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0111 - Geschäfte mit Menschen

0111 - Geschäfte mit Menschen

Titel: 0111 - Geschäfte mit Menschen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Geschäfte mit Menschen
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scharfe Nase, dünne, schwarze Augenbrauen und lockiges, vermutlich gefärbtes Schwarzhaar. Sein Körper war schlank und kräftig, mittelgroß, alles in allem der Typ eines reichen, jungen Mannes, der seine Zeit mit dämlichen Parties und der Zurschaustellung seines Sportlerkörpers in Tigerfellbadehose am Millionärsbadestrand verbrachte.
    Wir traten durch eine Palisandertür in den protzig eingerichteten Büroraum des Managers. Plumpe Riesensessel, ein Halbkreis von Schreibtisch mit Chromverzierungen und einer üppigen Mikrophonanlage, zwei niedrige Schränke, deren Glastüren durch silberne Vorhänge kaschiert waren. Zur Rechten stand eine Sitzecke mit Rauchtisch und schwellender Doppelcouch.
    »Nimm die Kissen weg, Gilda. Das Schwein muss mir nicht die ganzen Möbel versauen.«
    »Soll ich Doktor Graham rufen, Mister Fletcher?«, knurrte der Parkwächter.
    »Unsinn, ein nasser Lappen aufs Gesicht, das genügt.«
    Wir legten ihn auf die stahlblaue Couch. Die Frau zog dem Betrunkenen auch noch den zweiten Schuh aus. Ein schmaler Lackschuh war es. Eine saubere Maßarbeit, dreißig Dollar wert…
    »Danke. Das war wirklich sehr nett von Ihnen«, sagte sie und sah mich an. Mit einem abschätzenden, unangenehmen Blick, als überlege sie bereits, ob sie den jungen Betrunkenen nicht auf der Stelle gegen mich einwechseln könnte. Ich grinste zurück.
    »Macht nichts. Das bin ich gewohnt. Nicht der erste Betrunkene, dem ich Hilfestellung leisten musste. Wenn Sie wieder mal Bedarf haben, wenden Sie sich vertrauensvoll an mich. So long.«
    Ich verdrückte mich eiligst. Sollten sie das untereinander ausmachen. Ich wusste weder, wer die Frau war, noch wie sie mit dem Besoffenen und dem Manager stand.Vielleicht gab es mm Krach. Meinetwegen…
    In der Bar herrschte ein fürchterliches Gedränge. Sämtliche Hocker waren besetzt. Ich musste mich ganz unten am Ende zwischen der Wand und einem Messingpfosten einklemmen. Eine-Vier-Mann-Band bearbeitete ihre Instrumente. Die Musik wurde über Lautsprecher verstärkt. Genau über meinem Kopf war einer unsichtbar in die Wand eingelassen. Jeder Ton des Schlafbasses brachte die Membrane zum Klirren.
    Ein paar Minuten vergingen, ehe einer der drei Keeper meine Anwesenheit wahrnahm. Er schob mir einen Bourbon hin. Ich sah mich im Raum um. Dunkelrote Seidentapeten bedeckten die Wände. Teppiche lagen überall herum, und ich hätte wetten mögen, dass sie allesamt echt waren. Die Gäste waren gemischt, teils jüngere Jahrgänge, teils über die Blüte ihrer Schönheit hinaus. Stimmen schwirrten wie Libellen durch den Lärm der Musikinstrumente, aber man vermochte nicht eine einzige deutliche Silbe zu erkennen. Jeder sprach mit jedem, und kein Mensch hörte überhaupt zu.
    Es war keine besonders gute Idee von mir gewesen, ausgerechnet in den »Pelican Club« zu fahren. Noch dazu an einem der seltenen dienstfreien Tage. Aber Phil Decker, mein Freund und Kollege, hatte mir das Lokal so dringend ans Herz gelegt, dass ich schon ihm zu Gefallen einen Abstecher dahin machen musste.
    Drei, vier Schauspielerinnen aus Hollywood bevölkerten die Bar. Dazu noch Menschen, die gewöhnlich die Klatschspalten der Gesellschaftsseiten aller großen Zeitungen zierten.
    Neben mir saß ein großer, dreißigjähriger Mann auf dem Schemel. Dunkelbraunes, kurz geschnittenes Haar, scharfe Augen und buschige Brauen, ein voller Mund mit zwei Reihen gleichmäßiger Zähne. Er trug einen hellen Tropicalanzug, weißes Hemd und farbenprächtige Krawatte. Vor sich hatte er eine halbe Flasche kanadischen Whisky stehen, aus der er hin und wieder sein Glas füllte. Er trank mit einer verbissenen Wut, als würde er dafür bezahlt.
    »Halten Sie mit?«, erkundigte er sich nach einer Weile, als er den Kopf zu mir umdrehte.
    Ich schob ihm mein Glas zu.
    »Ein dreckiges Nest, dieses Los Angeles, was?«
    »Kann ich nicht mal sagen. Mir gefällt es ganz gut.«
    »Giftig wie eine Klapperschlange, glauben Sie mir. Noch jeder hat sich hier die Finger verbrannt. Nehmen Sie sich in Acht.«
    »Werde daran denken.«
    Mit einem entschlossenen Ruck goss er den Glasinhalt hinunter, langte gleich darauf wieder zur Flasche und schüttelte sie verärgert.
    »He, Jonny, noch eine Ladung.«
    »Wollen Sie sich unter allen Umständen betrinken?«, fragte ich interessiert.
    »Haben Sie was dagegen? Sind Sie vielleicht so ein verdammter Abstinenzler?«
    »Seh ich so aus? Abstinenzler trinken Himbeersaft. Oder Milch, was weiß ich.«
    »Manchmal muss

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