hineinspielen, und dafür ist bei uns immer der FBI zuständig. Das wißt ihr ja.«
    Wir nickten. Der Chef fuhr fort: »Nun, die Ermittlungen sind

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