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0107 - Das blaue System

Titel: 0107 - Das blaue System Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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die Akonen noch immer glauben mochten, sie wären die grenzenlos Überlegenen. In dieser Hinsicht hatten sie sich wahrscheinlich getäuscht. Terra war drauf und dran, seine Söhne in den Raum zu schicken. Einige davon standen bereits dicht vor den Grenzen des Akonenreiches und - sie kamen mit einem Linearschlachtschiff, dessen Besatzung allein ausreichte, dieses System zu vernichten. Ich wagte es, für einen Augenblick die Augen zu öffnen. Rhodan zog eben die Tür hinter sich zu. Sein Lächeln war undefinierbar. „Du wirst sie doch nicht wirklich angreifen?” flüsterte ich. „Sie erhalten eine kleine Lehre”, lenkte er ab. „In einigen Stunden kommen die Ärzte an, vielleicht schon früher. Bereite dich darauf vor. Der Obmann ist gewissermaßen der Chef des Regierenden Rates. Man ist nervös geworden.” „Jetzt schon, Sir?” meinte Tama Yokida zögernd.
    „Man hat uns in der Hand”, warf ich hastig ein. „Beim ersten Schuß aus einem terranischen Strahlgeschütz sind wir erledigt.” „Dessen bin ich nicht so sicher”, wies er mich ab. „Spiele du deine Rolle, und wir werden beim ersten Schuß an Bord der IRONDUKE sein. Wenn man schon fremde Staatsmänner mit Waffengewalt entführt, so sollte man es unauffälliger tun. Das hätte die Solare Abwehr auf alle Fälle besser gemacht.” Er lachte plötzlich, und da wußte ich, daß er die Sache nicht gar zu tragisch nahm. Dennoch hätte ich jetzt nicht in der Haut der Akonen stecken mögen, immer vorausgesetzt, es gelang, den Energieschirm aufzureißen.
    War das nicht möglich, würde Rhodan nämlich das Lachen vergehen. Er traute seinen Männern ja wieder einmal sehr viel zu, dieser unverbesserliche Barbar! Wenn Oberst Jefe Claudrin den geringsten Fehler machte, würden die Akonen die Lage beherrschen. Es kam jetzt alles auf diesen Epsalgeborenen an. Ich spielte weiterhin den kranken Mann, eine höchst unwürdige Rolle für den Imperator eines riesigen Sternenreiches! Als Rhodan meine Wange tätschelte, wußte ich, wie unverschämt er in diesem Augenblick grinste. „Du bist doch ein armer Hund, Imperator! Die Akonen würden dich am liebsten ins nächste Gefängnis stecken.
    Wegen Amtsanmaßung, Aufruhr, oder was weiß ich. Auf alle Fälle aber wegen staatsfeindlicher Umtriebe im akonischen Kolonialgebiet des Kugelsternhaufens M13!” Sie war zurückgekommen, um zu retten, was noch zu retten war.
    Dabei nahm ich an, daß Auris von Las-Too'r mit ihrer Meinung allein stand. Sie war schön und klug, was ich an ihr ganz besonders schätzte. Vielleicht war es auch ihre Wissenschaft, die ihr eingegeben hatte, die Situation einmal von unserer Warte aus zu überdenken. Sie hatte sich den beiden Ärzten angeschlossen, die den Auftrag hatten, mich „wieder auf die Beine” zu bringen.
    Vorerst dachte ich nicht daran, meine Schauspielerei aufzugeben.
    Rhodan unterstützte mich bei der Durchführung dieser Verzögerungstaktik, indem er alle Augenblicke etwas an der medizinischen Ausrüstung der Ärzte auszusetzen hatte. So hatte er sich energisch gegen die beabsichtigte hypno-mechanische Therapie verwahrt; immer mit der Begründung, mein „degeneriertes” Kolonisten-Gehirn vertrüge das nicht. Auf solche Weise hatten wir bereits zwölf Stunden herausgeschunden, aber die fieberhaft erwartete IRONDUKE war noch immer nicht da!
    Wenigstens hatten sich die an Bord anwesenden Telepathen noch nicht gemeldet, so angestrengt Rhodan mit seinen schwachen Parasinnen auch lauschte. Die Situation war gefährlich geworden.
    Einer der Mediziner hatte schon voller Empörung seine sofortige Abreise angedroht, falls man ihm weiterhin die von ihm für richtig gehaltenen Maßnahmen verweigern würde. Natürlich durfte ich es nicht auf eine zu gründliche Untersuchung ankommen lassen.
    Rhodan spielte den vielbeschäftigten Staatsmann. Im Zeitraum von nur zwölf Stunden hatte er sage und schreibe sieben Konferenzen abgehalten. Dabei war uns klargeworden, was der Sinn der Entführung war. Die Akonen verlangten die genauen Konstruktionsunterlagen des terranischen Lineartriebwerks und ein verwendungsreifes Aggregat zum Zwecke der Überprüfung. Mehr wollten sie eigentlich nicht, aber Rhodan hatte sich sehr erbost gezeigt, zumal sein ständiger Verhandlungspartner hartnäckig behauptete, die durch Rhodans Versuchsflug verletzten Staatsgrenzen des Akonenreiches berechtigten ihn, Lempart von Fere-Khar, zur Forderung eines auszuhandelnden Entgeltes. Die beiden Überfälle auf Terra und das

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