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0110 - Auf den Spuren der Antis

Titel: 0110 - Auf den Spuren der Antis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Landschaften von Lepso verloren. Er war einer der wenigen gewesen, die Rhodan immer wieder zu überzeugen versucht hatten, daß Thomas Cardif im Grunde kein schlechter Mensch sei. Oft genug hatte der untersetzte Mann seinen Freund daran erinnert, daß Cardif ohne seine Eltern aufgewachsen war. Außerdem glaubte der Halbarkonide, daß Perry Rhodan der Mörder seiner Mutter war. Er hielt das Gerücht für wahr, nach dem Rhodan seine Frau durch einen unsinnigen Auftrag ums Leben gebracht hatte. „Es gibt noch eine bessere Möglichkeit, sich von der Stimmung dieser armen Kreaturen zu überzeugen", meinte Bully mit grimmiger Miene. Er schaltete die Sprechanlage ein. „Kenny, legen Sie die TV- Übertragung aus Paris in unseren Kanal um, der Chef möchte sich das ansehen."
    „Jawohl, Sir", ertönte Kenwoods Stimme.
    Bully trat vor den Bildschirm hinter Rhodans Tisch. Dieses Visiphon war so eingerichtet, daß man jederzeit alle Fernsehsendungen darauf empfangen konnte, wenn der Mann im Vorraum mit der Zentrale gesprochen und die betreffenden Anweisungen gegeben hatte. „Ich habe die Zentrale verständigt, Sir", meldete sich Kenwood. „Die Sendung wird bereits umgeschaltet."
    „Gut", nic kte Bull. Er wandte sich Rhodan zu. „Da die Sendung bereits einige Minuten läuft, ist es sicher besser, wenn ich dir erkläre, daß die Einwohner von Paris bereits zwei Tage länger ohne Liquitiv sind als der Durchschnitt der Süchtigen in anderen Städten. Das ist übrigens reiner Zufall. Durch eine Lieferverzögerung war bereits zwei Tage vor unserem Verbot der Vorrat ziemlich erschöpft. Bevor man ihn wieder auffrischen konnte, kam der Stopp."
    Der Bildschirm begann zu flimmern. Die Mattscheibe wurde schnell hell und klar.
    Das erste, was Rhodan erblickte, war eine Zusammenballung von Menschen. Der Reporter hatte seine Kamera auf eine wogende Masse gerichtet. Er filmte schräg von oben, vielleicht von einem Balkon. Die Menge war in Bewegung. Irgendwie war es ein gespenstisches Bild. Der Ton des Gerätes war noch nicht eingeschaltet. Die beiden führenden Männer des Solaren Imperiums blickten auf eine stumme Versammlung. Das Weiß der Gesichter stach scharf von der dunkleren Kleidung ab. Verschiedene Gruppen führten Plak ate und Spruchbänder mit sich, deren Aufschriften die sofortige Aufhebung des Liquitivverbotes verlangten. „Entschuldigen Sie, Sir", sagte da Kenwood über die Sprechanlage, „der Ton war einen Augenblick ausgefallen."
    Und dann konnte Perry Rhodan diese versammelten Menschen auch hören. Ein stetiges Murren kam aus ihren Reihen. Nicht, daß sie gebrüllt oder getobt hätten. Unwillkürlich dachte Rhodan an das hungrige Knurren eines gerade erwachenden Raubtieres. „Die Polizei nähert sich mit mehreren schweren Fahrzeugen von allen Seiten", sagte die gedämpfte Stimme eines Reporters. Die Kamera schwenkte um, und man sah verschiedene Spezialfahrzeuge über einen freien Platz fahren. Rhodan erkannte Wasserwerfer. „Hoffentlich werden wir nie auf Menschen schießen müssen, die dem Rauschgift verfallen sind", murmelte Bully bedrückt. „Die Erregung der Menge wächst", rief der Reporter. „Sprechchöre bilden sich. Vor dem Regierungsgebäude haben Polizeibeamte eine Sperre errichtet. Die Menschen können nicht verstehen, warum man ihnen den Genuß eines Likörs verbietet, der doch offensichtlich verjüngend und zellerfrischend wirkt. Wir wissen doch" - seine Stimme hob sich theatralisch - „daß auch verschiedene Mitglieder der Regierung und der Solaren Flotte nicht abgeneigt sind, länger als normal zu leben.
    Unser oberster Grundsatz heißt: gleiches Recht für alle."
    „Ist der Kerl verrückt?" schrie Bully aufgebracht. „Für solche Querköpfe haben wir immer wieder die Kastanien aus dem Feuer geholt."
    „Es ist eine ganz normale und menschliche Reaktion", antwortete Rhodan. „Es ist sogar möglich, daß der Reporter süchtig ist. Auf die Stimmung der öffentlichen Meinung wird seine Haltung aber nicht gerade vorteilhaft wirken" Bull hieb mit der Faust auf den Tisch. „Wenn dir jemand den Hals abschneidet, dann fragst du auch noch, ob er nicht irgendeinen verständlichen Grund hat, was?" fragte er aufgebracht. „Menschliche Reaktion! Der Mann will groß herauskommen, das ist alles."
    „Ich sehe, daß du dich wieder wohl zu fühlen beginnst", meinte Rhodan gelas sen. „Sensation zu machen ist der Beruf des Reporters, und er nutzt jede Gelegenheit aus, die sich ihm bietet."
    „Aber diese

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