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010 - Die Todesengel

010 - Die Todesengel

Titel: 010 - Die Todesengel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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Emotionen. Im gleichen Moment ging das Licht wieder an. Der Todesengel wirbelte herum und verschwand mit einem Satz im Flur.
    Deborah kämpfte sich unter der Couch hervor und floh aus dem Bungalow.

    Dorian hatte während des Beisammenseins nach und nach die Eigenheiten jedes einzelnen Patienten kennengelernt. Da war John Storm, dessen Verfolgungswahn ihn sogar dazu trieb, den Finger in den Tee zu stecken und mißtrauisch abzulecken, bevor er zu trinken begann – wobei hinter seiner gerunzelten Stirn wohl immer noch der leise Verdacht schwelte, der Tee könnte vergiftet sein.
    Dorian war der freigewordene Platz von Kitty Lorrain zugewiesen worden, die sich nach Aussage von Schwester Mercy drüben befand, so daß er neben Schwester Hercy zu sitzen kam. Der Platz links von ihm blieb leer. Er gehörte einer Frau mit Namen Deborah Ashton, die sich aber mit Migräne hatte entschuldigen lassen. Neben dem freien Sessel saß Gene Hallowell, der Gärtner, der Dorian angenehm auffiel, weil er kaum ein Wort sprach. Von den beiden Plätzen am Kopfende des Tisches war nur einer besetzt, und zwar der von Dr. Ernest Hillary, der Dr. Demings Fernbleiben mit »dringenden Arbeiten« begründete. Deshalb wollte man heute von einer Gruppentherapie Abstand nehmen und sich auf ein »gemütliches Beisammensein« beschränken.
    Davon konnte allerdings keine Rede sein, fand Dorian. Ihm gegenüber standen vier Sessel, doch nur drei davon waren besetzt. Der Sessel links von Dr. Hillary blieb ebenfalls leer.
    »Armer Danny Dean!« kommentierte Schwester Mercy. »Diese Kitty hat ihn so verrückt gemacht, daß er einen seiner Anfälle bekam – was schon viele Wochen nicht mehr passierte. Jetzt muß er sich drüben beruhigen.«
    Den weiteren Bemerkungen über Danny Dean entnahm Dorian, daß es sich bei ihm um einen Sittlichkeitsverbrecher handelte.
    Neben Deans leerem Sessel saß Owen Grovers, ein Mann mit schlohweißem Haar und einem von unzähligen Runzeln zerfurchten Gesicht, dem der Alkohol zum Verhängnis geworden war. Ein uralter Mann von zweiundvierzig Jahren. Zu seiner Linken saß Betty Drawson, eine manisch-depressive Person, die mit solcher Inbrunst vom Tod schwärmen konnte, wie andere Frauen in ihrem Alter über Kosmetika, Mode und das Königshaus. Ihr zur Seite befand sich John Storm, der Wohnungsnachbar des Dämonenkillers. Er schien Dorian für einen Mörder zu halten, der ihm nach dem Leben trachtete. Zumindest machte er versteckte Andeutungen, die sich so auslegen ließen.
    Schwester Mercy hatte Tee serviert. Dabei war von Betty Drawson das Streitgespräch entfacht worden, ob nun zuerst Tee oder Milch in die Tasse gehörte. Man war, dank Dr. Hillarys Intervention, zu dem Entschluß gekommen, daß jeder nach eigenem Gutdünken verfahren sollte. Was von allen außer Betty Drawson mit Genugtuung aufgenommen worden war. Betty wollte lieber sterben, als beim Zerfall der englischen Kultur mitzuhelfen.
    Schwester Hercy befand sich gerade in der Küche, als die Tür aufgerissen wurde und eine junge, hübsche Frau hereinstürzte.
    »Dr. Deming! Dr. Deming!« rief sie und fiel Dr. Hillary um den Hals, der ihr einen Schritt entgegengekommen war. Sie starrte den Assistenten aus schreckgeweiteten Augen an, schien erst dann zu erkennen, an wen sie sich geklammert hatte, und stieß ihn von sich. »Ich muß Dr. Deming sprechen. Wo ist er?«
    »Beruhigen Sie sich wieder, Miß Ashton!« redete ihr Dr. Hillary zu. »Setzen Sie sich! Trinken Sie einen Schluck Tee, und dann erzählen Sie, was passiert ist!«
    Die Frau, bei der es sich um Deborah Ashton handeln mußte, schüttelte den Kopf, daß ihre langen Haare durcheinanderwirbelten. »Ich kann nicht.« Plötzlich hielt sie inne und fragte: »Wieso wissen Sie, daß etwas vorgefallen ist?«
    »Das ist nicht schwer zu erraten. Ich brauche Sie doch nur anzusehen. Erzählen Sie nur.«
    »Man wollte – mich umbringen«, stammelte Deborah Ashton.
    »Wie bitte?«
    Plötzlich redeten alle durcheinander. John Storm war aufgesprungen, und Betty Drawson hatte die Augen geschlossen; auf ihrem Gesicht lag ein sehnsüchtiger Ausdruck.
    »Erzählen Sie der Reihe nach, Miß Ashton!« sagte Dr. Hillary sanft und wollte sie auf einen Sessel niederdrücken, doch Deborah stemmte sich dagegen. Ihr Blick fiel auf Dorian.
    »Wer ist das?« fragte sie.
    »Das ist Mr. Dorian Hunter«, stellte Dr. Hillary vor. »Er ist erst heute nachmittag zu uns gekommen.«
    »Hat er diesen Raum zur Tatzeit verlassen?« fragte Deborah,

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