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01 - komplett

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Titel: 01 - komplett Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: 4 Romane
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sich. Da er nicht zu den Männern gehörte, die sich der Selbsttäuschung hingaben, bildete William sich nicht ein, dass diese Röte Leidenschaft verriet. Die Art, wie ihr Busen sich bei jedem schnellen Atemzug hob, drückte gewiss Furcht aus – Furcht vor seiner Nähe und dem, was er allein mit ihr in diesem Zimmer tun würde.
    Aber sie wich nicht vor ihm zurück, nicht einmal, als er aufstand und auf sie zuging.
    Sie zuckte nicht zusammen, obwohl er ganz dicht vor ihr stehen blieb und sich über sie beugte.
    Stattdessen hatte sie sogar den Mut, ihm ihren Ärger zu zeigen. „Sie haben mich nicht verstanden. Es wäre doch sicher von größerem Interesse für Sie, sich die Summe mit Zinsen von mir zurückzahlen zu lassen. Schließlich ...“
    Ihre Stimme wurde immer leiser. William spürte ihren Atem an seinen Lippen. Er sog tief die Luft ein, und sein Begehren wuchs.
    „Mein Interesse? Ich versichere Ihnen, mein einziges Interesse gilt Ihrem Körper.“
    Sie schluckte, doch dann straffte sie die Schultern und bedachte William zu seiner Verblüffung mit einem Lächeln. „Sie sind nicht sehr gut darin, nicht wahr? Man sieht Ihnen an, dass Sie kein Vergnügen an Ihrem schurkenhaften Benehmen haben.“
    Es dauerte einen Moment, bis er sich gefasst hatte. „Alles hat seinen Preis, ganz besonders etwas sehr Wertvolles. Wenn der Preis, den ich für Sie zahlen muss, Ihr Hass auf mich ist, werde ich das akzeptieren.“
    Auch jetzt wich sie nicht vor ihm zurück. Sie legte nur leicht den Kopf in den Nacken, um ihn besser sehen zu können.
    „Ich bin Ihnen also so viel wert?“
    „Sie sind zehn Pfund wert.“ Die Behauptung war eine Beleidigung, unvorstellbar vermessen. So wie die Vorstellung vermessen war, ein niedrig stehender Mann wie er dürfe eine so wundervolle Frau wie sie berühren. Doch sein Leben war die Hölle.
    Er wünschte sich wenigstens eine süße Erinnerung, die ihn in den vielen Jahren der Schinderei, die ihm gewiss bevorstanden, das Dasein erleichtern würde. Um Lavinia zu bekommen, würde er dem Teufel seine Seele verkaufen. Was war dagegen schon eine kleine Vermessenheit?
    Lavinia erhob sich. „Sie glauben“, sagte sie mit leicht bebender Stimme, „dass Sie die besten Dinge im Leben mit Geld kaufen müssen.“
    „Eine andere Währung steht mir nicht zur Verfügung.“
    „Mehr wollen Sie nicht von mir ... außer meinem Körper?“, fragte sie ihn fast verzweifelt. Er konnte sich nicht denken, was sie von ihm hören wollte. War sein Wunsch nicht schon vermessen genug? Was sonst könnte er noch von ihr fordern?
    Sie sah ihm in die Augen. „Wird das eine Mal genug sein? Oder soll es sich um eine regelmäßige ... Angelegenheit handeln?“
    Regelmäßig ... Diese Vorstellung erhitzte sein Blut. Er begehrte alles an ihr. Er begehrte ihren Körper, ihre Seele und ihren Geist. Aber das war unerreichbar für ihn.
    Und so forderte er das Einzige, was er für erreichbar hielt: „Ich möchte, dass Sie nicht zurückschrecken, wenn ich Sie berühre.“
    Einen Moment lang sah sie ihn verständnislos an, dann nickte sie nur knapp und nahm ihren Umhang ab, als handle es sich lediglich um einen harmlosen Höflichkeitsbesuch. Sie faltete den Stoff sorgfältig zusammen und behielt ihn auf ihrem Schoß. Ihr Kleid war blassrosa und der Stoff vom vielen Waschen so dünn, dass es sich nur umso enger um die Rundungen ihres Körpers schmiegte. William hatte sie schon oft in ebendiesem Kleid gesehen. Doch nie war er ihr so nah gewesen, dass er sie hätte berühren können.
    Lavinia zupfte sich einen Handschuh von den Fingern. William bemerkte ein winziges Loch in dem weichen Leder.
    „Gut“, sagte sie leise. „Ich bin einverstanden.“
    Er hatte nicht wirklich geglaubt, dass dies geschehen würde. Die vergangene Nacht, nachdem er den Schuldschein ihres Bruders an sich genommen hatte, hatte er in einem Zustand fiebriger Sehnsucht verbracht. Bis zu diesem Moment war er davon überzeugt gewesen, dass Lavinia ihn erbost stehen lassen würde – dass sie ihm genauso entrissen werden würde wie alle seine Träume.
    Sie streifte den zweiten Handschuh ab, genauso langsam wie den ersten, und legte beide ordentlich auf ihren Umhang. William musste schlucken. Als sie die Nadeln aus ihrem Haar nahm und die Fülle ihrer braunen Locken über ihre Schultern fiel, wurde ihm zum ersten Mal bewusst, dass er sie tatsächlich bekommen sollte. Aus irgendeinem ihm unbegreiflichen Grund ging sein unmöglicher Plan auf.
    Wäre er ein

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