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011 - Die Nacht der Affen

011 - Die Nacht der Affen

Titel: 011 - Die Nacht der Affen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James R. Burcette
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ein, ging dann aber schließlich.
    Nach einigen Sekunden hörte Dave das Geräusch eines Hubschraubers. Er blickte durch das andere Fenster. Der Hubschrauber war im Hof des Spitals gelandet. Ein weißgekleideter Mann stieg aus. Wahrscheinlich ein Arzt, vermutete Dave. Ihm folgte eine Frau in Schwesterntracht.
    Sie kamen rasch näher.
    Die Krankenschwester sah bildhübsch aus. Glattes blondes Haar sah unter ihrem adretten Häubchen hervor. Der Mann neben ihr wirkte düster. Er hatte eine ungesunde Gesichtsfarbe, schmale Lippen und einen stechenden Blick. Die beiden verschwanden im Eingang des Spitals. Dave sah wieder auf den Gang. Der Polizist ging langsam auf und ab. Nach einigen Minuten trafen der Mann und die Krankenschwester aus dem Hubschrauber ein. Sie verschwanden im Zimmer des Mädchens. Wieder vergingen einige Minuten. Dann erschienen zwei Spitalshelfer mit je einer Bahre. Sie blieben vor dem Zimmer stehen.
    Was soll das? fragte sich Dave. Wieso zwei Bahren?
    Die Tür öffnete sich und der Mann aus dem Hubschrauber sagte etwas zu den Helfern, die Pakistani waren. Einer der Farbigen nickte und schob seine Bahre ins Zimmer.
    Zwei Minuten später schob er die Bahre wieder raus. Darauf lag ein menschlicher Körper, der mit einem Leintuch bedeckt war.
    So bringt man nur Tote fort, schoss es Dave durch den Kopf. Da stimmt doch etwas nicht!
    Der Helfer blieb kurz stehen und unterhielt sich mit seinem Kollegen. Dann wurde die zweite Bahre in den Raum gebracht, und die Tür schloss sich wieder.
    Der Pakistani war sich nicht ganz schlüssig, Was er tun sollte – diesen Eindruck gewann zumindest Dave, der beschloss, seinen Beobachtungsposten aufzugeben und der Sache nachzugehen. Er trat aus der Toilette. Der Helfer mit der Bahre kam auf ihn zu. Der Pakistani schob die Bahre langsam vor sich her und warf
    Dave einen kurzen Blick zu.
    Dave sah ihm nach. Das Leintuch war zur Seite gerutscht, und Dave konnte einen schwarzen Herrenschuh erkennen.
    Es war doch sehr ungewöhnlich, dass ein Toter in einem Spital Schuhe trug. Rasch eilte er dem Helfer nach.
    »Wen führen Sie da weg?« fragte er scharf.
    »Ich nicht wissen, Sir«, sagte der Farbige erschrocken. »Ich nur Auftrag bekommen. Ich nichts wissen.«
    »Bleiben Sie stehen!« sagte Dave heiser.
    Er trat an das Kopfende der Bahre und griff nach dem Tuch. Es war unter dem Kopf des Toten verknotet worden. Mit einem einzigen Ruck zog er es weg und fuhr überrascht zurück.
    Er sah das bleiche Gesicht des Assistenzarztes, der das Mädchen auf dem Transport nach London hätte begleiten sollen. Die Augen waren halb geöffnet, der Blick starr.
    Seine Ahnungen hatten Dave nicht getäuscht.
    »Ist was, Sir?« fragte der Helfer.
    Dave gab ihm keine Antwort. Er durfte keine Sekunde mehr verlieren. Wie ein Irrer rannte er den Gang zurück, stieß fast eine Krankenschwester um, stammelte im Weiterlaufen eine Entschuldigung und erreichte atemlos die Tür, hinter der das Mädchen gelegen hatte. Er riss sie auf. Das Zimmer war leer. Auch der Polizist war verschwunden.
    Dave drehte sich um, stürzte ans Gangfenster und sah, wie eben ein Helfer eine Bahre aus dem Tor in den Hof schob. Der Mann und die Krankenschwester aus dem Flugzeug folgten ihm. Sie hatten den Aufzug genommen, der ganz am Ende des rechten Trakts lag.
    Jetzt kam es auf jede Sekunde an. Dave flog geradezu die Treppe nach unten. Schweiß rann ihm übers Gesicht. Nur noch wenige Stufen, dann hatte er es geschafft. Er achtete nicht auf die verwunderten Blicke, die ihn trafen.
    Endlich hatte er die große Eingangshalle erreicht. Er durchquerte sie und riss die Tür zum Hof auf. Der Spitalhelfer kam mit der leeren Bahre zurück, der Polizist ging neben ihm.
    Dave schrie ihnen etwas zu, doch sie schüttelten den Kopf, sie verstanden ihn nicht.
    Der Hubschrauberpilot ließ den Motor anlaufen.
    Es gab nur eine Möglichkeit, das Mädchen zu retten: Dave musste versuchen, den Helikopter aufzuhalten.
    Er sprintete los.
    Der Lärm wurde zu einem Tosen. Noch hundert Meter. Der Hubschrauber bewegte sich schon leicht und konnte jeden Augenblick abheben.
    Daves Atem kam rasselnd. Nur noch wenige Meter, da hob der Hubschrauber ab. Sekundenlang schien er einen halben Meter über dem Boden zu schweben, dann stieg er langsam höher und kam etwas auf Dave zu.
    Für Dave gab es kein Zögern. Als der Hubschrauber sich genau über ihm befand, schnellte er sich in die Höhe. Seine linke Hand glitt ab, doch die Rechte erwischte eine der

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