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0107 - Das blaue System

Titel: 0107 - Das blaue System Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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zu fordern, Entarteter. Ihr Kolonisten untersteht noch immer der Befehlsgewalt des Regierenden Rates, auch wenn ihr es für einige Zeit verstanden habt, unserer Gesetzgebung zu entgehen. Euer angemaßter Rang ist uns nebensächlich.” Ich hörte Rhodan deutlich schlucken. Das war eine bittere Medizin für meinen arkonidischen Stolz gewesen.
    Rhodan wurde also als fremdes Staatsoberhaupt in etwa respektiert, während ich nicht mehr war als ein Nachkomme von entarteten Kolonisten. Ich beherrschte mich nur mühevoll. „Ich bitte Euch, mir zu folgen”, sagte der Erste Obmann des Rates.
    Wahrscheinlich hatte er alle Befugnisse erhalten, mit uns zu verhandeln. Mit Perry Rhodan! gab mein Extrahirn mit lakonischer Kürze durch. Tama Yokida, mittlerweile erwacht, hatte die Diskussion verstanden. Sein ausdrucksloses Gesicht reizte mich noch. mehr. Ich bildete mir ein, ihn mit dunklen Augen lachen zu sehen. Rhodan blinzelte mir zu. Er folgte dem alten Akonen und ging an den beiden anderen Vertretern dieses Volkes vorbei, als bestünden sie aus Luft. Für mich war es sinnlos geworden, seine Haltung nachzuahmen. In diesen Augenblicken verstand ich, wie richtig Perry mit seinen vorsorglichen Alarmbefehlen gehandelt hatte. Wir durchschritten den transparenten Durchgang, der uns vom Vakuum des Raumes abschirmte. Trotzdem war es sehr kalt geworden. So war ich froh, als vor uns das offenstehende Stahlschott einer Luftschleuse auftauchte. Verwundert stellte ich fest, daß außer den drei Akonen und den Begleitrobotern kein Lebewesen zu erblicken war. Sollte diese riesige Kraftstation etwa unbemannt sein? Diese Möglichkeit bestand. Ich begann schon wieder zu überlegen. Unter Umständen hatte man die drei Akonen lediglich wegen unserer überraschenden Ankunft geschickt?
    Somit war auch erklärt, wieso der wahrscheinlich höchste Beamte des Akonenreiches persönlich erschienen war. Ich war nunmehr fest der Meinung, daß Rhodans Kriegserklärung wie eine Bombe eingeschlagen hatte. Wahrscheinlich war man davon überzeugt gewesen, der Solare Administrator werde niemals einen derartigen Schritt riskieren. Wir durchschritten die Schleuse nach dem Druckausgleich. Dahinter begann ein Antigravlift, wie er auch auf meinen Heimatwelten üblich war. So sehr konnte sich die akonische Technik auch nicht verändert haben. Schließlich hatten meine Vorfahren vor zwanzigtausend Jahren alles mitgenommen, was die Stammväter jemals entdeckt und entwickelt hatten. Wenn aber eine bestimmte Sache einmal ausgereift ist, wird man sie nicht mehr verändern. Ich vernahm sofort das gedämpfte Brummen vieler Maschinen. Also doch eine Kraftstation!
    Als wir tief im Hohlraum des Kugelkörpers angekommen waren, steigerte sich das Arbeitsgeräusch zu einem monotonen Brausen.
    Ich blickte verstohlen auf die Uhr und sprach dann hastig den Mutanten an: „Wie lange braucht die IRONDUKE für den Flug?” „Etwa elf Stunden”, flüsterte Tama rasch. Er hatte verstanden.
    Für mich stand es von da an fest, daß wir Zeit gewinnen mußten.
    Unter keinen Umständen durften wir vor dem Erscheinen des terranischen Linearschlachtschiffes dieses tief im Raum stationierte Kraftwerk verlassen. Wenn es überhaupt noch eine Rettung gab, dann nur, wenn Rhodans Mutanten Gelegenheit fanden, uns an einem möglichst menschenleeren Ort anzutreffen.
    Mein Logiksektor vermittelte mir die einzig richtige Eingebung.
    Ich mußte „transportunfähig” sein! Auch wenn man mir als „Entarteten” und Aufrührer mit einem angemaßten Herrschertitel ansah, konnte man doch nicht umhin, meine Person zu beachten.
    Schließlich verfügte ich eben doch über gewaltige Machtmittel.
    Außerdem würde Rhodan die Sachlage erfassen und verlangen, auf mich Rücksicht zu nehmen. Ich begann zu taumeln, umklammerte meinen Schädel mit beiden Händen und ging anschließend stöhnend zu Boden. Tama schrie, Rhodan fuhr herum. Ich konnte ihm noch einen bedeutsamen Blick zuwerfen, den er vorerst aber nicht richtig deutete. Echte Besorgnis zeichnete sich in seinem Gesicht ab, als er sich über mich beugte.
    Die drei Akonen hinter uns waren in Aufregung geraten. Die blitzschnell in Schußstellung geglittenen Waffen der Roboter winkten bedrohlich. „Hier bleiben, bis Schiff kommt”, flüsterte ich hastig. Jetzt hatte Rhodan die Lage erfaßt! Er begann prompt zu schauspielern, und ich wurde besinnungslos. „Der Imperator benötigt ärztliche Hilfe”, hörte ich Perry sagen. „Gibt es hier eine Klinik?” Ich

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