U47 mit Kapitänleutnant Prien gegen England - Der Bericht des Funkers Carl Steinhagen
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Printed in Germany 2012
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Eine Anmerkung in eigener Sache:
Die Wiedergabe des folgenden Berichtes enthält die Sicht, den Wissensstand und die Diktion des zeitgenössischen Schreibers.
Die Schilderung von geschichtlichen Ereignissen durch Beteiligte und speziell durch die Gestaltenden ist primär ein authentisches Zeitdokument, gerade auch, wenn es im Stil der Zeit geschrieben wurde.
Der Nachdruck bedeutet nicht, daß der Inhalt der geltenden Geschichtsschreibung entspricht oder die Auffassung der Redaktion darstellt. – Die Meinung der Redaktion wird ggf. als „ Anmerkung der Redaktion :“ oder als Zusatzinformation entsprechend gekennzeichnet.
Diese Darstellung der zeitgenössischen Ereignisse dient ausschließlich der Berichterstattung über Vorgänge des Zeitgeschehens bzw. der Geschichte. Der heutige Leser kann aus diesen Quellen selbst „erlesen“, welche Informationen der damaligen Bevölkerung angeboten wurden.
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Anmerkung der Redaktion:
U47 unter dem Kommando von Kapitänleutnant Günther Prien war nach 10 Feindfahrten (in 225 Seetagen) bei seinem Untergang am 8. März 1941 mit 28 versenkten Schiffen (weit über 200.000 BRT Schiffsraum) das erfolgreichste deutsche U-Boot.
Den spektakulärsten Einsatz hatte Prien mit U47 am 14. Oktober 1939 mit dem Eindringen in den britischen Flottenstützpunkt Scapa Flow und der Versenkung des Schlachtschiffes "Royal Oak", sowie der Torpedierung eines weiteren Kriegsschiffes.
In diesem Bericht schildert der Funker des Bootes, Carl Steinhagen, nicht nur das Unternehmen „Scapa Flow“ sondern auch die vorangehenden und folgenden Einsätze von U47.
Carl Steinhagen verfaßte diesen Bericht als Funkmaat von U47 kurz vor dem letzten Einsatz des Bootes im Februar 1941.
U 47, immer noch unter dem Kommando von Prien, sank während des Angriffes auf den Geleitzug OB 293 am 7. zum 8. März 1941. Prien, Steinhagen und die gesamte Besatzung des Bootes fanden dabei den Tod.
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September 1939. Deutschland befindet sich nach gerade 20 Jahren wieder im Krieg mit Frankreich und England.
Vorausgegangen war am 23. März 1939 eine demonstrative Mobilmachung der Polen, begründet mit einem deutschen Aufmarsch, der nicht stattgefunden hat und die britische „Garantieerklärung“. Gleichzeitig steigerten sich auch in der Polenpresse die Haßausbrüche gegen Deutschland und alles Deutsche. In den folgenden Monaten waren die 1919 zwangsweise eingegliederten Volksgenossen massiven Verfolgungen und Entrechtungen in vielen Bereichen ausgesetzt. Eine dramatische Fluchtbewegung unserer Volksgenossen in das Reich setzte ein.
Dies alles nach dem Verständigungsangebot des Führers. Darin sollte Polen auf die Rechte im rein deutschen Danzig verzichten, der Schaffung einer exterritorialen Eisenbahn und Autostraße durch den Korridor zustimmen und als Gegenleistung die bestehenden polnischen Grenzen garantiert erhalten, verbunden mit einem auf 25 Jahre verlängerten deutsch-polnischen Nichtangriffspakt.
Unsere Wehrmacht hatte nun im Feldzug der 18 Tage den westlichen Teil Polens besetzt. Rußland griff am 17. September in den Krieg gegen Polen ein und kämpfte die in Ostpolen stehenden Verbände der polnischen Armee nieder. Trotz der Bekundung der britischen und französischen Politiker Polen zu Hilfe zu kommen, um seine Unabhängigkeit zu wahren, erfolgte eine Kriegserklärung aber nur an uns Deutsche – über die Gründe unserer alten Gegner machen wir uns keine Illusionen.
Schrieb schon der frühere französische Ministerpräsidenten Clemenceau in seinem Buch „Größe und Tragik eines Sieges“ von 1930 :..."Nun gut, so wollen wir es darauf ankommen lassen, wir werden eben den schrecklichen Krieg an dem Punkte wieder aufnehmen, wo wir ihn abgebrochen haben. Man muß nur den Mut haben, sich darauf vorzubereiten, statt sich - von Konferenz zu Konferenz - durch durchsichtige Lügen einlullen zu lassen...Gewiß die Probe ist hart, aber der Preis lohnt den Einsatz. Denn der schönste Sieg der Geschichte wird der sein, der alle Vergeltungsgelüste für immer beseitigt. Sollten wir uns dieses hohe Wagnis nicht zutrauen? Ein Risiko hat es immer gegeben. Sind wir nicht mehr die Söhne der Männer, die der Menschheit so oft einen neuen Weg gewiesen