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01 - Gnadenlos

01 - Gnadenlos

Titel: 01 - Gnadenlos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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einfach toll«, sagte Kelly. Er berührte zart ihre Brüste. Sie fühlten sich auch einfach toll an, Pam hängte das Top ans Steuerrad und drückte ihr Gesicht an seines, während ihre Hände ihn nach vorn zogen. Auf sehr weibliche Art ergriff sie die Initiative. Irgendwie hatte ihre Leidenschaft nichts Animalisches. Etwas machte sie anders. Kelly wußte nicht genau, was, suchte aber auch nicht nach dem Grund, nicht jetzt.
    Beide standen auf. Pam glitt beinahe aus, aber Kelly fing sie auf und ließ sich auf die Knie nieder, um ihr beim Ausziehen ihrer Hot pants zu helfen. Dann war sie an der Reihe, sein Hemd aufzuknöpfen, nachdem sie seine Hände auf ihre Brüste gedrückt hatte. Das Hemd blieb noch eine lange Weile an seinem Körper, weil keiner von beiden wollte, daß seine Hände sich entfernten, doch dann war es geschafft, immer nur ein Arm, und als nächstes war die Jeans dran. Kelly schlüpfte aus den Schuhen, als die letzten Kleidungsstücke fielen. Dann umarmten sie sich im Stehen, schwankten hin und her, während das Boot unter ihnen schaukelte und schlingerte und Regen und Wind auf sie prasselten. Pam nahm ihn bei der Hand, führte ihn nur ein Stück vom Führerstand weg und drückte ihn sanft aufs Deck. Ohne Umschweife setzte sie sich auf ihn. Kelly versuchte sich aufzurichten, aber sie ließ es nicht zu und beugte sich statt dessen vor, während sich ihre Hüften mit sanftem Nachdruck bewegten. Kelly war darauf so wenig vorbereitet wie auf alles andere an diesem Nachmittag, und sein Schrei schien den Donner noch zu übertönen.
    Als er die Augen aufschlug, befand sich ihr Gesicht nur Zentimeter von seinem entfernt, und ihr Lächeln glich dem eines steinernen Engels in einer Kirche.
    »Es tut mir leid, Pam, ich... «
    Sie unterbrach seine Entschuldigung mit einem Kichern. »Bist du immer so gut?«
    Viele Minuten später hielt Kelly die dünne Gestalt umschlungen, und so blieben sie, bis der Sturm vorüber war. Kelly hatte Angst, loszulassen, Angst vor der Möglichkeit, daß all das so irreal war; wie es sein müßte. Dann frischte der Wind auf, und sie gingen nach unten. Kelly holte Handtücher, und sie trockneten sich gegenseitig ab. Er versuchte sie anzulächeln, aber der Schmerz war wieder da, und das nur um so stärker nach der genüßlichen letzten Stunde; nun war Pam an der Reihe, überrascht zu sein. Sie setzte sich neben ihn und zog sein Gesicht an ihre Brust. Da mußte er weinen, bis ihr Oberkörper wieder ganz naß war. Sie war klug genug, keine Fragen zu stellen. Statt dessen hielt sie ihn fest, bis es vorüber war und er wieder normal atmete.
    »Es tut mir leid«, sagte er nach einer Weile, Kelly versuchte sich zu bewegen, aber sie ließ es nicht zu.
    »Du mußt nichts erklären. Aber ich möchte gerne helfen«, sagte sie und wußte doch genau, daß sie das schon getan hatte. Eigentlich hatte sie es schon ab dem ersten Augenblick im Auto gesehen: ein starker Mann, schwer angeschlagen. So anders als alle, die sie gekannt hatte. Als er endlich sprach, spürte sie seine Worte an ihrer Brust.
    »Es ist fast sieben Monate her. Ich hatte unten am Mississippi einen Job. Sie war schwanger, hatten wir gerade erst erfahren. Sie ist zum Laden gefahren, und - es war ein Lastwagen, ein großer Sattelschlepper. Die Bremsleitung ist gerissen.« Mehr konnte er nicht herausbringen, und mehr war auch nicht nötig.
    »Wie hieß sie?«
    »Tish - Patricia.«
    »Wie lange wart ihr... «
    »Eineinhalb Jahre. Dann war sie einfach... nicht mehr da. Ich habe nie damit gerechnet. Ich meine, ich war viel weg, habe einige gefährliche Sachen gemacht, aber das ist alles vorbei, und das war eben ich, nicht sie. Ich habe nie gedacht... « Seine Stimme versagte wieder. Pam blickte im gedämpften Licht der Kajüte auf ihn herunter und sah die Narben, die ihr bisher entgangen waren. Sie fragte sich, was sie wohl für eine Geschichte hatten. Aber das war nicht wichtig.
    Sie legte die Wange auf seinen Kopf. Er hätte etwa genau jetzt Vater sein sollen. Hätte eine Menge sein sollen.
    »Du hast es nie rausgelassen, oder?«
    »Nein.«
    »Und warum jetzt?«
    »Ich weiß nicht«, flüsterte er.
    »Danke schön.« Kelly blickte überrascht auf. »Das ist das Netteste, was ein Mann mir je angetan hat.«
    »Ich verstehe nicht.«
    »Doch, das tust du«, erwiderte Pam. »Und Tish versteht auch. Du läßt mich ihren Platz einnehmen. Oder vielleicht sogar sie? Sie hat dich geliebt, John. Sie muß dich unheimlich geliebt haben. Danke,

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