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1031 - Donnas zweites Leben

1031 - Donnas zweites Leben

Titel: 1031 - Donnas zweites Leben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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»Na, wie fühlen Sie sich, John?«
    Ich nahm die letzten beiden Stufen im Sprung. »Sehr gut, Kollegin, wirklich.«
    Ich hörte sie scharf lachen. »Das könnte sich bald ändern, John.«
    »Sind wir nicht deswegen hier?«
    »Auch.« Sie schauderte plötzlich zusammen. »Aber garantieren kann ich für nichts.«
    »Was denn? Hoffen?«
    »So ähnlich.«
    Donna Preston war eine Kollegin von mir. Zwar arbeitete sie nicht beim Yard, dafür bei der Metropolitan Police, aber sie hatte sich speziell an mich gewandt, damit ich ihr half, mit gewissen Problemen fertig zu werden.
    Die Kollegin sah nicht eben aus wie eine kräftige Polizistin. Sie war schlank, mittelgroß, aber auch durchtrainiert. Das dunkelblonde Haar hatte sie in der Mitte gescheitelt und es gleich lang zu den Seiten hin gekämmt. Über den Ohren glitt es dann zum Nacken hin und lief dort zusammen. Graublaue Augen, die so ernst und nachdenklich schauen konnten, ein schmaler Mund, eine gerade Nase, die glatte Stirn und das sanft gerundete Kinn. All dies machte die siebenundzwanzigjährige Donna zu einer wirklich sympathischen Person.
    Auch sonst war sie okay. Donna brachte genau die Eigenschaften mit, die für eine Frau in ihrem Job wichtig waren. Sie gehörte zu den besonnenen Menschen, sie handelte stets nach Plan und nicht überstürzt. Das jedenfalls hatten mir Vorgesetzte über sie gesagt. Wenn ich sie mir anschaute, konnte ich mir auch nichts anderes vorstellen.
    Es war warm in London. Und auch schwül. Die Themse roch.
    Über uns lag der Himmel, der mit einem leichten Dunstschleier verhangen war. Die Sonne verschwamm dahinter, aber sie hatte sich schon in Richtung Westen gewandt und würde sich bald verabschieden.
    Donna trug ihre Uniform. Allerdings eine Bluse mit kurzen Ärmeln. Bei diesem Wetter ging sonst jeder ein, der zu dick angezogen war. Ich wäre am liebsten auch nur mit kurzer Hose und T-Shirt herumgelaufen, aber das war nicht möglich. Schließlich wollte ich die Beretta nicht offen tragen.
    »Wie weit haben wir noch zu gehen?« erkundigte ich mich.
    Donna nagte an ihrer Unterlippe. »Wenn ich das genau wüßte, wäre mir wohler.«
    »Gut. Sie bleiben dabei, daß Sie hier noch nicht waren und demnach auch nicht vor Überraschungen gefeit sind.«
    »Ja, auch nicht vor bösen Überraschungen.« Dann hob sie die Schultern. »Ich kann nicht genau sagen, ob ich hier nicht schon einmal gewesen bin. Zumindest nicht als Donna Preston. Sie wissen doch, daß ich im Traum alles gesehen habe. Da hätte ich Ihnen die Formation der Steine näherbringen können, die hier am Ufer liegen, aber so…«, sie schaute sich um und tupfte dann Schweiß von ihrer Stirn.
    Durch die letzten Worte hatte Donna Preston genau das Problem angesprochen. Sie gehörte zu den Menschen, die, wenn sie an einen ihnen angeblich fremden Ort gelangten, plötzlich ein ›déjà vu-Erlebnis‹ hatten. Es war dann, als wäre blitzschnell ein Schleier weggezogen worden. Plötzlich kannten sie sich an diesem fremden Ort aus.
    So gut, als wären sie dort schon einmal gewesen. Hinzu kamen ihre Träume, die von bestimmten Stellen und Orten erzählten, die es tatsächlich gab, und das hatte die Kollegin durcheinander gebracht.
    »Wir werden jetzt zu einem Ort hingehen, den Sie im Traum gesehen haben.«
    »So ist es.«
    »Aber Sie kennen ihn nicht?«
    »Nein, nur aus den Träumen. Oder aus dem Traum, der noch frisch ist. Ich habe Ihnen ja auch bisher den Weg nur gezeigt, den ich aus meinen Träumen kenne. Ich bin ihn normal noch nie gegangen. Das klingt alles etwas durcheinander, ich weiß, aber wenn wir dort sind, John, dann kenne ich mich auch aus.«
    »Was haben Sie denn noch gesehen?«
    »Nichts, nur diese Höhle oder den Stollen. Jedenfalls keine Menschen, wenn Sie das meinen, aber darüber haben wir ja schon zu Genüge gesprochen.«
    »Sicher.«
    »Es kann uns natürlich etwas erwarten, mit dem wir beide nicht rechnen konnten.« Sie schüttelte den Kopf. »Es ist überhaupt alles so ungewöhnlich, und ich bleibe auch dabei, was ich Ihnen gesagt habe. Das ist alles kein Zufall gewesen. Ich bin inzwischen davon überzeugt, daß ich an bestimmten Orten und Plätzen schon einmal gewesen bin. Und zwar nicht in diesem Leben, sondern in einem anderen, früheren, das schon einige Zeit zurückliegt. Wobei ich mich unmöglich auf Jahre festlegen kann. Es muß nur ein Platz sein, an dem sich nichts verändert hat.«
    Ich lächelte ihr zu. »Dann lasse ich mich gern führen.«
    »Okay, ziehen wir

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