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0100 - Die Drohung

0100 - Die Drohung

Titel: 0100 - Die Drohung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Parks zu betreten. Ich ließ den Wagen ausrollen und lenkte ihn dabei auf einen schmalen Weg, der wie die Spitze eines Speers in den Park hineinragte.
    Ich stieg aus.
    Meine Beretta trug ich bei mir, ebenfalls das geweihte Kreuz. Sollte das dennoch eine Falle sein, würde ich mich schon zu wehren wissen.
    Der Spielplatz war auf einer großen Wiese errichtet worden. Wo tagsüber und bei Sonnenschein die Kleinen fröhlich herumtollten und lärmten, lag jetzt alles in tiefer Ruhe.
    Ich sah die Klettergeräte, die Schaukeln, die Balancierstangen und die kleinen Karussells, die man noch durch Muskelkraft in Bewegung setzte.
    Nur von meinem Anrufer sah ich nichts.
    Der Nachtwind strich über mein Gesicht und fuhr durch die kahlen Zweige der Bäume. Die Lichtglocke über der Londoner City sah ich als hellen Widerschein am dunklen Himmel.
    Ich schritt hin und her.
    Manchmal ging ich über Sand, dann befand sich wieder das braungrüne Wintergras unter meinen Füßen.
    Da sah ich die Gestalt.
    Sie löste sich aus der Deckung eines Baumstamms und kam langsam auf mich zu…
    ***
    Der Mann blieb stehen. Uns trennten etwa drei Yard. »Mr. Sinclair?« fragte er.
    »Ja.« Ich ging näher.
    »Stopp! Können Sie sich ausweisen?«
    Ich grinste, obwohl er es sicherlich in der Dunkelheit nicht sehen konnte. »Mißtrauisch, wie?«
    »Das muß ich sein.«
    »Okay.« Ich zog mit vorsichtigen Bewegungen meinen Ausweis und warf ihn dem Mann zu.
    Geschickt fing er die Hülle auf, leuchtete das Dokument mit einer winzigen Taschenlampe an und las.
    »In Ordnung?« fragte ich.
    Als Antwort kam er auf mich zu und legte mir den Ausweis in die Hand.
    Ich steckte das Dokument wieder weg. Dabei schaute ich mir diesen Huxley an. Er war etwa so groß wie ich. Nur hatte er dunkles Haar, das ihm bis über die Hälfte der Ohren wuchs. Den Mantelkragen hatte er hochgeschlagen, vom Gesicht sah ich nicht viel. Besonders fiel der Bart am Kinn auf.
    »Was wollten Sie mir sagen?« Ich kam sofort zur Sache.
    »Wir können uns auch setzen. Da vorn ist eine Bank.«
    Wir nahmen Platz. Ich lehnte eine angebotene Zigarette ab. Huxley rauchte sie in der hohlen Hand. Ein Sicherheitsraucher, für den Vorsicht das erste Gebot ist.
    Ich wartete auf seine Erklärung, und die kam auch sehr schnell. »Sie sind der Schweigepflicht unterworfen, Mr. Sinclair. Deshalb muß das, was ich Ihnen mitteile, unter uns bleiben.«
    »Selbstverständlich«, beruhigte ich ihn.
    »Daß ich Rod Huxley heiße, wissen Sie. Ich war Geheimagent und arbeitete für den Secret Service.«
    »Ein heißer Job.«
    Er lachte. »Da haben Sie recht, aber jetzt bin ich in Pension. Ich hätte nie gedacht, daß plötzlich einmal Geister oder Dämonen meinen Weg kreuzen würden. Bisher habe ich das alles als Spinnerei abgetan, aber ich bin eines Besseren belehrt worden. Ich war vor kurzem privat im Harz. Genau eintausendeinhunderteinundvierzig Meter hoch, auf dem Brocken. Dieser Berg hat seine Geschichte. Man sagt ihm nach, daß sich dort die Hexen versammeln. In der Walpurgisnacht reiten sie auf glühenden Besen durch die Luft und treffen sich auf dem Gipfel des Berges mit dem Teufel, um ihm zu Willen zu sein. Aber die Geschichten werden sie ja selbst kennen. Ich fand ein Versteck nahe der Grenze. Eine Höhle, die schon zum Gebiet des Brocken gehört. Ich kundschaftete die Höhle aus, ging immer tiefer hinein und kam an einen Platz, an dem sich tatsächlich die Hexen versammelt hatten. Sie sahen mich nicht, sondern tanzten um ein gewaltiges Feuer ihren höllischen Reigen. Dabei sangen und schrien sie. Einige Worte konnte ich verstehen. Es ging um ein Buch und um den Schwarzen Tod. Ich wollte schon fliehen, als ich den Titel des Buchs erfuhr. Und ich hörte einen Namen. Ihren, Mr. Sinclair.«
    Der Agent legte eine kurze Pause ein, die mir Zeit zum Nachdenken gab.
    Es war im Reich der Dämonen eine bekannte Tatsache, daß ich an dem Buch der grausamen Träume stark interessiert war. Deshalb mußte der Schwarze Tod es vor mir schützen. Aber nicht nur vor mir allein, sondern auch vor seinen eigenen Artgenossen, die gern an der Spitze eine Wachablösung sahen. Sie wollten den Dämon nicht mehr als ihren Führer anerkennen, da er in letzter Zeit zu viele Niederlagen eingesteckt hatte. Deshalb wollten auch sie das Buch bekommen, denn dort konnten sie nachlesen, wie der Schwarze Tod zu vernichten war. Deshalb brauchte er für das Buch der grausamen Träume ein gutes Versteck. Fast wäre es sogar der Hexe Ziita

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