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0107 - Die Bestie von Manhattan

0107 - Die Bestie von Manhattan

Titel: 0107 - Die Bestie von Manhattan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Bestie von Manhattan
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jemand. »Ich ergebe mich! Nicht schießen! Ich ergebe mich!«
    Ich sah, wie Schritte auf mein Bett zuliefen. Da ich nur einen schmalen Raum über dem Boden sehen konnte, sah ich nur die Beine des Laufenden bis knapp unters Knie.
    »Aufgeben!«, brüllte ich. »Ihr seid von G-men umstellt! Draußen im Flur stehen sie und die Feuertreppe kommen Sie herauf! Gebt es auf!«
    »Ich ergebe mich!«, schrie der erste wieder.
    Jetzt tauchte sein angstverzerrtes Gesicht neben dem Bett auf. Und in der gleichen Sekunde war wieder das Geräusch des Schalldämpfers.
    Das angstverzerrte Gesicht verfiel auf einmal in einen staunenden Ausdruck.
    Der Mann blieb mitten in seiner Bewegung wie erstarrt stehen. Dann brach er neben dem Bett zusammen.
    Ich nahm mir den Hut ab und hing ihn auf den ausgestreckten Zeigefinger der linken Hand.
    Während ich die linke Hand vorsichtig über die Kante vom Fußende des Bettes hochschob, machte ich mich bereit, blitzschnell vorzuspringen.
    Wieder gab es ein Geräusch des Schalldämpfers. Und ich schoss im gleichen Augenblick hinter dem Bett in die Höhe.
    Andrew stand keine vier Schritte vor mir, halb geduckt hinter einem dicken Sessel. Ich riss meine Kanone hoch und drückte ab.
    Die Kugel ratschte in die Polsterung des Sessels. Andrew selbst war flink wie eine Katze hinter dem Sessel in Deckung.
    Im gleichen Augenblick hörte ich in meinem Rücken ein Geräusch.
    Ich warf mich herum.
    Im offenen Fenster stand eine der Lederjackenfiguren, die eigenartigerweise aber gar keine Lederjacken trugen. Seine Pistole zielte auf mich.
    Ich drückte ab und warf mich beiseite.
    Er fuhr zusammen wie unter einem Peitschenschlag. Dann hörte ich ihn die Feuerleiter herunterpoltern bis zum nächsten Absatz.
    Im gleichen Augenblick flog die Tür krachend in den Raum.
    »Hände hoch!«, rief eine Stimme, die ich nur zu gut kannte.
    Phil!
    Ich wagte mich vorsichtig hinter meiner Deckung heraus. Hinter einem großen Fernsehschrank sah ich die Stirn und die Pistolenmündung des vierten. Er zielte auf Phil.
    Es war keine Zeit zum Nachdenken.
    Ich schoss.
    Im gleichen Augenblick drückte Phil ab. Hinter dem Sessel kam ein lauter, spitzer Schrei hervor.
    In einer Minute war alles vorbei.
    ***
    George Andrew hatte die linke Hand durchschossen. Ben Faster hatte sich ergeben wollen und war von seinem Chef von hinten in die Lunge geschossen worden. Er starb auf dem Weg ins Krankenhaus. Lorry Zeer hatte in dummer Geltungssucht auch einmal abdrücken wollen und ausgerechnet auf Phil. Meine Kugel hatte ihn kn letzten Augenblick getroffen. Er war tot.
    Mart Stopkins lag auf der Feuerleiter. Mit dreifach gebrochenem Rückgrat. Er starb im Krankenhaus nach vier Tagen, während derer er das Bewusstsein nicht wiedererlangt hatte.
    Der Einzige, der es unversehrt überstand, war Humphry Caution. Als Phil nach ihm sah, hockte er immer noch in seinem Zimmer.
    George Andrews größenwahnsinniger Traum war ausgeträumt, noch ehe er richtig begonnen hatte. Wie jeder verbrecherische Plan hatte er nichts als Blut, Tränen und Elend gebracht.
    George Andrew stieg am 19. Juni auf den elektrischen Stuhl.
    Das war viel später. Als wir an jenem Tag endlich das Harriet Building verlassen konnten, fragte ich verdattert: »Wieso ist der Snob eigentlich in seinem Zimmer geblieben, als du mir beisprangst?«
    Phil grinste. Trotzdem sagte seine Stimme ernst: »Als ich zurückkam, sagte er zu mir: Ich habe es gar nicht erst versucht. Ihr kriegt einen ja doch…«
    ENDE

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