Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0100 - Der Zielstern

Titel: 0100 - Der Zielstern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
hier aus in den Raum vorgestoßen sind.
    Unser guter Freund Atlan sollte sich nicht zu viel auf die große Vergangenheit seines Volkes einbilden. Die Arkoniden sind nicht mehr als ein degenerierender Ableger der hiesigen Rasse."
    „Ein Schwebefahrzeug kommt auf uns zu, Sir", wurde gemeldet. Rhodan drehte sich rasch um. Der Gleiter huschte über die breiten Fahrbahnen hinweg und hielt genau auf die drei Shifts zu. „Oh, man verliert die Geduld, wie?" sagte Rhodan wie im Selbstgespräch. Seine Augen verengten sich.
    Die blaue Sonne meinte es fast zu gut. Die mittleren Temperaturen lagen bei 29 Grad Celsius. Er wartete noch einige Augenblicke, bis die in dem Gleiter sitzende Person erkannt werden konnte. „Eine Frau, sogar eine junge und schöne Frau schickt man", erklärte John Marshall. „Sie denkt an uns und an eine bestimmte Aufgabe. Diese Leute strahlen instabile, verzerrende Paraschwingungen aus, Sir.
    Es ist sehr schwierig, das Gedankengut klar zu erfassen."
    „Stimmt genau", bestätigte Gucky, der sich seit der gelungenen Flucht aus der Materiewolke schweigsam verhielt. Jedermann wußte, daß der zartgebaute Mausbiber unter den Nachwirkungen der hohen Gravobelastung zu leiden hatte. „Sie denkt an eine Aufgabe?" wiederholte Rhodan. „Sikhra, fertig machen zum Start. Wenn sie weiterhin auf uns zufliegt, brausen wir los. Wer weiß, was sie im Schilde führt."
    „Eine schwache Frau?" meinte Bully spöttisch. „Für mich ist das nicht nur eine schwache Frau, sondern die Vertreterin eines großen Volkes, das unter Umständen seine Duldsamkeit verlieren und bösartig werden kann. Was uns dann blüht, brauche ich wohl nicht zu sagen."
    „Sie kommt wirklich zu uns", erklärte Gucky etwas lebhafter. „Sie denkt an etwas kleines, krabbelndes mit Fühlern am Kopf, und sie ekelt sich dabei. Sie bringt das krabbelnde Ding mit uns in Verbindung."
    „Wanzen!" sagte Reginald Bull in lakonischer Kürze. „Die haben keine Fühler, Sir", berichtigte Mahaut Sikhra grinsend. „Egal, vielleicht haben die hiesigen Wanzen welche. Das ist doch die Höhe! Diese Dame scheint von ihrem Volk noch mehr überzeugt zu sein, als seinerzeit die Arkonidin Thora. Für sie waren wir auch nur bessere Höhlenbewohner."
    Rhodan zuckte zusammen, und Bull sah sich schuldbewußt um. Seit Thoras Tod wurde ihr Name in Perrys Gegenwart nur selten erwähnt. „Sikhra, fliegen Sie los. Zurück zum Schiff. Tempo!"
    Die drei Shifts hoben mit summenden Antigravprojektoren vom Boden ab, als die Wissenschaftlerin Auris von Las-Toor soeben ihren Gleiter anhielt. Zum ersten Male wunderte sie sich über die Fremden. Als ein großer, hochgewachsener Mann mit prägnanten Zügen und spöttischen, grauen Augen die Mütze vom Kopf zog und in halb sitzender Haltung eine angedeutete Verbeugung machte, fühlte sich Auris verwirrt.
    Konsterniert schaute sie den davonjagenden Fahrzeugen nach, die Sekunden später hinter den Hallen der Kraftwerkszentrale verschwanden.
     
    *
     
    Hastig gab Auris die Nachricht per Funk an ihre Zentrale weiter. Sie erhielt die Anweisung, die offenbar erschreckt aufgebrochenen Fremdlinge nicht mehr zu belästigen. Auris konnte sich nicht erklären, warum sie an dem Begriff 'erschreckt' unvermittelt zu zweifeln begann. Dieser große, überlegen und beherrscht wirkende Mann hatte nicht den Eindruck erweckt, als wäre er vor ihr geflohen. Sie versuchte, klar und vorurteilslos über die Situation nachzudenken. Schließlich entschloß sie sich, auf dem schnellsten Weg zu ihrer Zentrale zurückzukehren, um weitere Informationen über die Frühgeschichte der akonischen Auswanderer einzuholen.
    Auris von Las-Toor war Galakto-Soziologin. Es gehörte zu ihrem Aufgabenbereich, die sozialpolitischen Probleme auf fremden, von Akonen besiedelten Welten zu überprüfen und sie gegebenenfalls nach den Richtlinien der uralten Gesetze zu bearbeiten. Als sie in schneller Fahrt zum Transmitterstützpunkt zurückflog, war sie der Meinung, die Lage ohne besondere Komplikationen klären zu können. Unwillig über sich selbst, versuchte sie, die hochgewachsene Erscheinung aus ihrem Gedächtnis zu verbannen.
    Wenn dieser Mann nur nicht so spöttisch und überlegen auf sie hinabgesehen hätte. Es lag an der Situation, dachte sie ärgerlich. Er stand höher als ich. Der Entartete musste auf mich hinabblicken!
     
    *
     
    Leutnant Brazo Alkher zog die Fingerkuppen von den stufenlosen Waffenzielschaltern zurück, als der letzte Shift wohlbehalten in der großen

Weitere Kostenlose Bücher