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0107 - Die Bestie von Manhattan

0107 - Die Bestie von Manhattan

Titel: 0107 - Die Bestie von Manhattan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Bestie von Manhattan
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Zerreißen gespannt. Ben zitterte wieder. Lorry hatte die Stirn gerunzelt. In seinem Gesicht stand ein Ausdruck wie: aber! Man kann uns doch jetzt nicht stören!
    George huschte zur Tür. Er drehte leise und geräuschlos den Schlüssel um. Dann nickte er Mart zu.
    George presste sich mit dem Rücken an die Wand.
    »Come in!«, rief Mart.
    Auch seine Stimme klang nicht echt.
    Die Tür ging auf.
    »Was waren denn das für eigenartige Geräu…«, sagte ein junger Mann mit den Büro-Ärmelschonern, die manche Clerks tragen.
    Weiter kam er nicht. Denn George Andrew hatte ihn von hinten niedergeschlagen.
    Mit dem Fuß schob er die leblose Gestalt von der Tür weg, schloss die Tür und drehte den Schlüssel wieder um.
    »Los!«, kommandierte er. »Beeilt euch!«
    Sie machten sich wieder an die Arbeit.
    »Mart! Hilf ihnen, damit es schneller geht! Auf die beiden Burschen hier kann ich selbst aufpassen.«
    Mart Stopkins steckte seine Pistole ein und machte sich an die Arbeit, Lohntüten auszukippen. Den mühsam verdienten Lohn einiger Hundert Stahlarbeiter und Angestellter wollten sich ein paar Gangster in ein paar Minuten besorgen. Ihre Rechnung war so falsch, wie jede dieser Rechnungen noch falsch war.
    ***
    Wir standen im Treppenhaus hinter dem Café. Es hatte uns einige Mühe gekostet, ein paar ältere Damen zu beruhigen, die im Café gesessen hatten, als die vier Gangster hindurchstürmten.
    Der Besitzer war vor Schreck mit dem Ellenbogen in eine Torte gefallen. Er beklagte jammernd sein Missgeschick, bis ihm ein Kollege, dem wahrscheinlich das laute Winseln auf die Nerven ging, anfuhr: »Halten Sie doch den Mund! Freuen Sie sich, dass man Ihnen nicht die Kasse genommen und eine Kugel in den Schädel gejagt hat! Die Torte lässt sich doch wohl verschmerzen!«
    Der Besitzer verzog sein Gesicht. Die Gefahr, der er aus wer weiß, welchen Gründen entronnen war, schien ihm erst jetzt bewusst zu werden. Er wankte und ließ sich auf den nächsten Stuhl fallen.
    Wir gingen durch die Tür, durch die auch die Gangster das Café fluchtartig verlassen hatten.
    Man stieß auf'das Ende des Flures. Genau gegenüber war noch eine Tür. Links aber begann das Treppenhaus.
    »Ich möchte wissen, was das bedeuten soll«, murmelte ich.
    »Ich auch«, sagte eine bekannte Stimme hinter mir.
    Ich drehte mich um.
    Es war Phil. Er grinste breit.
    »Ich habe Andrews Wohnung durchsucht und zwei Mann vom Bereitschaftsdienst hineingesetzt. Sollte er so leichtsinnig sein, jemals wieder nach Hause zu kommen, wird er sich über das Empfangskomitee freuen.«
    »Irgendetwas in seiner Wohnung gefunden?«
    Phil nickte schweigend. Er zog einen zerknüllten Zettel aus der Hosentasche, glättete ihn und hielt ihn mir hin.
    »Drei Stenotypistinnen, Linda, zwei Buchhalter. Nebenan der Boss«, stand darauf gekritzelt. »Oben nur drei.«
    »Das bezieht sich zweifellos auf den Überfall«, sagte ich. »Nur was der letzte Satz bedeuten soll, ist sehr schleierhaft. Na, wir können uns später den Kopf darüber zerbrechen. Im Augenblick müssen wir das Rätsel lösen: Was bezweckten die Gangster mit dem Überfall auf das Café, wenn sie doch nichts mitnahmen, obgleich sie doch genug Zeit dazu gehabt hätten? Niemand, der gerade im Café war, hätte ihnen ernstlichen Widerstand leisten können. Außerdem erhebt sich die Frage: Warum sind sie überhaupt noch im Gebäude?«
    »Aus Spaß bestimmt nicht.«
    »Nein, du kluges Kind«, grinste ich. »Aber warum sonst?«
    Phil zuckte die Achseln.
    Ich brannte mir eine Zigarette an und sah dem Rauch nach.
    »Im Grunde«, sagte ich, »gibt es nur zwei Erklärungen. Entweder konnten sie nicht mehr hinaus…«
    »Das ist ausgeschlossen«, sagte Phil. »Der Überfall auf das Versicherungsbüro wurde von dem Chef erst entdeckt, als er zur Mittagspause weg wollte. Zu der Zeit lagen die Angestellten bereits vier Minuten bewusstlos. Wir wissen ja, wann die Gangster kamen. Bis wir den Anruf hatten, verging noch einmal eine Minute. Bis wir hier eintrafen, vergingen noch einmal drei Minuten. Das macht zusammen genau acht Minuten. In der Zeit hätten sie das Gebäude dreimal verlassen können.«
    »Richtig«, nickte ich. »Und da diese Erklärung für ihre noch andauernde Anwesenheit im Gebäude ausscheidet, bleibt nur noch eine übrig.«
    »Und zwar?«
    »Sie wollen aus irgendeinem Grund noch nicht hinaus.«
    »Das ist klar. Aber warum wollen sie nicht hinaus?«
    Ich zuckte die Achseln.
    »Das interessiert mich im Augenblick gar nicht

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