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0112 - Der Mann mit den zwei Gesichtern

Titel: 0112 - Der Mann mit den zwei Gesichtern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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langen Raumer. Das Zittern, das durch den Boden lief, war noch nicht verebbt, als Sirenen losheulten. Die Gruppen von Baalol-Jüngern am Ende des Hauptdecks jagten nach allen Richtungen auseinander. Die Antis, die an Alkher und Nolinow vorbeiliefen, achteten nicht auf die Terraner. Panik stand in den Gesichtern der Priester.
    Stana Nolinow grinste breit. Mit leuchtenden Augen beobachtete er, wie bei dem Heulen der Sirenen sich die Unruhe im ganzen Schiff ausbreitete.
    Vom harten Griff der Roboter plötzlich festgehalten, wurden die beiden Männer in eine Kabine gestoßen.
    Beide kamen zu Fall. Als sie sich aufrichteten, war hinter ihnen die Tür wieder geschlossen. Verblüfft sahen sie sich um.
    „Die haben aber Humor!" stellte Stana Nolinow fest und vergewisserte sich noch einmal, ob sie tatsächlich in der Kabine allein waren.
    Ein zweiter, knirschender Schlag ging durch den Walzenraumer, doch dieser Explosionsstoß war nicht so kräftig wie der erste.
    Immer noch heulten die Sirenen.
    „Gratuliere, Brüderchen", sagte Stana zufrieden, „du hast dieses Piratenschiff genau dort getroffen, wo es keine Beschädigung verträgt!"
    Bescheiden wehrte Brazo ab. „Dieser Treffer war Zufall, Stana.
    Das Schiff unternahm genau im Moment des Schusses ein Kursmanöver, und anstatt es frontal zu treffen, erwischte ich es im Triebwerk!"
    „Du stirbst auch noch einmal an Bescheidenheit, Brazo", stellte Stana fest und sah sich dabei in der gut ausgestatteten Kabine um.
    „Uns fehlt etwas Handliches, um die Tür aufzubrechen. Siehst du nichts herumliegen, Brüderchen?"
    „Willst du ohne den Chef einen Fluchtversuch unternehmen?"
    fragte Brazo Alkher scharf.
    „Wenn es sein muß, ja!" erwiderte Stana Nolinow ohne zu zögern.
    „Ich bin nicht dafür, Stana! Dem Chef und uns ist besser damit gedient, wenn es uns gelingt, im Maschinenraum noch einige Dinge explodieren zu lassen. Jede Minute, die wir länger auf der Stelle liegen, verbessert unsere Chance. Vergiß den Notruf nicht!"
    Zufällig legte Brazo seine Hand auf den Türgriff. Ahnungslos betätigte er ihn. Es traf ihn fast wie ein Schlag, als sich die Kabinentür öffnete! Durch den Spalt sah er zwei Antis auf dem Deckgang stehen, die ihm den Rücken zukehrten. Kurz blickte er sich nach Nolinow um. Stana blinzelte ihm zu. Der hatte verstanden, was Alkher beabsichtigte.
    Lautlos riß er die Tür weit auf. Er sprang den rechts stehenden Priester von hinten an, Nolinow nahm sich den anderen vor, und im Geheul der Sirenen ging der Aufschrei der Antimutanten unter.
    Im nächsten Moment zerrten sie zwei besinnungslose Antis in ihre Kabine. Die Tür flog ins Schloß, und Stana kniete neben dem einen, Brazo neben dem anderen Priester.
    Fünf Minuten später lagen die beiden Diener des Baalol gefesselt und geknebelt im Bad. An Kleidungsstücken trugen sie nur noch wenig. Nolinow und Alkher hatten sie sich angeeignet.
    Ihre Maskerade war nicht gerade besonders gut, aber sie rechneten damit, im Zug der Unruhe und Panikstimmung, die an Bord des Walzenraumers herrschte, bis in den Maschinenraum vordringen zu können.
    Die schweren Strahlwaffen, die sie bei den Antis gefunden hatten, gaben ihnen das Gefühl relativer Sicherheit. „Fertig?" fragte Brazo kurz. „Es kann losgehen, Brüderchen!" erwiderte Nolinow, und die beiden Gefangenen verließen die Kabine. Niemand schöpfte Verdacht, als sie über das Hauptdeck in Richtung Maschinenraum gingen.
    Immer noch heulten die Sirenen im Schiff. Immer noch rannten Besatzungsmitglieder aufgeregt hin und her. Weit hinten, wo der Triebwerksteil des Schiffes lag, waren immer noch explosionsartige Donnerschläge zu hören. Der Brand schien von den Antis noch nicht unter Kontrolle gebracht worden zu sein.
    Wir haben unwahrscheinliches Glück, wagte Stana Nolinow zu denken, als das Unglück in Gestalt eines Roboters aus einer Kabine trat und auf sie zukam.
    Thomas Cardif glaubte sich von allem Glück verlassen, als er sich im Kreis umblickte und in die fanatischen Gesichter der Priester sah. Auch Rhobal, der Hohepriester, hatte keinen freundlichen Blick mehr für ihn übrig.
    Er stellte sich vor Cardif, der aufgefordert war, als einziger in der großen Kabine Platz zu nehmen. Eiskalt, drohend, sagte Rhobal: „Als Edmond Hugher hat der Baalol dich auf Aralon studieren lassen. Als Edmond Hugher hast du dem Baalol ewige Treue geschworen! Dem Baalol hast du es zu verdanken, nach achtundfünfzig Jahren von dem Hypnoseblock befreit worden zu sein, den

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