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0100 - Die Drohung

0100 - Die Drohung

Titel: 0100 - Die Drohung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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überstanden. Doch als Art Cornwall auf das Zifferblatt schaute, sah er, daß sich die Zeiger nicht mehr bewegten.
    Die Zeit stand still.
    Ein schlechtes Omen?
    Cornwall glaubte fest daran.
    Ohne Uhr verlor man jegliches Zeitgefühl. Als moderner Mensch war er daran gewöhnt, immer wieder auf sein Chronometer zu schauen. Er konnte sich zwar anhand der Sonne und am Stand der Sterne orientieren, doch beides gab es in dieser Welt nicht.
    Keine Sonne, keine Sterne. Nur dieser schreckliche graue Himmel, der wie ein gefräßiges Ungeheuer auf sie wirkte, das irgendwann einmal alles verschlingen würde.
    Arthur Cornwall stieß seinen Freund an. »Kannst du wieder weiter?«
    »Werde es versuchen.« Art half dem Norweger auf die Beine. Er mußte ihn auch die nächsten Yards noch stützen, dann konnte Sven Jansson allein gehen.
    Sie schritten weiter. Der Wald schien kein Ende zu nehmen. Immer tiefer drangen sie ein, die Luft blieb gleich feucht und warm. Sie raubte ihnen das letzten Quentchen Luft aus den Lungen.
    Dann aber änderte sich die Landschaft. Zwar blieb der Wald, doch die Abstände zwischen den Bäumen wurden lichter. Regelrechte Schneisen waren hineingebrochen worden.
    Auch noch etwas anderes sahen sie.
    Schwarze dunkle Steine, mehr hoch als breit. Einige so gewaltig wie ein Haus.
    Erstaunt blieben die beiden Männer stehen. Diese Steine erinnerten sie an das geheimnisvolle Stonehenge, ein Gebiet, das sie einmal als Geologen besucht hatten.
    Wie Zwerge kamen sie sich zwischen diesen gewaltigen Brocken vor. Sie schlichen hindurch und gelangten an den Rand eines Platzes.
    Abrupt blieben sie stehen.
    »Mein Gott«, flüsterte Sven Jansson, »das ist ja ein richtiger Friedhof…«
    ***
    Die Hexe griff an!
    Sie schälte sich aus der Schwärze des Parks. Ein grünes Ungeheuer mit einem verzerrten Gesicht, das mich an das einer Mumie erinnerte. Die Zähne waren gefletscht, aus ihrem Rachen drang ein böses Kichern, vermischt mit einem kreischenden Fauchen.
    Und die Hexe ritt auf einem feurigen Stab, der wie ein brennender Speer in der Luft lag. Den rechten Arm hatte sie erhoben, ihre knochige Faust umklammerte einen Stab, den sie mit ungeheurer Wucht auf uns zuschleuderte.
    Huxley kam nicht sofort vom Boden weg.
    Das war sein Untergang, denn der Stab sollte nicht mich treffen, sondern ihn.
    Er jagte ihm in die Brust.
    Plötzlich glühte der Stab hell auf, verbreitete ein blendendes Licht, als hätte jemand eine Magnesiumfackel entzündet.
    Ich hörte Huxley schreien, konnte mich jedoch nicht um ihn kümmern, da ich von der rechten Seite her ebenfalls angegriffen wurde. Diesmal von einer zweiten Hexe.
    Auch sie war mit diesem Stab bewaffnet, hatte den Arm erhoben und wollte ihn schleudern.
    Ich fiel auf die Knie, riß meine Beretta hervor und feuerte.
    Wie ein Cowboy auf einem Pferd, so elegant hockte die Hexe auf ihrem Höllenbesen. Als ich abdrückte, ruckte sie hoch und wischte über meinen Kopf hinweg. Sie stach förmlich in den dunklen Himmel hinein, und ich hatte das Nachsehen.
    Kam sie zurück?
    Ja, beide fegten heran.
    Diesmal war ich besser gewappnet. Erstens hatte ich die Beretta schußbereit und zweitens besaß ich noch das Kreuz, dessen Kette ich blitzschnell über meinen Kopf streifte.
    Die Beretta in der rechten, das Kreuz in der linken Hand, so erwartete ich die beiden heranfliegenden Hexen.
    Eine ließ sich etwas zurückfallen, während ihre Artgenossin vorprellte.
    Wie ein Fanal leuchtete der besenähnliche Stab, auf dem sie saß. Wieder hielt sie ihre fürchterliche Waffe hocherhoben, um mich zu töten.
    Ich glaubte nicht mehr, daß Huxley noch lebte. Sein Todesschrei war echt gewesen.
    Ich feuerte.
    Hintereinander jagte ich die Kugeln aus dem Lauf. Die geweihten Geschosse schüttelten die Hexe durch und schleuderte sie von ihrem Besen.
    Sie stieß einen grauenhaften Schrei aus, überschlug sich mitten in der Luft und verging noch im Flug. Eine stinkende giftgrüne Wolke trieb davon.
    Die zweite Hexe vergaß ihre Attacke, als sie sah, was mit ihrer Artgenossin geschah. Sie drehte mit ihrem feurigen Besen ab und verschwand, schneller, als eine Kugel sie einholen konnte, über den Wipfeln der Bäume.
    Ich blieb zurück.
    Und Rod Huxley, der vor seinem Ableben mir noch wichtige Informationen hat zukommen lassen.
    Rod Huxley konnte niemand mehr helfen. Ich kniete neben ihm. Seine Augen waren verdreht. Das Weiß in ihnen fiel besonders in seinem schwarzen Gesicht auf.
    Ja, er war verbrannt.
    Der Hexenstab,

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