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01 - Im Netz der Luegen

01 - Im Netz der Luegen

Titel: 01 - Im Netz der Luegen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marina Schuster
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konnte nicht verhindern, dass ihr die Tränen in die Augen stiegen.
    »Süße«, sagte Laura tröstend und strich ihr kurz über die Hand. »Was ist passiert?«
    Schluchzend berichtete Cassy ihr, was sich am Abend zuvor abgespielt hatte.
    »So ein Idiot«, entfuhr es Laura.
    »Ich glaube, der Idiot bin wohl eher ich«, schniefte Cassy, »Keine Ahnung, was da in mich gefahren ist, ich hätte ihn auch nicht einfach so betatschen dürfen.«
    »Betatschen – jetzt bleib mal auf dem Teppich, mein Gott, du hast ihn kurz berührt, das ist ja wohl kein Verbrechen«, sagte Laura energisch, dann grinste sie. »Vielleicht steht er ja mehr auf Männer.«
    »Quatsch.« Cassy schüttelte den Kopf, während sie an Jaydens deutliche körperliche Reaktion auf den Kuss dachte, und wurde rot. »Also das mit Sicherheit nicht. – Vermutlich ist er einfach ein bisschen vernünftiger als ich und denkt, dass es besser ist, sich nicht mit seiner Chefin einzulassen.«
    »Chefin, so ein Käse. Als ob du der Typ bist, der die Chefin raushängen lässt.«
    »Und was soll ich jetzt machen?«, fragte Cassy und senkte unglücklich den Kopf. »Das ist einfach nur peinlich.«
    »Jetzt mach dir mal keinen Kopf und mach einfach weiter wie bisher, das wird sich schon wieder einrenken«, riet Laura, und Cassy hoffte, dass ihre Freundin Recht behalten würde.
    »Ach, da fällt mir gerade noch etwas ein«, wechselte Laura das Thema, »Hättest du etwas dagegen, wenn Owen bei mir einzieht?«
    Cassy schmunzelte. »Er ist doch sowieso fast jede Nacht hier, macht das noch einen großen Unterschied?«
    »Genau das habe ich ihm auch gesagt«, grinste Laura erleichtert, »Also bist du einverstanden?«
    »Natürlich bin ich einverstanden.«
    »Danke, du bist die Beste.«
    Freudestrahlend fiel Laura der Freundin um den Hals.
    »Wenigstens eine von uns beiden ist glücklich«, dachte Cassy frustriert, während sie Laura liebevoll an sich drückte.
    Er hatte in der Nacht lange auf dem kleinen Hocker vor dem Bett gesessen. Das Kinn in die Hände gestützt hatte er unbeweglich verharrt und nachgedacht. Es war ihm nicht leicht gefallen, sie so dicht an sich heranzulassen und ihre Berührung zu ertragen, aber er hatte es geschafft, und er war stolz auf sich. Es war ein gutes Gefühl, alles so unter Kontrolle zu haben, sie zu kontrollieren, und auch sich selbst zu kontrollieren. Sie war ja so versessen auf ihn, konnte ihre Finger kaum bei sich behalten, und so wenig er sie liebte, so sehr liebte er es, sie zu manipulieren. So langsam wurde es Zeit für den nächsten Schritt, und der Gedanke daran ließ sein Herz klopfen, ließ es eine süße Symphonie von Triumph und Überlegenheit trommeln.

Kapitel 8
    G egen Mittag war Cassy immer noch dabei, die Betten in den Zimmern zu machen, als sie Schritte hörte, die vor der Tür innehielten. Sorgfältig zog sie noch das Laken zurecht, und drehte sich dann um. Ihr Blick fiel auf Jayden, der ins Zimmer getreten war und sie verlegen anschaute.
    »Cassy, wegen gestern Abend …«, begann er, doch sofort hob sie abwehrend die Hände.
    »Schon gut, es tut mir leid, dass das passiert ist, und ich verspreche dir, dass so etwas nicht wieder vorkommen wird«, erklärte sie hastig.
    Für einen kurzen Augenblick verdunkelten sich seine Augen, er sah sie betroffen an.
    »Nein, das wird es wohl nicht«, sagte er gedehnt.
    »Gut, also vergessen wir das Ganze und konzentrieren uns auf unsere Arbeit.«
    Abrupt drehte sie sich wieder um und klopfte mit energischen Schlägen das Kopfkissen zurecht. Er blieb noch einen Augenblick stehen, sie spürte seinen Blick in ihrem Rücken, dann drehte er sich um und verschwand.
    Obwohl sie sich miserabel fühlte, war sie doch erleichtert, dieses Thema erledigt zu haben. Es hatte nicht in ihrer Absicht gelegen, aber wenn er es so wollte, würde sie sich darauf beschränken seine Chefin zu sein und mehr nicht.
    Owens Werbemaßnahmen schienen Früchte getragen zu haben, immer öfter wurden Zimmer für einen längeren Aufenthalt gebucht, und Cassy und Laura hatten alle Hände voll zu tun.
    Cassy bekam Jayden kaum zu Gesicht, er verstand es meisterhaft, ihr aus dem Weg zu gehen, und sie war froh darüber.
    Wenn sie ehrlich war, musste sie zugeben, dass sie ihn immer noch mochte, mehr noch, dass sie sich anscheinend bis über beide Ohren in ihn verliebt hatte, doch sie verbot sich jeden Gedanken daran. Sie wollte nicht mehr an Jayden denken, nicht an seine Augen, nicht an seinen Kuss, und nicht an diese

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