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0109 - Der Blockadering um Lepso

Titel: 0109 - Der Blockadering um Lepso Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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diese Burschen, die sich Priester nennen, noch zuviel.” Nachdenklich blickte Rhodan den Dicken an. „Wenn dem so ist, Bully, dann kommen wir auch nicht zum Ziel, wenn wir sie jetzt ungewarnt angreifen. Du traust den Antis ja auch allerlei zu, mein Lieber!” Unbeeindruckt verfolgte Thomas Cardif, wie die letzte Stufe der Liquitivabfüllung unter Strahlbeschuß vernichtet wurde. Mit der eiskalten Ruhe eines Mannes, der weiß, daß ihm noch reichlich Zeit für seine Flucht zur Verfugung steht, kontrollierte er, ob auch in den Labortrakten nichts zu zerstören vergessen wurde. Fast hundertfünfzig Antis vernichteten in wenigen Minuten Millionenwerte, die im Zeitraum von vielen Jahren hier investiert worden waren. Sie bedauerten ihre Handlungsweise nicht. Sie zeigten auch wegen Perry Rhodans Ankunft keine Angst. Unter ihnen gab es einen Menschen, der ihnen vorlebte, daß man Rhodan nicht zu fürchten hatte: Thomas Cardif, seinen Sohn. Über die Direktleitung sprach Cardif nun mit TT-1, dem Liquitivbetrieb in einem Höhlensystem des Cif-Gebirges. Dr. Nearman befand sich in der Gegenstation. Der süchtige Astromediziner betrachtete Edmond Hugher aus weitaufgerissenen Augen. Vergeblich suchte er auf dessen Gesicht das stereotype Lächeln und den verträumten Blick. Er konnte sich nicht erinnern, Hugher jemals derart energisch sprechen gehört zu haben. „Sie brauchen nicht zu staunen, Nearman”, sagte Cardif soeben. „Sie haben von jetzt ab höllisch aufzupassen. Rhodan kommt in einigen Minuten zum Tempel. Wir haben gerade sein Ultimatum erhalten. Lassen Sie in TT-1 alles so, wie es ist, aber sorgen Sie dafür, daß Sie und Ihre Kollegen nicht von Rhodans Leuten aufgespürt werden.” Wilde Erregung erfaßte Nearman. „Heißt das, daß die Priester vor Rhodan flüchten werden, Hugher? Und wir sollen hier im Stich gelassen werden und vor die Hunde gehen?” Seine Fragen brüllte er, und nackte Angst zeichnete sich auf seinem verwüsteten Gesicht ab. „Die Priester flüchten nicht vor Rhodan”, erwiderte Cardif gelassen, „sondern sie entfernen sich nur, weil sie keinen Wert darauf legen, sich mit dem Terraner Rhodan zu unterhalten. Ende.” Nearmans verzweifeltes Fluchen hörte er nicht mehr.
    Unbeeindruckt davon, was mit den Technikern in TT-1 geschah, hatte er abgeschaltet. Er drehte sich nach Tu-poä um, der sich als einziger in diesem Trakt aufhielt. Cardif sah ihn aus Labor 3 kommen. In jeder Hand hielt der Fanatiker einen überschweren Desintegratorstrahler. Er fühlte Cardifs Blick auf sich ruhen, sah zu ihm hinüber und stolperte in diesem Moment. Thomas Cardif kam nicht einmal dazu, einen Schrei auszustoßen. Tu-poä war zu Fall gekommen. Sein linker Fuß hatte sich in ein Trümmerstück verhakt. Er schlug nach vorn - mit der linken Hand gegen die Wand. Thomas Cardif sah den typisch grellen Desintegratorstrahl aufblitzen, der aus der Waffe kam, die Tu-poä in der linken Hand hielt. Der Priester fiel vollends zu Boden. Baálol hatte einen seiner fanatischsten Brüder verloren. Die Verständigung war noch intakt; die letzte Einrichtung, die hier noch zerstört werden sollte, damit die Direktverbindung nach TT-1 nicht sofort entdeckt werden konnte. Cardif meldete Tu-poäs Tod. Sein Ableben wurde zur Kenntnis genommen, ging aber ansonsten in dem Wirbel der Ereignisse unter. Die Visiphonanlage lief gerade in Glutströmen unter Strahlbeschuß auseinander, als zwei Antis an der großen Tür erschienen und ihn riefen. „Cardif, wir haben noch fünf Minuten bis zum Ablauf des Ultimatums. Beeilen Sie sich!” Er wußte, was nun folgen wurde. Gelassen steckte er die Strahlwaffe ein und trat zu den beiden Antis. „Wohin gehen wir?” fragte er überrascht, als er erkannte, in welche Richtung sie ihn führten.
    Einer von ihnen lächelte hinterhältig. „Wir wollen Rhodan nicht mit Gewalt darauf stoßen, daß wir alle das Raumschiff aufsuchen, auch wenn es unter dem gleichen starken Schutzschirm liegt wie die Tempelanlage.” „Ein unterirdischer Gang?” Sein Erstaunen wuchs. Er konnte nicht glauben, daß die Priester sich eines derart primitiven Mittels bedienten. „Ja”, erwiderte derselbe Anti. „Oft sind primitive Mittel wirkungsvoller als die ausgefeilteste Technik!” Thomas Cardif staunte. Links von der Spitze der Tempelpyramide, in etwa fünfhundert Meter Höhe stand unbeweglich auf der Stelle die IRONDUKE. Der Name des Schiffes war deutlich auf der Kugelhülle zu lesen, doch darüber sah Cardif hinweg.

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