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0107 - Die Bestie von Manhattan

0107 - Die Bestie von Manhattan

Titel: 0107 - Die Bestie von Manhattan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Bestie von Manhattan
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tief eingewurzelt bei manchen Leuten die Angst vor dem berüchtigten ›Dritten Grad‹ ist, sah ich bei Holloway.
    Er fiel fast vom Stuhl, so fuhr er zusammen, als ich meine dumpfe und völlig inhaltlose Drohung aussprach.
    »Nein!«, wimmerte er. »Nein! Ich sage Ihnen alles!«
    »Dann los!«, forderte ich. »Wie heißt der Chef der Bande, für die Stopkins arbeitet?«
    »George Andrew.«
    Ich machte mir eine kurze Notiz.
    »Wie heißen die anderen Mitglieder?«
    »Ich weiß es nicht. Ich weiß es wirklich nicht. Mart sprach nur mal von einem Lorry. Der soll ein bisschen beschränkt sein.«
    Eine entsprechende Notiz kam auf meinen Zettel. Innerlich triumphierte ich, während ich mir nach außen hin Mühe gab, nicht mit der Wimper zu zucken. Wenn einer erst einmal den Mund aufgemacht hat, dann ist es nicht allzu schwer, alles aus ihm herauszuholen, was er überhaupt weiß.
    »Wie viel Mann hat die Bande?«
    »Nicht viel. Vier mit dem Chef.«
    Also genau so viel, wie in der Zahlstelle der Versicherung in Erscheinung getreten waren. Abgesehen von dem Nachzügler, der nur die Beute holen musste.
    Ich stand auf. Mit diesem grandiosen Bluff war ich ein schönes Stück weiter gekommen. Ich setzte mich auf seinen Schreibtisch und zog mir das Telefon heran. Mit raschen Griffen hatte ich das FBI gewählt und verlangte die Funkleitstelle.
    »Funkleitstelle«, sagte die ruhige Stimme eines Kollegen nach einer kurzen Weile. »Wer spricht?«
    »Cotton. Versuchen Sie, ob Sie eine Verbindung mit meinem Jaguar herstellen können. Phil ist mit dem Schlitten unterwegs.«
    »Okay. Bleiben Sie in der Leitung.«
    Es dauerte nicht allzu lange, da hörte ich Phils Stimme.
    »Jerry? Was ist los?«
    »Du brauchst nicht mehr zu suchen, Phil. Ich kenne den Namen des richtigen George. George Andrew heißt er. Rück ihm auf die Bude, aber gleich mit Haussuchung und allem Drum und Dran.«
    »Okay, Jerry. Ich komme gerade vom Richter. Einen Blanko-Haft- und Haussuchungsbefehl habe ich in der Tasche.«
    »Okay. Ich bin in einer halben Stunde wieder im Harriet Building zu erreichen.«
    »Wo steckst du denn jetzt?«
    Ich grinste.
    »Bei unserem verehrten Mister Holloway. Er ist gerade im Begriff, vernünftig zu werden. Eigentlich schade, ich hätte ihn gern ein bisschen durch die Mangel gedreht.«
    Der letzte Satz war natürlich wieder völliger Blödsinn. Aber er war vielleicht geeignet, Holloways Angst schön in Form zu halten und damit seine Redelust zu steigern.
    Ich legte den Hörer auf, nachdem ich mich von Phil verabschiedet hatte, und wandte mich wieder an den Auto-Hehler.
    »Sie geben also zu, dass Sie laufend gestohlene Wagen aufgekauft haben?«, fragte ich.
    »Ja«, sagte er schlotternd. »Ja, ich geb’s zu! Ich will nicht von euch durch die Mangel gedreht werden! Ich will nicht!«
    »Schade, dass Sie auf einmal so geständnisfreudig sind«, meinte ich mit der Miene eines Menschenfressers. »Okay, kommen Sie mit!«
    Er stand torkelnd auf. Plötzlich wollte er eine schnelle Bewegung manchen. Bevor er die Hand auch nur am Jackett hatte, lag meine Kanone schon sicher und schwer in meiner Hand.
    »Wo wollen Sie die Kugel hinhaben, Holloway?«, fragte ich grinsend.
    Da gab er es auf.
    »Übrigens haben wir Miss Lorcin gefunden«, bluffte ich wie nebensächlich. »Diese Geschichte wird Ihnen noch verdammt leidtun…«
    Er stand, als hätte er einen Schlag bekommen. Dann taumelte er und schrie mit sich überschlagender Stimme: »Ich will nicht auf den elektrischen Stuhl! Ich will nicht brennen! Ich will - nicht brennen!«
    »Wann haben Sie sie umgebracht?«, warf ich scharf hin.
    »Heute Vormittag!«, schluchzte er. »Sie… sie hatte doch was gemerkt mit den Wagen! Was sollte ich denn tun?«
    Er wimmerte, stöhnte, schrie und winselte weiter. Aber vor Angst konnte er nicht einmal mehr gehen. Ich packte ihn am Jackenkragen und schleifte ihn hinter mir her.
    Ich stieß ihn in den Dienstwagen, klopfte ihn ab und nahm ihm eine Kanone aus der Tasche. Er winselte ununterbrochen. Mir war zum Speien elend. Wegen eines solchen Banditen hatte ein Mädchen wie Miss Lorcin sterben müssen…
    ***
    »Wir haben eine hübsche Neuigkeit«, sagte einer der Kollegen, als ich zum Harriet Building zurückgekommen war und Holloway erst einmal in einer Zelle des FBI-Districtgebäudes auf Nummer sicher wusste.
    »Nämlich?«, fragte ich gespannt.
    »Wir haben in der dreiundsechzigsten Etage zufällig eine Spur der Gangster gefunden. Sie sind durch ein Flurfenster

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