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011 - Das Transmitterinferno

011 - Das Transmitterinferno

Titel: 011 - Das Transmitterinferno Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: STAR GATE - das Original
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gelungen. Was noch?«
    »Jerry Bernstein«, sagte Vallon leise. »Du enttäuschst mich. Bis heute hatte ich dich immer für ehrlich gehalten und ich habe extra zwei Monate gewartet, damit du Zeit hattest, das Geld aufzutreiben. Ich will dich ja schließlich nicht mit Gewalt ruinieren. Aber jetzt ist Zahltag, alter Freund.«
    Jerry war fassungslos.
    Irgendwie musste Vallon plötzlich merken, dass die Bestürzung und Ahnungslosigkeit des Reporters echt war. Kaum merklich beugte er sich vor.
    »Du weißt es wirklich nicht mehr?«
    »Ich weiß nicht, wovon du redest«, sagte Bernstein verzweifelt.
    Vallon pfiff durch die Zähne. »Dann bist du ja noch heißer, als ich dachte«, murmelte er. »Verdammt, ich hätte Dreißigtausend verlangen sollen …«
    Jerry straffte sich.
    »Entweder redest du jetzt Klartext, oder du fliegst raus. Es ist spät und ich habe noch einiges zu tun.«
    »Oh, du machst Heimarbeit? Oder haben sie dir deinen Schreibtisch bei Mechanics weggenommen?«
    »Pierre …«, drängte Jerry ungeduldig.
    »Nun gut. Du scheinst tatsächlich nichts mehr zu wissen. Vor etwa zwei Monaten kamst du ins Lucky Dreams und batest um meine Hilfe. Die Mechanics-Leute waren hinter dir her und du wolltest dich nach Europa absetzen, nach Rheinstadt. Offenbar bist du wohl über etwas gestolpert, das die Flibo-Leute interessieren könnte. Ich habe dich nicht gefragt, was es war, ich habe dir geholfen. Ein anderer Pass, ein Flugticket, alles recht hübsch unauffällig, damit dir nichts passieren kann.«
    »Aber ich bin nie in Rheinstadt gewesen«, protestierte der Reporter.
    »Das«, meinte Vallon, »ist deine Sache. Okay, sie haben dich erwischt. Aber trotzdem sind da die Dienstleistungen, die ich für dich erbrachte und dafür habe ich auch erst einmal Geld vorlegen müssen. Du verstehst sicher. Man kann nicht alles allein machen, sondern braucht eben auch Helfer. Und dieser ganze Spaß kostet dich einschließlich meiner Gewinnspanne eben Zwanzigtausend.«
    »Du musst verrückt sein«, keuchte Bernstein entgeistert.
    »Du wiederholst dich, Jerry. Das lässt nicht gerade auf den umfangreichen Wortschatz schließen, den ein guter Reporter eigentlich beherrschen sollte. Ich will die Zwanzigtausend. Das ist übrigens ein Freundschaftspreis.«
    »Verrate mir bei Gelegenheit auch mal, woher ich das Geld nehmen soll, ja? Bei meinem niedrigen Gehalt kann ich froh sein, wenn ich gerade meine Kredite und die Steuern bezahlen kann! Und von den Zweitausend, die ich mir noch an angespart hatte, sind auf diese Weise auch Tausendfünfhundert verschwunden. Meine Bank kann sich die Abbuchung absolut nicht erklären, niemand weiß, wohin das Geld geflossen ist.«
    Vallon fasste sich an die Stirn.
    »Ach ja«, sagte er überrascht. »Das hatte ich ja ganz vergessen. Oh, Jerry, das tut mir leid. Die Fünfzehnhundert hatte ich damals ja schon von dir bekommen. Gut, dann sind es jetzt eben noch Neunzehntausend.«
    »Sag mal, kannst du nicht rechnen oder ich?«, fauchte Bernstein.
    »Vergiss nicht die Zinsen, alter Junge«, murmelte Vallon, als sei es ihm äußerst unangenehm, darüber sprechen zu müssen.
    »Damit wir uns ganz klar verstehen, Pierre«, sagte Jerry entschlossen. »Ich schulde dir nichts und du verschwindest am besten jetzt.«
    »Ich hatte dich bisher immer für ehrlich gehalten«, sagte Vallon traurig. »Nun gut, Jerry. Ich gebe zu, ich habe dich unterschätzt. Hoffentlich unterschätzt du mich nicht auch.«
    »Soll das eine Drohung sein?«
    »Weißt du, ich drohe nicht«, sagtet Vallon ruhig. »Das habe ich nicht nötig. Nur wer machtlos ist, droht. Ich handle. Bis bald, mein Freund.«
    Er erhob sich und ging.
    Jerry Bernstein starrte die geschlossene Tür an. Er war nachdenklich geworden.
    Irgend etwas stimmte hier nicht. Er kannte den Dealer seit geraumer Zeit und er wusste, dass er eigentlich keine unbegründeten Forderungen stellte. Vallon hatte seine eigene Gangsterehre. Aber andererseits konnte sich Jerry nicht daran erinnern, jemals mit Vallon über zwanzigtausend Einheiten verhandelt zu haben, gleichgültig wofür.
    Zwanzigtausend!
    Er konnte froh sein, wenn er im Monat Zweitausend einnahm!
    Er überlegte, ob er die Werkspolizei einschalten sollte, ließ es dann aber. Erst wollte er selbst Klarheit haben.
     
    *
     
    Einen Tag später wünschte er sich, den Sicherheitsdienst doch informiert zu haben.
    Er hatte Spätdienst.
    William P. Newton, seinem Chef in der Redaktion, war es völlig gleichgültig, wann seine

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