01 - Im Netz der Luegen
still.
Cassy lauschte noch einen Moment und schüttelte schließlich energisch den Kopf.
»Jetzt fange ich schon an Gespenster zu sehen«, dachte sie missmutig. »Ich sollte mehr schlafen.«
Unentschlossen blieb sie stehen, eigentlich war sie müde und wollte in ihr Bett, aber schließlich entschied sie sich, doch noch schnell nach oben zu gehen. Morgens war meistens so eine Hektik, dass sie bestimmt nicht dazu kommen würde, sich um das Zimmer zu kümmern.
Langsam ging sie Stufe für Stufe die Treppe hinauf, während sie überlegte, ob es nicht vielleicht auch ein Gast gewesen sein könnte, der spät zurückgekehrt war.
Oben angekommen schaute sie sich um, es war alles ruhig und nirgends war etwas Ungewöhnliches zu sehen. Sie bog in den rechten Flur ab, der durch die Notbeleuchtung nur spärlich erhellt wurde. Schnell ging sie den Gang entlang, irgendwie hatte sie doch ein leicht mulmiges Gefühl.
»Okay, deine Nerven haben dir einen Streich gespielt«, schoss es ihr erleichtert durch den Kopf, als sie im Zimmer angelangt war.
Routiniert bezog sie das Bett und legte die Handtücher zurecht, schaute sich noch einmal prüfend im Raum um, ob sie nichts vergessen hatte.
Zufrieden schaltete sie das Licht aus und ging wieder hinaus, lief den Flur entlang in Richtung Treppe.
Gerade war sie ein paar Schritte weit gekommen, als sie plötzlich von hinten gepackt wurde, und eine Hand sich fest auf ihren Mund presste.
Kapitel 9
V oll Entsetzen spürte Cassy den Arm, der sie gnadenlos umschlungen hielt und durch eine Tür in eines der unbewohnten Zimmer hineinzog. Sie wollte schreien, doch die Hand auf ihrem Mund ließ ihr keine Chance. Wie durch Watte hörte sie das leise Klicken, als die Tür ins Schloss fiel, danach wurde fast geräuschlos der Schlüssel herumgedreht. Panisch trat sie um sich, versuchte sich zu befreien, wurde in der gleichen Sekunde gegen die Wand gedrückt.
»Halt still«, befahl eine Stimme leise, und Cassy zuckte zusammen.
Die Hand löste sich von ihrem Mund.
»Jayden«, entfuhr es ihr entsetzt und sie probierte, ihn von sich wegzuschieben.
Erneut legte er seine Hand auf ihren Mund und zischte sie an: »Pst, ruhig.«
Sie hielt einen Moment inne, versuchte in der Dunkelheit sein Gesicht zu erkennen, dann strampelte sie hilflos weiter.
»Hör bitte auf dich zu wehren, ich tue dir nichts«, flüsterte er eindringlich.
Ohne zu reagieren, wand sie sich immer weiter.
Er packte ihr eines Handgelenk, drückte es neben ihr gegen die Wand und lehnte sich sofort mit seinem ganzen Körpergewicht gegen sie, sodass sie sich nicht mehr rühren konnte. Verzweifelt stemmte sie sich mit ihrer freien Hand gegen seine Schulter, wollte ihn von sich wegdrücken, doch er bewegte sich keinen Millimeter und so gab sie nach einer Weile resigniert auf.
Eine ganze Zeit lang standen sie unbeweglich, eng aneinander gepresst, und mit jeder Sekunde, die verging, wurde Cassy sich immer mehr der Nähe seines Körpers bewusst.
Ihr Puls, der sich gerade ein wenig beruhigt hatte, beschleunigte sich schlagartig wieder um ein Vielfaches, ihre Knie wurden weich und ihr letzter Rest von Widerstand schmolz allmählich dahin.
Jayden schien es zu spüren, er nahm seine Hand von ihrem Mund, ließ seine andere Hand von ihrem Handgelenk langsam abwärts gleiten, legte sie sanft auf ihre Hüfte.
»Was zum Teufel machst du hier mitten in der Nacht?«, fragte er leise, es klang vorwurfsvoll.
»Das Gleiche könnte ich dich fragen«, murmelte sie unsicher, und bemühte sich, die Gefühle zu ignorieren, die seine Hände und sein Körper in ihr auslösten. »Lass mich bitte gehen.«
»Nein Cassy, dieses Mal nicht«, flüsterte er rau und zog sie mit einer heftigen Bewegung noch dichter an sich.
Verlangend presste er seine Lippen auf ihren Mund, küsste sie voller Begierde, und fegte damit ihre mühsam aufrechterhaltene Beherrschung in Sekundenschnelle beiseite.
Sehnsüchtig drängte sie sich an ihn, erwiderte hingebungsvoll und ungestüm seinen Kuss, während sie mit ihren Fingern zärtlich über seinen Rücken strich und dann ungeduldig an seinem Hemd zerrte. Hastig machte er sich von ihr los, hob sie mühelos auf seine Arme und trug sie zum Bett. Wenig später hatten sie sich ihrer Kleidung entledigt, und als Cassy ihn endlich in sich spürte, glaubte sie, zu vergehen vor Lust. Leidenschaftlich trieb er sie dem Gipfel entgegen, mal wild, mal sanft, küsste und streichelte sie immer wieder, und als sie schließlich gemeinsam
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