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0107 - Die Bestie von Manhattan

0107 - Die Bestie von Manhattan

Titel: 0107 - Die Bestie von Manhattan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Bestie von Manhattan
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du nicht, Boss? So was sollte man von Rechts wegen mal eine ganze Woche lang machen! Jeden Tag dreimal! Bis man wirklich für alle Zeiten genug hätte.«
    »Komm nicht ins Quatschen!«
    Mart schluckte. Er schwieg.
    George sah ihnen zu, wie sie die Tüten aus den Kästen nahmen, mit den Fingern oben den Schlitz aufrissen, über den geöffneten Leinenbeutel hielten und umdrehten. Scheine flatterten, Münzen fielen klirrend in den Beutel.
    Eigentlich hat er nicht einmal unrecht, dachte George. So etwas sollte man mal eine ganze Woche lang machen. Jeden Tag. Bis man genug hätte.
    Aber was ist genug?
    Solange man nichts hat, ist eine Million genug. Sobald man eine Million hat, fühlt man sich gegenüber den Milliardären wie ein Bettler und möchte mehr haben.
    Nein, Geld allein genügt mir sowieso nie, dachte er. Ich brauche Macht. Ich will befehlen können und wissen, dass gehorcht wird. Das ist es, wovon ich geträumt habe, seit ich denken kann. Früher hat man mich immer herumgestoßen. Immer musste ich gehorchen. In der Schule, zu Hause, überall. Aber jetzt kommt die Zeit, da ich befehlen werde!
    Meine Gang habe ich schon gut gedrillt. Es sind nur drei, aber sie gehorchen. Manchmal haben sie was zu meckern. Das haben alle Menschen. Gehorchen tun sie trotzdem.
    »So, Chef, noch drei Kästen!«, sagte Lorry treuherzig.
    »Was ist los?«
    »Noch drei Kästen habe ich gesagt, Chef.«
    »Ja, ja. Macht zu, dass ihr fertig werdet!«
    Sie beeilten sich, so gut sie konnten. Fast genau im gleichen Augenblick, als Lorry die letzte Tüte aufriss, klopfte der Snob sein Signal.
    George ließ ihn ein.
    Diesmal trug er wieder sein Bärtchen, seine Sonnenbrille und seine blonde Perücke. Und er hatte zwei Koffer bei sich. In dem einen befanden sich die Anzüge der Gangster, die sie schon gestern Abend bei George hatten abliefern müssen.
    »Los, schnell!«, raunte der Snob und machte den leeren Koffer auf.
    Sie warfen die Beutel hinein. Der Snob schlug hastig den Deckel wieder zu und sagte hastig: »Seht nach, ob die Luft rein ist!«
    George steckte vorsichtig den Kopf zur Tür hinaus. Er wartete, bis ein livrierter Diener mit einem silbernen Tablett in einem Zimmer verschwunden war, dann winkte er.
    »Los! Hau ab!«
    Der Snob nahm den schweren Koffer mit dem Geld und ging hinaus. Er hatte nur ein paar Schritte bis zum nächsten Absatz im Treppenhaus. Rasch ging er auf der Halbetage in Deckung und wechselte wieder sein Jackett um, nachdem er sich Bärtchen und Perücke abgenommen hatte.
    Dann wartete er wieder einen geeigneten Augenblick ab, bevor er wieder zurück in den Flur huschte. Mit einem Lift fuhr er hinauf zum Hotel und trug sich als Mr. Jackson, Cruseville, Ohio, ein.
    Dann ging er in sein Zimmer und ließ sich schnaufend auf sein Bett fallen.
    Geschafft, dachte er. Himmel, ich werde verrückt! Eine Bande von Grünschnäbeln bringt den frechsten Raub des Jahres zuwege. Na, jedenfalls habe ich mir meinen Anteil verdient.
    ***
    George wartete, bis sich hinter dem Snob die Tür wieder geschlossen hatte. Er wollte auf keinen Fall, dass jemand von ihnen mit dem Snob zusammen gesehen würde, denn der Snob hatte schließlich das Geld und musste deshalb außerhalb jeder Verdachtsmöglichkeit bleiben.
    Nachdem drei Minuten seit dem Weggang des Snobs vergangen waren, sagte George: »Okay, Boys! Ab geht die Post! Feierabend für heute!«
    Er gab Mart einen Wink.
    Der nickte und trat leise neben George hinter den Buchhalter. George stand hinter Robby Lane, hinter dem Mann, dem sie den Tipp verdankten, der für ein paar Judasgroschen seine Firma verraten hatte.
    Auf ein Zeichen von George hoben sie beide die Pistolen.
    Längst war die Waffe von George wieder nachgeladen. Ob Robby Lane etwas ahnte, oder ob er es vielleicht gehört hatte, dass zwei der Gangster in seinen Rücken getreten waren, wird ewig ein Rätsel bleiben. Er warf sich jedenfalls plötzlich herum, als George ihm die Pistole gerade ins Genick setzen wollte.
    Deshalb ging ihm der Schuss schräg von vorn in die Stirn.
    Im gleichen Augenblick brach neben ihm der zweite Buchhalter zusammen. Mart hatte ihm den Pistolenkolben mit mörderischer Wucht auf den blanken Schädel geschlagen.
    George sah ungerührt nach, ob Robby auch tot sei.
    Erst als er sich davon überzeugt hatte, nickte er und sagte: »Kommt!«
    Er schloss die Tür auf, peilte die Lage und huschte hinaus in den Flur. Lorry musste den Koffer mit ihren Anzügen mitschleppen. Er tat es auch, wie er alles getan

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