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0104 - Wir und das Wachsfigurenkabinett

0104 - Wir und das Wachsfigurenkabinett

Titel: 0104 - Wir und das Wachsfigurenkabinett Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul Ernst Fackenheim
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Rover von der Times ein.
    »Sie war seine Verlobte.«
    »Arbeitete sie mit ihm zusammen?«
    »Nein.«
    »Warum hat man sie dann umgebracht?«
    »Wenn ich das wüsste, so hätte ich den Fäll gelöst und euch den nötigen Stoff für Schlagzeilen gegeben«, sagte ich trocken, »aber ihr könnt Folgendes zur Kenntnis nehmen: Jane Neal telefonierte mir heute und sagte, sie hätte einen Haufen Informationen, die den Mörder auf den Stuhl bringen würden. Wir verabredeten uns für sieben Uhr, und eine halbe Stunde zuvor wurde sie ermordet.«
    »Hat sie denn am Telefon gar nichts gesagt?«
    Die Boys hatten Notizblock und Bleistift gezückt und schrieben eifrig. Ein wilder Gedanke schoss mir durch den Kopf.
    »Sie hat mir genug gesagt, um mich in die Lage zu versetzen, den Mörder zu finden.«
    Phil gab mir einen Rippenstoß.
    »Bist du verrückt geworden?«, raunte er mir zu. Ich gab keine Antwort. Ich wusste genau, was ich getan hatte.
    »Wie kommt es, dass das FBI sich mit diesem Fall beschäftigt?«, fragte Quinn.
    »Rovelli war mein persönlicher Freund, und er war ein anständiger Kerl.«
    »Und bis jetzt kein Verdacht?«
    »Wenn ich einen hätte, so würden wir es nicht sagen. Sobald wir den oder die Mörder erwischt haben, werdet ihr es schon erfahren. Jetzt lasst uns in Ruhe.«
    Natürlich versuchten sie, noch etwas zu erfahren, aber wir ließen sie stehen.
    »Du bist wohl ganz von Gott verlassen«, schimpfte Phil als wir im Wagen saßen. »Weißt du, was du soeben getan hast?«
    »Natürlich. Ich habe dem Mörder einen Tipp gegeben.«
    »Dann wird es Zeit, dass du dir doch noch eine kugelsichere Weste kaufst. Wenn die Burschen das veröffentlichen, so kannst du dein Testament machen.«
    »Ich werde auch so mit ihnen fertig. Und ich glaube fest, es ist die einzige Manier, sie zu erwischen, wenn ich sie provoziere.«
    »Du hast herrliche Nerven«, meinte Phil kopfschüttelnd.
    Als ich am nächsten Morgen um 9 Uhr ins Büro kam, war bereits einige Male für mich angerufen worden. Der erste der Anrufer war ein Mr. Arthur Kemper, der uns schon seit einer Woche die Hölle heiß machte. Seine 17-jährige Tochter war verschwunden, und er behauptete, sie sei gekidnappt worden. Das war aus zwei Gründen Unsinn. Kidnapper wollen bei der Ausübung ihres Berufs was verdienen. Sie hätten also schon lange etwas hören lassen müssen. Außerdem ist Kidnapping seit dem Lindbergh-Gesetz eine unrentable und gefährliche Sache geworden. Wer riskiert schon gern seinen Hals? Zweitens hatte ich durch die Stadtpolizei die den Fall bearbeitete, die zuverlässige Information, das Mädchen habe einen Bräutigam, einen sehr anständigen Jungen, der aber Papa Kemper aus unerfindlichen Gründen unsympathisch sei. Es hatte einer Freundin gegenüber geäußert, es werde nach Louisiana, oder wenn es nicht anders ginge, nach Reno mit ihm ausrücken und sich dort trauen lassen. Meiner Ansicht nach wusste ihr Vater das ganz genau, wollte uns aber hinter ihm herhetzen, weil er glaubte, das FBI sei besonders geeignet dazu, ausgerissene Töchter aufzugreifen und wiederzubringen.
    Die anderen Anrufe waren von einem Mann gekommen, der sich geweigert hatte, seinen Namen zu nennen. Er hatte versprochen, sich noch einmal zu melden. Diesen Anruf wollte ich abwarten, und ich bat Phil, inzwischen mit der Sichtung der Papiere Rovellis zu beginnen.
    »Komm bald nach«, mahnte er. »Ich will diese Höllenarbeit nicht allein machen.«
    »Keine Angst. In spätestens einer Stunde bin ich da.«
    Zu meinem Schrecken erschien kurz darauf Mr. Kemper höchstpersönlich. Ich würde ihn gar nicht empfangen haben, aber auch das FBI hat Rücksichten zu nehmen. Mr. Kempers Bruder saß in Stadtrat, und er selbst war einer der besten Steuerzahler von New-York, und das will schon etwas heißen. Ich bot ihm einen Stuhl an und hörte geduldig zu, als er all das Zeug erzählte, das ich schon ein paar Mal gehört hatte.
    Er war noch in bestem Zug, als das Telefon sich meldete.
    »Ihr Anruf«,meldete die Vermittlung, und dann vernahm ich eine aufgeregte Stimme.
    »Sind Sie Mr. Cotton?«
    »Ja, wer sind Sie und was wollen Sie?«
    »Ich werde keinen Namen nennen, aber was ich Ihnen zu sagen habe, ist wichtig. Ich bin einer der Boys, die dabei waren, als sie das Großmaul im Palmtree fertig machten. Ich hätte Ihnen schon dort gerne etwas gesagt, aber es gab zu viele Ohren. Wenn Sie etwas über Pete Rovellis Mörder erfahren wollen, so suchen Sie Fred Norris. Pete erwischte ihn, als er

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