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0106 - Der Götze von Passa

Titel: 0106 - Der Götze von Passa Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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meinen: Die Glaswälder sind die Heimat der Evergreens, sie können sich darin bewegen. Unsere Leute aber nicht. Gut, das klingt einleuchtend.
    Ich würde es Ihnen aufs Wort glauben. Warum haben die ändern Sie ausgelacht?” „Bleiben wir bei dem Beispiel”, schlug Lofty vor. „Sie dachten, der Haifisch würde sie angreifen, und dabei bekämen sie ihre Chance.” „Das ist aber falsch, wie?” Lofty nickte eifrig. „Natürlich. Die Evergreens greifen nur an, wenn sie ihrer Sache völlig sicher sind. Ich habe noch nie in meinem Leben einen Evergreen gesehen, der bereit gewesen wäre, auch nur das kleinste Risiko einzugehen - egal in welcher Sache. Wenn ihnen die Expedition also zu stark vorkommt, werden sie sie einfach durch die Wälder rennen lassen, bis die Leute genug haben und von selbst wieder nach Hause gehen.” Ron dachte eine Weile darüber nach. „Würden Sie mit uns beiden in die Glaswälder gehen, Lofty?” fragte er schließlich. Lofty sah vor sich hin und antwortete schließlich: „Sie machen mir einen vernünftigen Eindruck. Ja, mit Ihnen würde ich gehen.” In diesem Augenblick fuhr Froyd Coleman plötzlich in die Höhe. Er hob den linken Arm und deutete mit der rechten Hand auf das kleine Gerät, das er am Gelenk trug. Ron nickte ihm zu. Er hatte das leise Summen des Empfängers gehört. Froyd hob den linken Arm in Kopfhöhe und meldete sich. Die Stimme von der anderen Seite her war so schwach und undeutlich, daß Ron sie nicht verstehen konnte. Er sah aber, wie Froyds Mund plötzlich schmal wurde und seine Stirn Falten bekam. Froyd sagte nur wenige Worte. Das Wichtigste hatte offenbar der Mann am anderen Ende zu berichten. Froyd ließ den Arm schließlich sinken und sah die drei Männer der Reihe nach an. „Die Evergreens scheinen ihrer Sache ziemlich rasch sicher geworden zu sein”, sagte er bitter. „Was heißt das?” fragte Ron scharf. „Das heißt”, antwortete Froyd mit schwerer Stimme, „daß von einhundertundzwanzig Mann, die wir ausgeschickt haben, gerade noch fünfzehn am Leben sind - und die befinden sich allerdings auf der Flucht zurück nach Modessa!” Die Evergreens hatten sich einer denkbar einfachen Methode bedient: Sie hatten die Expedition aufgesplittert, indem sie eine Reihe von Spuren machten, deren jeder eine andere Gruppe folgte. Schließlich war jeder der zehn Gleiter, mit zwölf Leuten bemannt, auf sich selbst angewiesen gewesen. Wie die drei Überlebenden eines Gleiters berichteten, hatten sich die Evergreens in dem Augenblick auf die Mannschaft gestürzt, als der Gleiter aufsetzte und die Leute ausstiegen. Sie hatten nicht an einen Überfall gedacht und die Läufe ihrer Waffen zu spät nach oben bekommen, um am Ausgang des Kampfes noch etwas Wesentliches zu ändern. Die Evergreens hatten etwa zu zweihundert angegriffen. Sie mußten mit unvorstellbarer Geschwindigkeit von allen Seiten herbeigeeilt sein, denn der Pilot hatte, als er sich den Landeplatz aussuchte, nirgendwo eine Spur von ihnen sehen können. In dem Durcheinander des blutigen Kampfes war es den drei Berichterstattern gelungen, sich durch das Dickicht des Glaswaldes davonzuschleichen. Es entgingen den Evergreens jedoch nicht nur die drei Überlebenden des einen Gleiters, sondern außerdem noch ein vollbesetzter anderer Gleiter, dessen Pilot zu vorsichtig gewesen war, als daß er irgendwo im Wald eine Landung versucht hätte. Die drei Entkommenen hatten das Fahrzeug mehrmals aus der Ferne zu Gesicht bekommen, bevor er schließlich in so geringer Entfernung auftauchte, daß sie sich bemerkbar machen konnten. Der Gleiter kam so tief herunter, daß die drei Erschöpften an einem Seil in die Höhe gezogen werden konnten. Zwei von ihnen fielen in Ohnmacht, sobald sie sich in Sicherheit wußten, der dritte erzählte, so gut er noch reden konnte, von dem schrecklichen Schicksal seiner Gruppe. Der Pilot des letzten unversehrten Fahrzeuges mußte ein äußerst umsichtiger Mann gewesen sein.
    Er nahm den Schreckensbericht nicht zum Anlaß, nun auf dem schnellsten Weg den Wald zu verlassen und in die Sicherheit der Stadt zurückzukehren. Obwohl er wußte, daß der geringste Motordefekt ihn und seine Leute zu hilflosen Opfern der Evergreens machen würde, durchsuchte er den Wald nach den anderen Gruppen. Er hatte schon seit einiger Zeit keine Funkverbindung mehr mit ihnen und war, bevor er die drei Überlebenden aufnahm, der Ansicht gewesen, daß die Fahrzeuge gelandet und die Besatzungen ausgestiegen seien,

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