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0106 - Der Götze von Passa

Titel: 0106 - Der Götze von Passa Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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der Evergreen schon vor der Glaswand des Waldes, hoch aufgerichtet, die vier Arme zur Balance ausgebreitet. Ron beobachtete ihn. Ein Schauder kroch ihm über den Rücken. Er sah den mächtigen, kugeligen Wurmkopf mit den dunklen, zuckenden Öffnungen, der den gewaltigen Körper krönte. Er sah den geschmeidigen, schillernden Schlangenleib darunter, dessen Haut in metallischem Grün glänzte, mit hellen Flecken von Rot, Gelb und Blau durchsetzt. Die Arme verhielten reglos. Die vier dünnen, langen Finger, in denen jeder Arm endete, waren weit gespreizt.
    Der Körper verjüngte sich nach unten. Aber selbst dort, wo er auf dem Boden ruhte, mit dem dünnen Ende sich selbst stützend, war er noch von der gleichen herrlichen Buntheit wie oben. Und jetzt auf einmal spürte Ron auch den unbeschreiblichen Duft, der von dem fremden Wesen ausging, als Wohlgeruch, wie ihn die Galaxis sonst nicht kannte. Jetzt, da der Gegner aufgetaucht war, kehrte Rons kühle Ruhe zurück. Die Hand glitt zum Gürtel hinunter und holte die Waffe herauf. Vorsichtig, damit keine rasche Bewegung den Evergreen erschreckte, legte Ron den Lauf auf die Fensterkante, duckte sich und zielte sorgfältig. Hinter ihm stieß Lofty einen sorgenvollen, ängstlichen Seufzer aus. Ron drückte ab.
    Für den Bruchteil einer Sekunde summte die Waffe hell auf. Aber kein Feuerstrahl war zu sehen, und der Evergreen drüben am Waldrand rührte sich nicht einmal. Lofty gab voller Entsetzen ein grunzendes Geräusch von sich. Ron richtete sich wieder auf.
    „In Ordnung, Larry”, sagte er ruhig. „Sieh dich um! Wir bleiben eine Weile hier liegen.” In diesem Augenblick setzte der Evergreen sich in Bewegung. Plötzlich schoß sein langer mächtiger Körper einen Meter weit in die Höhe, und als er wieder aufsetzte, mit dem dünnen, elastischen Schwanzende den Aufprall abfangend, da war er drei Meter nähergekommen. Er setzte sofort zum zweiten Sprung an. Lofty geriet in Bewegung. „Schießen Sie doch!” schrie er. „Nehmen Sie eine andere Waffe! Er wird uns umbringen!” Ron nahm den Mann bei der Schulter, ohne sich umzuwenden, und zog ihn näher zum Fenster. „Nur mit der Ruhe”, sagte er. „Es wird gar nichts passieren.” Er spürte, daß Lofty zitterte. Larry Randall hatte seinen Platz hinter dem Steuer inzwischen aufgegeben und war zum Fenster gerückt. Mit Interesse verfolgte er die eleganten Sprünge, mit denen der Evergreen näher kam. Er kam bis auf fünf Meter an den Gleiter heran. Dann knickte sein Körper plötzlich oberhalb des höheren Armpaares ein. Mehr als zwei Drittel des Schlangenleibes ringelten sich am Boden, der Rest jedoch stand bewegungslos aufrecht, und ein paar von den zuckenden, dunklen Öffnungen im kugelrunden Kopf des fremden Wesens waren auf das Fahrzeug gerichtet.
    „Mein Gott”, stammelte Lofty, „so legen sie sich hin, wenn sie sich mit uns unterhalten wollen. Er will mit uns sprechen! Wie haben Sie das fertiggebracht, Landry?” Ron ließ die Tür zur Seite rollen. Er hatte die merkwürdige Waffe, die scheinbar keinen Schuß zuwege gebracht hatte, längst wieder in den Gürtel geschoben. Er stieg aus, ging auf den Evergreen zu und blieb dicht vor ihm stehen. Lofty betrachtete die Szene mit großen, runden Augen. „Das... Das sollte er nicht tun”, stotterte er.
    „Er weiß doch nicht, ob...” Auch Larry Randall stieg aus. Mit der rechten Hand trug er ein kleines Gerät, auf dessen Oberseite zwei kleine Mikrophone festgeklemmt waren. Lofty kannte diese Sorte von Kasten. Es waren Transecs, jene Wundergeräte, die eine fremde Sprache tausendmal rascher lernen konnten als der sprachbegabteste Mensch. Larry zeigte vor dem Evergreen ebenso wenig Respekt wie Ron Landry. Er stellte den Transec mitten vor ihm auf den Boden, löste eines der beiden Mikrophone aus der Halteklammer und hielt es an einer langen, dünnen Leitung dicht vor den Wurmkopf. Ron nahm das andere Mikrophon zur Hand. Lofty wurde neugierig, vergaß seine Furcht und kam aus dem Gleiter geklettert. „Wir grüßen dich”, sagte Ron in seih Mikrophon. Der Evergreen gab ein summendes, singendes Geräusch von sich. Mittendrin war ein einziger, schmatzender Laut, der einzige Konsonant, den die Gegenrede enthielt. Sofort darauf meldete sich der Transec-Lautsprecher und verkündete: „O nein, heute nicht. Ich muß bald wieder nach Hause.” Ron sah zuerst das Mikrophon an und dann den Evergreen. „Wir freuen uns, dir hier zu begegnen”, versicherte Ron. Und der

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