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0100 - Die Drohung

0100 - Die Drohung

Titel: 0100 - Die Drohung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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unrecht. Allein das Blatt der Sense war so groß wie ein ausgewachsener Mann. Wenn das Skelett einmal damit zuschlug, waren beide verloren.
    Doch der Schwarze Tod tat nichts. Nur einmal schüttelte er sich, und ein urwelthaftes Grollen drang aus seinem Maul. Dann wölkte plötzlich Qualm auf, der geradewegs aus dem vulkanischen Boden stieg, das Skelett umhüllte und im nächsten Augenblick durch einen Windzug wieder davongetrieben wurde.
    Das Skelett aber war verschwunden!
    Leer lag die Kuppe des Hügels vor den beiden Wissenschaftlern.
    »Haben wir geträumt?« fragte Sven Jansson nach einer Weile des Schweigens.
    »Nein. Wir haben dieses Skelett gesehen. Es hat existiert! Auch diese verdammte Umgebung hier ist kein Traum. Das kannst du mir glauben.«
    Der Norweger nickte. »Aber wie kommt diese Gestalt hierher?«
    »Frag mich was leichteres.«
    »Laß uns weitergehen.«
    Art Cornwall war mit dem Vorschlag seines Freundes einverstanden. Er fragte nur: »Wohin willst du? Kennst du hier eine nette Kneipe mit knackigen Girls?«
    »Ach, hör auf.«
    Die Männer hatten angenommen, sich sofort wieder an den Abstieg machen zu können, das jedoch erwies sich als Fehlschlag. Sie befanden sich auf einem regelrechten Plateau, das so weit reichte, wie das Auge blicken konnte.
    Die Vegetation war nicht anders als im Tal. Üppige Pflanzen, oft groß wie ein ausgewachsener Mann, mit farbenprächtigen Blüten und beindicken Stengeln. Sie wuchsen zwischen den gewaltigen Bäumen, deren Kronen regelrechte grüne Dächer bildeten, die kaum einen Tropfen Regen hindurchließen.
    Es war eine Umgebung, wie man sie in Büchern gezeichnet fand, die sich mit der Erdgeschichte beschäftigten und die einem Menschen Angst einflößen konnte.
    Menschen hatte es zu dieser Zeit noch nicht gegeben. Nur die riesigen Tiere, die aber – und das wußte man aus Funden – reine Pflanzenfresser waren.
    Trotzdem hatten die Menschen Furcht. Sie arbeiteten sich weiter voran. Manchmal war der Boden knochenhart, dann wurde er wieder weich und sumpfig, so daß die Stiefel der Männer fast im Morast versanken.
    Eine sehr seltsame Gegend.
    Manchmal kamen sie überhaupt nicht weiter. Dann versperrten lianenartige Gewächse ihren Weg, die sie mit ihren eigenen Händen zur Seite schaufelten. Oft klebten die Dinger auch aneinander. Wenn sie das Zeug abrissen, zog es sich wie Gummilösung in die Länge. Schlingpflanzen griffen nach ihren Füßen und bildeten regelrechte Stolperfallen.
    Sven Jansson atmete schwer. Mit seiner Kondition war es nicht weit her. Er keuchte und schwankte wie ein Betrunkener durch den Dschungel.
    Und noch immer hatten sie kein Tier zu Gesicht bekommen.
    Stets wurden sie von Insekten umkreist, doch sie bissen nicht mehr zu. Sie schienen den Befehl bekommen zu haben, die Männer nur zu beobachten.
    Schließlich sank Sven auf die Knie. Er fiel ganz langsam, so als würde ihn jemand am Band halten und ihn dem Boden immer mehr entgegendrücken.
    »Art!« keuchte er.
    Cornwall drehte sich um.
    »Verdammt, Art, ich… ich kann nicht mehr.« Sven lag auf dem Bauch, winkelte die Arme an und versuchte sich hochzustützen, was ihm jedoch nicht gelang.
    Er fiel wieder zurück.
    Art Cornwall ging neben ihm in die Knie, umfaßte beide Schultern und zog ihn hoch. »Mensch, Sven!« fuhr er seinen Kameraden an. »Reiß dich zusammen. Komm hoch!«
    »Ich… ich…« Jansson schluckte. Sein Gesicht zeigte Spuren tiefster Erschöpfung. Er war einfach nicht mehr in der Lage, weiterzugehen. Die hinter ihm liegenden Ereignisse hatten zuviel Kraft gekostet.
    Art Cornwall konnte den Freund unmöglich liegenlassen. Es war ja nicht nur die Hitze, die sie fertigmachte, sondern auch der Wassermangel.
    Hatte es am Südpol zuviel Wasser gegeben, so fehlte es ihnen jetzt. Die Zungen lagen wie alte Lappen im Rachen, das Luftholen war eine Qual, aber sie durften jetzt nicht aufstecken. Denn dann waren sie verloren. Inmitten einer fremden Natur würden sie der ganzen Erbarmungslosigkeit dieser Welt ausgesetzt sein. Überleben hieß hier kämpfen.
    »Ich nehme einen Teil deines Gepäcks«, sagte der Engländer und machte sich daran, den Rucksack loszuschnallen.
    »Nein, nicht. Laß mich nur einen Moment hier liegen, dann geht es schon wieder. Nur eine kurze Pause.«
    »Okay.« Arthur Cornwall ließ sich neben dem Norweger auf den Boden fallen.
    Beide schwiegen. Reden kostete Kraft und Luft. Sie brauchten beides nötiger denn je.
    Ihre Uhren hatten den Absturz ebenfalls

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