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0111 - Unter falscher Flagge

Titel: 0111 - Unter falscher Flagge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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denn das Schiff flog mit millionenfacher Lichtgeschwindigkeit und direkter Sicht.
    Major Bellefjord war ein wenig untersetzt und machte einen jovialen Eindruck. Er begrüßte die vier Beamten des Solaren Sicherheitsdienstes und sah auf die Uhr.
    „Wir haben noch eine gute Stunde Zeit, meine Herren. Zeit genug, um Sie mit den Geschehnissen vertraut zu machen. Sie waren auf Urlaub, Major Rengall?"
    „Ja, vier Wochen."
    „Dann werden Sie auch keine Ahnung davon haben, was inzwischen geschehen ist."
    „Ich erhielt lediglich vor zwei Wochen ein Geheimschreiben, das mich mit den Auswirkungen des Liquitiv-Genusses vertraut machte. Das ist alles, was ich weiß."
    „Dann hören Sie gut zu", sagte Bellefjord und vergewisserte sich, daß sein Erster Offizier, Captain Raldini, die Startvorbereitungen einleitete. „Vor einiger Zeit entdeckte Rhodan auf dem Planeten Lepso, achteinhalbtausend Lichtjahre entfernt und Umschlagplatz für Güter aller Völker, die teuflische Endwirkung des Liquitiv. Als ursprüngliche Hersteller entpuppten sich die sogenannten Antis, Angehörige des Baalol-Kultes. Eine Sekte von Priestern, deren es in der gesamten Galaxis mehr als zweihundert Millionen gibt. Das scheint wenig, ist aber in Wirklichkeit ungeheuer viel, wenn man die Macht dieser Wesen in Betracht zieht, die auf jedem Planeten nur einen Tempel und wenige Anhänger haben. Sie sind Mutanten - ja, mehr noch: Anti-Mutanten! Mit ihren mentalen Fähigkeiten neutralisieren sie jeden Einsatz unseres eigenen Mutantenkorps."
    „Verdammt!" murmelte Rengall erschrocken. Seine drei Begleiter machten bedenkliche Gesichter. Bellefjord nickte langsam. „Das geht Ihnen an die Nieren, was? Unsere größte Waffe ist so gut wie nutzlos, wenn es um die Antis geht. Aber lassen Sie mich in meinem Bericht fortfahren." Er räusperte sich und sah auf ein Blatt Papier, das er bisher verborgen in der Hand gehalten hatte. „Im März wurde die Flucht von Thomas Cardif entdeckt."
    Major Rengall zuckte zusammen. „Im März? Da war ich noch im Dienst und..."
    „Die Tatsache der Flucht Cardifs wurde geheimgehalten, Major Rengall. Rhodans Sohn hatte, nachdem alle Versöhnungsversuche fehlgeschlagen waren, einen Hypnoblock erhalten, der ihn zu einer neuen Persönlichkeit machte. Seit achtundfünfzig Jahren lebte Cardif auf dem Kolonialplaneten Zalit, hatte seine Vergangenheit und Identität vergessen und galt als harmlos. Nun aber stellte es sich heraus, daß Cardif gar nicht mehr Cardif war, sondern ein hervorragend konstruierter Roboter, eine genaue Nachbildung des lebenden Cardif. Thomas Cardif selbst war verschwunden."
    „Unglaublich!"
    „Es kommt noch schlimmer, warten Sie nur ab!" Bellefjord grinste mühsam und sah wieder auf die Uhr. „Von einem Informanten erfuhr Rhodan den Aufenthaltsort Cardifs und gleichzeitig den Namen und die galaktische Position jenes Planeten, auf dem die Rohstoffe gefunden werden, die zur Herstellung von Liquitiv führen. Rhodan glaubte in logischer Konsequenz daran, daß man ein Gegenmittel finden könne, wenn man die Grundstoffe kenne.
    Die Raumflotte wurde alarmiert und jener geheimnisvolle Planet angeflogen und abgeriegelt. Ein harter Kampf entbrannte. Thomas Cardif hatte sich in der Tat mit den Antis zusammengetan, um mit ihrer Hilfe seine Rachepläne an Rhodan und der Erde in die Tat umzusetzen. Der Planet Okul umkreist eine kleine, gelbe Sonne in einem bisher unerforschten Teil der Milchstraße. Es ist eine heiße, dampfende Dschungelwelt mit großen Urmeeren. Die Atmosphäre ist atembar, aber intelligentes Leben hat sich nicht entwickelt. Okul war eine der wenigen Zentralwelten des Baalol-Kultes. Mehr als tausend seiner Priester lebten dort in einer Riesenfestung, die von Rhodan angegriffen wurde. Durch einen Trick - Rhodan verwendete antimagnetische Geschosse und durchbrach so die Körperschutzschirme der Antis - drang er in die Festung ein. Es gelang Cardif, mit zweihundertfünfzig der Antis zu fliehen. Sie halten sich irgendwo auf dem Grund eines der Meere verborgen und konnten bisher nicht aufgespürt werden."
    „Es müßte doch relativ einfach sein ..." begann Rengall, wurde aber sofort von Bellefjord unterbrochen: „Ist es aber nicht, mein Lieber! Rhodans Schiffe haben keine Spezialausrüstung, einen Gegner unter Wasser aufzuspüren und zu vernichten. Vergessen Sie nicht, daß die Antis nur mit primitiven Mitteln anzugreifen sind, weil sie sich in ihrer Abwehr auf die höchstmögliche Entwicklungsstufe der

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