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0111 - Geschäfte mit Menschen

0111 - Geschäfte mit Menschen

Titel: 0111 - Geschäfte mit Menschen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Geschäfte mit Menschen
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gab Blinksignale. Aus einiger Entfernung wurden die Zeichen erwidert. Deutlich erkannte ich jetzt die zweifarbigen Positionslampen. Erst waren sie wie winzige Pünktchen, vergrößerten sich jedoch schnell, und hielten direkt auf uns zu. Kurz darauf glitt die Silhouette des lang gestreckten Schnellbootes aus der Finsternis. Jemand rief gedämpft:
    »Hallo! Mister Cotton?«
    »Okay, legt an. Klappt ja prachtvoll, Leute.«
    Sie fuhren ohne Licht. Scharrend rieb sich der Schiffsrumpf am morschen Poller. Ein Mann warf eine Leine herüber, die Parkins auffing. Goldsmith und ich sprangen an Bord.
    Das ganze Manöver dauerte keine Minute. Sieben Mann waren auf dem Polizeiboot. Sergeant Lane führte uns hinunter in die Kajüte. Summend arbeiteten die zwei starken Motoren. Ich merkte, wie die mehr als tausend Pferdestärken das Boot vorwärtstrieben, wie der Schiffsrumpf sich leicht aus dem Wasser hob.
    »Wir haben sie wassern sehen«, berichtete Sergeant Lane. Er deutete auf den Kartentisch. »Es gibt zahlreiche versteckte Buchten auf der anderen Seeseite. Ich nehme an, dass sie oberhalb von Pherson Point an Land gegangen sind.«
    »Gibt es dort Häuser? Bebaute Grundstücke?«
    »Sicher, das ganze Seeufer ist in festen Händen. In den letzten Jahren haben viele reiche Leute Grundstücke gekauft.«
    »Bannister wird hier einen Zwischenlandeplatz angelegt haben.Vom Golf von Kalifornien bis zum Laguna-Reservoir ist es nur ein Katzensprung mit einer modernen Maschine. Der kleine Grenzflugverkehr unterliegt nicht den scharfen Kontrollen, als wollte er versuchen, mit illegaler Besatzung in Los Angeles zu landen.«
    »Fünf Mann von uns stehen zu Ihrer Verfügung, Mister Cotton«, erklärte Sergeant Lane. »Wir können weitere Verstärkung heranholen, falls Sie es für notwendig erachten.«
    »Das langt. Ich möchte nur nicht, dass sie uns bemerken, ehe wir auf Schussweite herangekommen sind.«
    »Kommen Sie nach oben«, riet Sergeant Lane. »Nehmen Sie sich eins von den Gläsern dort. Eine zweimotorige Piaggio ist ja kein Fahrrad, das man im Keller abstellen kann. Wir halten uns weit genug vom Ufer ab. Sollte mit dem Teufel zugehen, wenn wir sie nicht entdecken würden.«
    ***
    In den Büscheh pfiffen gelegentlich die ersten Vögel. Raschelnd huschten Mäuse über den Weg. Noch war es stockfinster, aber es konnte nicht mehr allzu lange dauern, bis der neue Tag im Osten aufzog.
    Zur Linken glitzerte der Stichkanal, dessen modriges Wasser gluckernd in die Bucht rann. Platschend sprangen vor meinen vorsichtigen Schritten dicke Grasfrösche ins Wasser.
    Als ich zurücksah, stellte ich fest, dass ich allein war. Goldsmith und Parkins hatten mich aus den Augen verloren.
    Beruhigend fühlte ich den harten unnachgiebigen Druck der Maschinenpistole unter der rechten Achsel.
    Zwanzig Meter voraus stiegen die dunklen Hausmauern in den Nachthimmel empor. Aus mehreren Räumen fiel Licht in die Finsternis. Aber sie hatten überall Vorhänge vorgezogen.
    Eine richtige Rattenfalle, überlegte ich missmutig, Ich sollte besser noch ein paar Minuten zugeben, bis ich sicher war, dass meine zwei Kollegen und die fünf Mann vom Polizeiboot das Gebäude eingeschlossen hatten.
    Sergeant Lane blieb mit dem Maschinisten an Bord zurück. Mit Hilfe seiner Funkanlage konnte er bei unvorhergesehenen Zwischenfällen umgehend eingreifen. Mit acht Mann sollten wir es eigentlich schaffen.
    Ich versuchte nachzurechnen, wie viel Gegner uns im ungünstigsten Rill gegenüberstehen konnten. Bruce Bannister mit seiner Tochter Gilda, Dick Fletcher, ein Unbekannter, der mit Bannister und Fletcher zusammen das Flugboot in Los Angeles bestiegen hatte - wahrscheinlich der Pilot - die Beifahrer in Gilda Bannisters Rolls Royce, in denen ich Joe Beryll und Tony Gerald vermutete, und sicherlich noch ein gutes halbes Dutzend kleiner Gangster. Zehn bis fünfzehn Personen kamen leicht zusammen.
    Einen Moment kamen mir Zweifel, ob es richtig gewesen war, ohne größere Unterstützung Bannisters Gang auszuheben.
    Nein, verdammt noch mal, ich würde nicht eine lausige Minute zögern, um vielleicht auf weitere Verstärkung zu warten. Organisation und Planung waren herrliche Dinge, aber nicht, wenn ein Menschenleben auf dem Spiel stand. Phils Leben…
    Vorsichtshalber prüfte ich den Sitz meines Achselhalfters. Fest drückte der Kolben der bewährten und so zuverlässigen Smith & Wesson mir gegen die Rippen.
    Das Haus besaß zwei Stockwerke.
    Ich drehte in sicherer Entfernung eine

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