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010 - Die Todesengel

010 - Die Todesengel

Titel: 010 - Die Todesengel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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Gesicht zwischen die Hände und küßte sie. »Das ist die Lösung. Sie haben mich auf die richtige Idee gebracht, Miß Pickford.«
    »Jetzt ist er tatsächlich übergeschnappt«, stellte die Haushälterin entgeistert fest.
    »Aber nein!« rief Dorian. »Es gibt nur einen Ort auf dieser Welt, wo ich vor Asmodi sicher bin. Das ist eine geschlossene Anstalt für Geistesgestörte.«
    Coco hatte sofort begriffen. »Natürlich! Die Dämonen fürchten nichts so sehr wie einen kranken Geist. Verrückten gegenüber sind sie machtlos.«
    »Ich werde sofort alles veranlassen, um meine Einlieferung in die O'Hara-Stiftung in die Wege zu leiten«, erklärte Dorian. »Den Direktor kenne ich, und wenn der Observator Inquisitor seine Beziehungen spielen läßt, kann es überhaupt keine Schwierigkeiten mehr geben. In der Abgeschiedenheit des Sanatoriums habe ich dann Zeit, mir meine nächsten Schritte zu überlegen.«
    Coco sagte nichts darauf. Sie dachte daran, daß auch Dorians Frau Lilian in der O'Hara-Stiftung untergebracht war, seit sie von den Dämonen in den Wahnsinn getrieben worden war; und Coco wußte, daß Dorian seine Frau immer noch liebte. Sie war sich nicht im klaren darüber, ob sie nun eifersüchtig sein sollte oder nicht.

    Dr. Warren Deming empfing den Patienten wie einen normalen Besucher. Er vermied es, sich vorschnell ein Urteil über den Mann zu bilden, der ihm vom Direktor als »etwas Besonderes« avisiert worden war. Angeblich handelte es sich um einen hohen Beamten des Secret Service – was Deming doch einigermaßen erstaunte, da dieser Hunter kaum mehr als dreißig Jahre zählen konnte.
    Der Patient trug einen Trenchcoat, der nicht gerade nach der neuesten Mode geschnitten war. Er hatte keine Kopfbedeckung auf, und in seinem schmalen Gesicht mit den hohen Wangenknochen fielen zuerst die grünen Augen mit dem stechenden Blick auf, der alles zu durchdringen schien. Nur der Schnurrbart, der an beiden Enden nach unten gezwirbelt war, paßte nicht ins Bild und machte aus dem Antlitz des Mannes ein Durchschnittsgesicht.
    Dr. Deming hatte noch nie verstanden, warum Männer sich mit Bärten verunstalteten. Von dem selbstsicheren Auftreten seines Gegenübers ließ er sich nicht beeindrucken. Er hatte schon Patienten in Behandlung gehabt, die den Eindruck von Draufgängern erweckten und sich in der Dunkelheit wie ängstliche kleine Kinder gebärdet hatten. So einer war Dorian Hunter. Das wußte Dr. Deming aus den Unterlagen, die er vom Secret Service erhalten hatte.
    Der Psychiater ging an seinen Patienten auf die übliche stereotype Art und Weise heran. Er wollte ihm das Gefühl von Geborgenheit vermitteln, ihm zeigen, daß er hier nicht in einem Gefängnis war, sondern alle Freiheiten besaß, die jedoch an der Mauer endeten. Das durfte der Patient aber nicht als Einschränkung empfinden, sondern er mußte es als eine gewisse Bevorzugung sehen. Draußen war die Hölle, hier das Paradies.
    Als Dr. Deming an diesem Punkt angelangt war, sagte Hunter unvermittelt: »Heben Sie sich diesen Sermon für einen schwereren Fall auf. Ich bin nicht neugierig darauf. Zeigen Sie mir mein Zimmer, damit ich erst einmal ausspannen kann. Vielleicht habe ich danach Lust, mich mit Ihnen zu unterhalten.«
    Dr. Deming beeindruckte die schnoddrige Art nicht. »Sie bekommen nicht nur ein eigenes Zimmer, Mr. Hunter, sondern einen ganzen Bungalow«, sagte er verheißungsvoll.
    »Um so besser«, sagte Dorian und erhob sich. »Zeigen Sie mir den Weg?«
    »Einen Augenblick noch«, bat Dr. Deming höflich; so schnell verlor er die Ruhe nicht. »Setzen Sie sich wieder! Glauben Sie nicht, daß wir uns erst einmal näher kennenlernen sollten?«
    »Später«, entschied Dorian. »Jetzt möchte ich mich erst einmal ausruhen.«
    »Ich will Sie nicht über Gebühr beanspruchen, Mr. Hunter.« Dr. Deming deutete auf den Besucherstuhl. »Ich habe nur noch einige Fragen an Sie. Bitte!«
    Dorian setzte sich widerwillig, dachte aber nicht daran, seinen Mantel abzulegen. »Ich kann mir nicht vorstellen, welche dringenden Fragen Sie an mich haben könnten. Hat Ihnen der Direktor nicht alles über mich gesagt?«
    »Doch, doch«, sagte Dr. Deming. »Ich habe alle Unterlagen des Secret Service über Sie. Ich bin im Bilde. Dennoch wäre es gut, wenn wir uns ein wenig unterhielten.«
    Dorian kniff die Augen zusammen und beugte sich vor. »Ich hege einen ganz bestimmten Verdacht, Doktor.«
    »So?«
    »Ja, ich habe das Gefühl, daß Sie mich nicht für ganz richtig im

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