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0100 - Die Drohung

0100 - Die Drohung

Titel: 0100 - Die Drohung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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gelungen, die Schrift in die Hände zu bekommen. Doch der Schwarze Tod war letzten Endes schneller gewesen und hatte es sowohl mir als auch ihr entrissen. Er konnte es nicht immer bei sich tragen, deshalb brauchte er ein sicheres Versteck. Vor allen Dingen eins, auf das jemand achtete. Dämonen und Geister, die ihm treu ergeben waren. Das schienen die Hexen vom Brocken zu sein. Nun, ich kannte die Sage, war aber bisher noch nie direkt damit konfrontiert worden. Nach Huxleys Aussagen sah die Sachlage schon ganz anders aus.
    »Haben Sie sonst noch etwas in Erfahrung bringen können?« erkundigte ich mich.
    »Nein, es wurde nur das Buch erwähnt und Ihr Name. Ich zog mich dann zurück, war aber etwas unvorsichtig, so daß die Hexen mich entdeckten. Ich mußte fliehen. Himmel, es war eine mörderische Sache. Daß sie mich nicht gefunden haben, wundert mich heute noch. Ich konnte mich die Nacht über im tiefen Wald verstecken, und als es Tag wurde, huschte ich über die Grenze. In der nächstgrößeren Stadt setzte ich mich ans Telefon und rief meine Dienststelle an. Ihr Name klingt englisch. Ich erfuhr sehr schnell wer Sie sind und welch einen Job sie ausüben. Mich hielt nichts mehr. So schnell wie möglich fuhr ich nach London.«
    »Und Sie sind den Hexen tatsächlich entkommen?«
    Er drehte den Kopf, schaute mich an und nickte.
    »Kaum zu glauben, denn wenn sie erst einmal jemand entdeckt haben, dann jagen sie ihn so lange, bis sie ihn haben.«
    »Bei mir hat es nicht geklappt.«
    »Aber Sie werden jetzt noch verfolgt?«
    Er trat die zweite Zigarettenkippe aus. »Gesehen habe ich keine, doch ich habe das Gefühl.«
    Ich nickte. »Das kenne ich.« Tief atmete ich ein. »War das alles, was Sie mir sagen wollten?«
    »Ja.«
    »Und fahren Sie irgendwann wieder rüber?«
    Er hob die Schultern. »Ich weiß nicht so recht. Eigentlich bin ich kein ängstlicher Mensch, aber wieder in den Harz zu gehen, erscheint mir doch ein wenig riskant.«
    »Ich danke Ihnen, daß Sie mir die Geschichte erzählt haben«, sagte ich.
    »Das war doch selbstverständlich.«
    Huxley erhob sich, und auch ich stand auf.
    Huxley schaute zu Boden. »Ja, Mr. Sinclair«, sagte er, »da ist noch was.« Er griff in die Tasche. »Ich habe etwas in der Höhle gefunden, was Sie vielleicht interessieren könnte. Ich…« Er stockte plötzlich, und auch ich sagte kein Wort mehr, sondern wirbelte herum und griff zur Waffe.
    Wie ein Blitz aus heiterem Himmel war das Rauschen über uns gekommen. Plötzlich wischten grün schillernde Schleier durch die Luft, ich hörte ein Kreischen und Brausen, und im nächsten Moment rasten die Schleier auf uns zu.
    »Deckung!« brüllte ich Huxley zu, packte ihn am Arm und riß ihn zu Boden.
    Ich wollte mit ihm unter die Bank, schaffte es nicht mehr, denn in diesem Moment war die erste Gestalt fast heran.
    Es war eine der schaurigen Hexen, und sie ritt tatsächlich auf einem feurigen Besen…
    ***
    »O nein!« stöhnte der Norweger, »das darf doch nicht wahr sein. Nicht hier!«
    Auch Arthur Cornwall war geschockt. Mit allem hätten die beiden gerechnet, mit grausamen Sauriern, menschengroßen Vögeln, aber nicht mit einem riesigen schwarzen Skelett, in dessen Schädel nur die Augenhöhlen weiß leuchteten.
    Das rötliche Licht umgab die Horror-Gestalt wie eine Aura des Bösen, und als das Skelett jetzt seine Sense schwang, zog sie einen blutigroten Streifen nach.
    Die beiden Wissenschaftler kamen sich vor wie Winzlinge. Unendlich klein und ebenso hilflos. Sie wußten nichts von dem Schwarzen Tod, kannten keinerlei Zusammenhänge, sondern waren direkt und unvorbereitet mit dem Grauen konfrontiert worden.
    Unbeweglich stand der Schwarze Tod auf der Stelle. Wie ein mächtiger Diktator, der über sein Reich schaut und es mit Stolz betrachtet.
    Die Männer zitterten vor Angst. Sie tasteten nicht einmal nach ihren Waffen, denn ihnen war klar, daß sie damit nichts ausrichten konnten.
    Nicht gegen diesen Gegner!
    Art Cornwall fand als erster die Sprache wieder. »Verstehst du das?« hauchte er.
    Sven schüttelte den Kopf. »Nein. Wo sind wir hier nur gelandet?«
    Darauf wußte Cornwall auch keine Antwort. Doch beide spürten sie das Grauen, das von dieser schrecklichen Gestalt ausging. Es war eine Aura des Schreckens, die sie traf, fast wie eine körperliche Berührung, und sie schüttelten sich vor Angst.
    »Das Ende!« hauchte Sven Jansson, »das ist das Ende, Art. Uns kann niemand mehr helfen.«
    Damit hatte er gar nicht mal so

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