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0099 - Gangster, Erben und Verwandte

0099 - Gangster, Erben und Verwandte

Titel: 0099 - Gangster, Erben und Verwandte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erben und Verwandte Gangster
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wissenschaftlich ausgerüsteten Polizei.
    In unserem Office machte sich Phil über die Brieftasche des toten Fahrers her, ich klappte die Handtasche der Frau auf und kippte den Inhalt auf meinen Schreibtisch.
    Es waren die üblichen Utensilien einer modernen Frau. Aber schon auf den ersten Blick ließ sich hier etwas sehr deutlich erkennen, die Frau mußte zu den vermögenden, wenn nicht gar reichen Kreisen dieser Stadt gehören. Goldene Puderdose mit zwei eingelegten Brillanten, goldene Lippenstifthülse mit oben eingesetztem Rubin - das kann sich die Durchschnittsfrau nicht leisten.
    Es gab auch so etwas wie eine Art Brieftasche. Sie bestand aus einem krokodilledernen Rahmen, dessen mit Seide ausgespannten Fächer mehrere Papiere bargen. Ich zog sie an den Ecken heraus und breitete sie auf meinem Schreibtisch aus.
    Der Führerschein lautete auf den Namen Grace Blewfield, 816, Fifth Avenue.
    »Fifth Avenue war der Wohnsitz der Ermordeten, Phil.«
    Mein Freund sah auf.
    »Fifth Avenue?«
    »Ja.«
    »Donnerwetter. Dann gehört sie ja zur ›first class‹.«
    »Anzunehmen. Ich will doch mal im Telefonbuch nachsehen.«
    Ich zog mir den dicken Wälzer von Manhattan heran und blätterte. Bald hatte ich es gefunden.
    Blewfield, George D., Präsident der New York Trade Bank Union, privat: 816, Fifth Avenue…
    »Ich werd’ verrückt«, sagte ich.
    Phil richtete sich auf und kam herüber.
    »Was ist denn los?«
    »Sieht so aus, als ob sie die Frau eines Bankpräsidenten wäre.«
    Phil stieß einen schrillen Pfiff aus. »Das soll doch wohl nicht heißen, daß heute nacht irgend etwas gegen die Bank im Gange ist?«
    Ich zuckte die Achseln.
    »Das mag der Himmel wissen. Jedenfalls müssen wir Mister Blewfield sofort von der Sache unterrichten. Keine sehr dankbare Aufgabe. Na, beißen wir in den sauren Apfel.«
    Wir hinterließen nur einen Zettel mit der Mitteilung, wo wir hingefahren waren, sagten auch der Zentrale noch Bescheid und fuhren dann mit dem Lift wieder hinab in den Hof.
    Diesmal konnten wir meinen Jaguar benutzen, den ich noch immer am liebsten fahre. Wir hatten bald die Fifth Avenue erreicht und suchten unsere Hausnummer. An der Einfahrt zu einer etwas zurückgelegenen Villa entdeckten wir die Nummer in großen Metallziffern.
    Die Villa lag mit den oberen beiden Etagen im Dunkel. Aber unten brannte Licht. Ich drückte den diskret angebrachten Klingelknopf nieder. Aus der Torsprechanlage drang gleich darauf eine Stimme, die uns aufgeregt vorkam.
    »Ja, bitte? Wer ist da?«
    »Hier sind zwei FBI-Beamte. Wir müssen sofort mit Mr. Blewfield sprechen. Es ist eilig und wichtig.«
    »Bitte, kommen Sie!«
    Der Türsummer ertönte, und ich drückte das schmiedeeiserne Tor auf. Mit dem Jaguar brausten wir die kurze Strecke bis zur Haustür, die über einer niedrigen Freitreppe lag.
    In der offenen, doppelflügligen Haustür stand ein Diener in dezenter Livree. Noch bevor er seinen Mund aufmachen konnte, schob ihn ein ungefähr sechzig Jahre alter Mann von imponierender Erscheinung beiseite. Er hatte lichtes graues Haar und ein etwas rundliches Gesicht mit streng blickenden Augen. Auf seinem seidenen chinesischen Hausmantel brach sich das Licht in tausend Reflexen.
    »Sie kommen vom FBI?« fuhr er auf uns los. »Wegen meiner Frau, nicht wahr? Ist etwas mit Grace passiert? Bitte, Sie müssen mir offen die Wahrheit sagen! Ich bin George Blewfield. Kommen Sie herein! Was ist mit meiner Frau?«
    Er sprudelte alles nur so hervor. Wir kamen weder dazu, unsere Namen zu nennen noch ihm die Hand zu geben. Er zog uns förmlich hinter sich her in sein sehr großes Arbeitszimmer, nötigte uns in zwei Sessel und ging unruhig davor auf und ab.
    Phil zeigte den Führerschein der Toten vor.
    »Ist das Ihre Gattin?«
    »Ja, natürlich! Woher haben Sie den Führerschein?«
    »Aus der Handtasche Ihrer Gattin. Herr Blewfield, setzen Sie sich. Wenn Sie uns einen Kognak oder einen Whisky bringen könnten, wären wir Ihnen dankbar.«
    Ich wußte, warum Phil den Whisky bestellte. Nicht für uns. Der alte Herr würde ihn gleich nötig haben.
    Well. Der Whisky kam. Phil hatte richtig spekuliert. Natürlich ließ sich auch Blewfield einen einschenken. Phil machte seine Sache wirklich ausgezeichnet. Er brachte es dem Mann so schonend bei, wie es überhaupt nur zu machen ging. Trotzdem passierte es.
    Blewfield wurde kreidebleich. Er sank in seinen Sessel zurück und krächzte mit heiserer Stimme:
    »Grace — Gra… ist… ist tot…?«
    »Leider

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