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0104 - Nur ein Greenhorn

Titel: 0104 - Nur ein Greenhorn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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angeschlagen, trudelten die Gleiter nach unten, um krachend in den Baumwipfeln zu verschwinden. „Jetzt hilft nur noch Schnelligkeit”, sagte Woodsworth und brachte das Schiff endgültig auf den Landeplatz herab. Feiton öffnete die Schleuse. Der Major verließ seinen Platz an der Steuerung. Als er in der Schleuse ankam, sah er einen Mann und eine Frau über das Landefeld kommen. Der Mann war groß und hager und bewegte sich. Die Frau sah erschöpft aus, aber immer noch so anziehend, um einen Mann mit dem Temperament Major Woodsworths unruhig werden zu lassen.
    Das ungleiche Paar erreichte die Luftschleuse. Da sagte der Mann jene Worte, die Woodsworth nie in seinem Leben vergessen würde. „Mein Name ist John Edgar Pincer, das ist meine Frau.” Er lächelte. „Eigentlich hatten wir Sie noch nicht erwartet, Major.” Feiton stöhnte auf und zog gemeinsam mit Woodsworth die beiden Flüchtlinge an Bord. „Schnell!” hörten sie Spahn rufen. „Wir bekommen bald Besuch.” Woodsworth überließ Feiton die beiden Geretteten und stürmte an den Pilotenplatz. Er war nicht geneigt, die Ankunft weiterer Springerschiffe abzuwarten. Sein Start war ein Alarmstart, und John Edgar Pincer brach dabei sein Nasenbein.
    Die Verhaftung von Vincent Aplied zog eine leichte Unruhe an der Börse nach sich, die nach zwei Tagen wieder vorüber war.
    Aplied wurde einem strengen Verhör unterzogen, in dessen Verlauf er alles ausplauderte, was die Agenten von ihm wissen wollten. Eine Verhaftungswelle schloß sich an dieses Verhör an. Einzelnen Verbrechern gelang die Flucht, aber das konnte den Erfolg auf der ganzen Linie nicht beeinträchtigen. Die Weltpresse kehrte einmütig in das Lager die Regierungsspitzen zurück und feierte Rhodan als einen überlegen handelnden Mann. Vor Pincers Ankunft auf der Erde waren seine Taten bereits bekannt geworden, und an dem Tag seiner voraussichtlichen Landung waren Tausende zum Raumflugfeld Terranias geströmt, um den jungen Mann zu feiern. Das Fernsehen war mit einem großen Aufgebot erschienen. Perry Rhodan, der im allgemeinen einen solchen Rummel verabscheute, hatte unter dem Druck seiner Freunde widerwillig zugestimmt und alle nötigen Genehmigungen erteilt. Er saß mit Bully und Solarmarschall Freyt auf der Tribüne, die man eigens für diesen Zweck errichtet hatte. „Mach nicht so ein finsteres Gesicht”, bat Bully. „Es ist durchaus möglich, daß genau in diesem Augenblick eine Kamera auf uns gerichtet ist.” Rhodan sah ihn mißbilligend an. „Deshalb hast du also dieses alberne Grinsen aufgesetzt. Ich wundere mich schon die ganze Zeit darüber.” „Na hör mal”, fuhr Bully empört auf. „Schließlich ist das ein offizieller Anlaß, und niemand wird mich daran hindern, mich so zu benehmen, wie ich es meinen vielen Freunden draußen in der Welt schuldig bin.” Einer solchen Behauptung hatte selbst Rhodans Schlagfertigkeit nichts entgegenzusetzen.
    Er musterte die Zuschauermenge. „In wenigen Minuten wird John Edgar Pincer vor Ihnen stehen”, kam es aus dem Platzlautsprecher. Freyt hob seinen Kopf. Er war ein Mann, der nur das Notwendigste sprach. „Die CAPE CANAVERAL”, sagte er. „Sie kommt.” Bullys Lächeln gefror zu einer starren Maske, die auch den letzten seiner vielen Freunde zu einer nachdenklichen Überlegung veranlaßt hätte. Bully nannte das „fotogen aussehen”.
    Die Geschwindigkeit, mit der der Drei-Mann-Zerstörer aus dem System verschwunden war, hatte Valmonze keine Zeit zum Zuschlagen gelassen. Zähneknirschend mußte er die Flüchtlinge ziehen lassen. Die CAPE CANAVERAL hatte das Kleinstraumschiff wieder in ihrem Hangar aufgenommen und war in zwei Transitionen im Solarsystem angekommen. Pincer schmerzte außer seinem gebrochenen Nasenbein vor allem der Verlust der Space-Jet. Die ERROR war ein wertvoller Besitz und sie in den Händen der Springer zu wissen, war nicht gerade angenehm. Da Pincers Bedarf an Raumfahrten jedoch ausreichend gedeckt war, trug er den Verlust mit Fassung. Wichtig war vor allem, daß sie ihr Leben gerettet hatten. Nach der zweiten Transition erschien Major Woodsworth in der Kabine und bedauerte, daß es zu dem Unfall gekommen war. „Wie geht es Ihnen?” fragte er. „Ausgezeichnet”, log Pincer. Er wußte, daß Woodsworth seine Lüge durchschaute, aber es machte ihm nichts aus. „Es wird Ihnen gleich noch viel besser gehen, wenn ich Ihnen sage, daß man einen gewaltigen Empfang für Sie vorbereitet hat”, sagte Woodsworth

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