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0107 - Das blaue System

Titel: 0107 - Das blaue System Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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verstandener Befehl ... ein kleiner Irrtum ... Ich verließ die Funkzentrale und ging zu Rhodan hinüber. Die IRONDUKE stand auf einer engen Kreisbahn über dem fünften Planeten. Rhodan saß in seinem hochlehnigen Sitz und schaute konzentriert zu den riesigen Bildschirmen der Panoramagalerie hinauf. Auris von Las-Too'r wurde von den weiblichen Mitgliedern des Mutantenkorps betreut. Die terranischen Offiziere salutierten. Ich fühlte mich müde und wie ausgebrannt. Die vergangenen Stunden hatten uns höchste Strapazen gebracht. Stumm schaute ich auf die Bildschirme. Es geschah nichts! Die sicherlich vorhandenen Bodenfestungen erhielten offenbar keine Feuererlaubnis. Bisher waren noch keine Akonen zu Schaden gekommen, bis auf jene wenigen, die auf Befehl der akonischen Regierung zu einem Selbstmordflug aufgebrochen waren. Die Raumstationen waren leer gewesen, was uns die immer wieder aufgefangenen Strukturechos aktivierter Transmitter bewiesen hatten. Wenn es aber jetzt erneut zu Feindseligkeiten kam, dann explodierten nicht nur große Materialmengen, sondern mächtige Planeten und Monde. Ich suchte Rhodans Augen. Lange sahen wir uns an, bis er plötzlich lächelte. Auris war hinter uns erschienen. Ihr Gesicht war tränenüberströmt. „Wir hätten Euch töten können”, stammelte sie in dem Versuch, uns umstimmen zu wollen. Ich mußte ihr erst erklären, daß es hier nichts umzustimmen gab, denn wir dachten nicht daran, die Welten selbst anzugreifen. In der Galaxis gab es aber sicherlich genügend Intelligenzwesen, die in unserer Situation nicht darauf verzichtet hätten, einen nicht zu unterschätzenden Gegner endgültig auszuschalten. Rhodan sprach ruhig und akzentuiert. Er sagte kein Wort zuviel. „Auris von Las-Too'r - dankt dem Schöpfer, daß sich Euer Obmann nicht dazu hinreißen ließ, Atlan und mich zu töten. In dem Falle gäbe es jetzt kein Akonenreich mehr! Ein Offizier wird Euch mit einem Beiboot zum fünften Planeten bringen. Ich fordere die Kapitulation. Richtet den Mitgliedern des Regierenden Rates aus, ich würde mich damit zufrieden geben, die Quelle Eurer maßlosen Überheblichkeit zerstört zu haben - nämlich die fliegenden Kraftwerke. Ich fordere die Zusicherung, von Euch niemals mehr aus dem Hinterhalt angegriffen zu werden. Ferner verlange ich einen freien, uneingeschränkten Handelsverkehr zwischen den Systemen und dazu die Konstruktionsunterlagen über das akonische Lineartriebwerk. Das wäre alles. Ihr startet in zehn Minuten.” Sie richtete sich hoch auf und blickte auf den sitzenden Terraner hinab. Er hatte den Spieß umgedreht. Jetzt forderte er die Unterlagen für ein Hyperaggregat, das in seinem konstruktiven Aufwand erheblich einfacher war als die terranische Ausführung.
    Auris konnte sogar lächeln. Wahrscheinlich fühlte sie das Tragikomische der Situation. „Ist das alles, Euer Exzellenz?” Er nickte nur, und sie ging. Ihr Begleiter war Major Hunts Krefenbac, der Erste Offizier der IRONDUKE. Er flog das Mädchen mit einer Space-Jet zum fünften Planeten.
    Wir warteten sieben Stunden, die ich zu einem ausgiebigen Schlaf benutzte. Die akonische Regierung hatte um einen Waffenstillstand gebeten. Ich hatte unterdessen in meiner Eigenschaft als Imperator des Arkonidenreiches meine Forderungen nachgereicht. Ich verlangte die politische Anerkennung des Reiches, die offizielle Bestätigung meines Ranges und eine endgültige Verzichterklärung auf die ohnehin illusorisch gewordenen Machtansprüche der Akonen. Dazu forderte ich ebenfalls die Unterlagen über das akonische Lineartriebwerk an. Rhodan hatte mich stirnrunzelnd angesehen, schließlich aber doch nichts gesagt. Nur Oberst Claudrin hatte mich breit angelacht. Er hatte verstanden! Warum sollten nur die Terraner diese wundervollen Überlichtaggregate besitzen? Ich war davon überzeugt, die Bandstraßen auf Arkon III rasch umschalten zu können. Wenig später meldete sich Krefenbac über Bildfunk. Er übermittelte die Stellungnahme des Regierenden Rates. Man war mit allen Bedingungen einverstanden - nur wollte man das Lineartriebwerk nicht herausgeben. Wir lehnten eisig ab und stellten ein Ultimatum von drei Stunden, Terrazeit. Kurz vor Ablauf der Frist kam die Zusage. Unsere Bedingungen waren angenommen worden. Vier bevollmächtigte Mitglieder des Rates erschienen wenig später mit der terranischen Space-Jet. Rhodan und ich empfingen sie mit kühler Höflichkeit. Niemals zuvor hatte ich so verstörte und gebrochene Abgeordnete

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